Universität Wien

080083 UE Übung: Wiener Porzellan des 18. Jahrhunderts im Kontext der europäischen Manufakturen (n./ö.K.) (2008W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 08.10. 11:00 - 12:30 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Gliederung: Überblick über den Aufbau und die Zielsetzung der Lehrveranstaltung, Erörterung eventueller organisatorischer Fragen.
Einführung in das Thema, Definition der Fragestellungen.
Kommentar zur Bibliographie, Leseliste
Verteilung der Referatthemen
Der neue Werkstoff Porzellan. Geschichte seiner Erfindung, technische Aspekte der Herstellung und Dekoration.
Der europäische Kontext. Die Manufakturen Meissen - Vezzi - Doccia - Nymphenburg - Capodimonte - Sèvres und andere.
Zeitplan der Erfindung, Unterschiede, Themen, Schwerpunkte, herausragende Künstler.
Literatur um das Porzellan. Theorie, Überblickswerke, Sammlungskataloge. Die großen europäischen Porzellansammlungen. Porzellansammler als Phänomen (Bruce Chatwin, Utz).
Porzellan als Gebrauchsgegenstand. Geschirr aus Porzellan, Tafelkultur des 18. Jahrhunderts.
Die Produktion Du Paquier.
Kleinplastik aus Porzellan. Die Rolle der Akademie in Wien. Namentlich bekannte Künstler wie Kändler, Eberlein, Bustelli, Lück.
Ausstattungen und Luxusobjekte in Porzellan. Historische Rahmenbedingungen. Der Zusammenhang mit ephemärer Dekoration. Programme der Figuren und Einsatzbereiche des Porzellans in Vertäfelungen, Möbeln, als Kamin, oder als Wandleuchter. Kleinobjekte in Porzellan wie Tabakdosen, Schreibtischaccessoires, Toiletteartikel, uam.
Zeitgenössischer künstlerischer Kontext und Vorlagen. Französische Malerei des Rokoko, italienische Kleinplastik, französischer und deutscher Kupferstich, Wiener Kostümfigurinen.
Zusammenfassung. Wiederholung des gesamten Stoffs. Diskussion offener Fragen. Spätester Termin für die Abgabe der schriftlichen Kurzversionen der Referate.
Drei bis vier Praktika: MAK, Schloß Schönbrunn oder Belvedere, Manufaktur Augarten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Von den Studenten wird erwartet, daß sie sich mit Hilfe der in der Einführung kommentierten Leseliste einen Überblick über das Material und die Fragestellungen erwerben. Jeder Student hat ein etwa 10-minütiges Kurzreferat zu übernehmen, das einem Teilthema der Übung gewidmet ist. Die Themen werden in der Einführung verteilt. In jeder Übung werden zwei Referate gehalten, die bevorzugt in Zusammenarbeit vorbereitet werden sollten. Spätestens zur letzten Übung sind Kurzversionen des Referats (pro Student 3 Seiten) abzugeben.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Lehrveranstaltung zu Wiener Porzellan des 18. Jahrhunderts sieht sowohl einen theoretischen Teil vor, der in acht bis neun Doppelstunden aufgegliedert ist, als auch drei bis vier Exkursionen, die der praktischen Anschauung der Objekte gewidmet sind.
Die Zahl der Teilnehmer ist auf etwa 20 Personen beschränkt.
Das Thema wird in möglichst umfassender Weise behandelt werden, von der Geschichte des Porzellans, seiner Neuerfindung in Europa, über technische Aspekte der Herstellung und Dekoration von Porzellan bis zu dessen verschiedenen Einsatzgebieten als Gebrauchsgegenstand, Luxusartikel, Ausstattungsgegenstand, Kleinplastik, Bildträger usf. Das Hauptaugenmerk wird auf Porzellan des 18. Jahrhunderts gerichtet sein, und den Zeitraum von etwa 1710 bis um 1780 umfassen.
Im Zentrum steht die Wiener Porzellanmanufaktur, die als europaweit zweite Manufaktur unter Kaiser Karl VI. 1718 von Du Paquier gegründet wurde und ab 1744 als Kaiserliche Porzellanfabrik geführt wurde. Ihre Geschichte und Produktion wird im Mittelpunkt der Übung stehen.
Der gleichzeitige Blick auf den internationalen Kontext soll jenen auf die Wiener Produktion zu definieren helfen und schärfen. Daher werden die großen europäischen Manufakturen des 18. Jahrhunderts, die mit Wien in wechselseitiger Beziehung standen, ebenso Thema dieser Übung sein.
Der Vergleich mit zeitgenössischer Malerei, Druckgraphik und Plastik wird es ermöglichen, Porzellan in einen weiteren künstlerischen Kontext einzuordnen. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage nach konkreten Vorlagen zu erörtern sein.
Zielsetzung der Übung ist es zudem, über die Vermittlung des als Randgebiet der Kunstgeschichte weitgehend unbekannten Materials hinauszugehen, und am Beispiel des Porzellans theoretische Fragestellungen zur Definition von Kunst und ihrer Abgrenzung von Kunsthandwerk zu erörtern. Dazu bietet gerade ein Randbereich der Kunst vielfältige Ansätze. Mit Hilfe kunsttheoretischer Texte, die in einer Leseliste ausgewählt übermittelt werden und deren auszugsweise Lektüre vorausgesetzt wird, werden Themen, Bereiche und Grenzen der Kunstgeschichte zu reflektieren versucht.
Das Thema bietet sich hervorragend an, am Aufbau der großen historischen Sammlungen das Phänomen des Sammelns zu reflektieren. Daher wird die Geschichte der bedeutenden Porzellansammlungen von ihrer Gründung bis zu ihrer weitgehenden Auflösung im frühen 20. Jahrhundert ebenso betrachtet werden wie aktuelle Tendenzen des Kunstmarktes.
Drei bis vier Praktika sollen einen direkten Zugang zum Thema eröffnen. Sie werden in die Manufaktur Augarten führen, wo die Herstellung und Dekoration von Porzellan vorgeführt wird, in die Porzellanzimmer von Schloß Schönbrunn oder des Belvedere, wo Porzellan als Ausstattungsgegenstand zum Thema steht, und in das MAK, wo das Dubsky-Zimmer, der Zwettler Tafelaufsatz und die Studiensammlung zu Porzellan besichtigt werden. Bei bestehendem Interesse kann Porzellan des 18. Jahrhunderts auch in der Galerie Bednarczyk besichtigt und im Detail studiert werden.
Von den Studenten wird erwartet, daß sie sich mit Hilfe der in der Einführung kommentierten Leseliste einen Überblick über das Material und die Fragestellungen erwerben. Jeder Student hat ein etwa 10-minütiges Kurzreferat zu übernehmen, das einem Teilthema der Übung gewidmet ist. Die Themen werden in der Einführung verteilt. In jeder Übung werden zwei Referate gehalten, die bevorzugt in Zusammenarbeit vorbereitet werden sollten. Spätestens zur letzten Übung sind Kurzversionen des Referats (pro Student 3 Seiten) abzugeben.

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

F 160, F 250

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31