Universität Wien

080083 PS Fallstudie II/III: «The Battle of Algiers» - Postkoloniale Ästhetik in Algerien (2022S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Filmscreening

Öffentliches Filmscreening von "The Battle of Algiers" im Filmmuseum Wien (35mm Original Fassung).

SPIELTERMINE:
Mo 17.01.2022 18:30h
Sa 12.02.2022 21:00h

Ticketkauf/Reservierung: https://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/spielplan

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Zur Vorbereitung empfohlen:
Öffentliches Filmscreening von “The Battle of Algiers” im Filmmuseum Wien (35mm Original Fassung).

SPIELTERMINE:
Mo 17.01.2022 18:30h
Sa 12.02.2022 21:00h

https://www.filmmuseum.at/kinoprogramm/spielplan

Freitag 10.06. 12:00 - 19:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Samstag 11.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Freitag 17.06. 12:00 - 19:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27
Samstag 18.06. 10:00 - 17:00 Seminarraum 4 d. Inst. f. Kunstgeschichte (1. Stock) UniCampus Hof 9 3F-O1-27

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Noch vor einem halben Jahrhundert war der Grossteil der Welt durch europäische Grossmächte kolonisiert. Die Unterwerfung, unter der die Mehrheit der Menschen lebte, war dabei nicht nur eine militärische und politische, sondern auch eine kulturelle. Die Dekolonisierung dieser Weltgegenden war und ist daher auch wesentlich eine ästhetische Dekolonisierung. Diese lehnt die europäische Hegemonie in Kunst und Kultur ab, um eigene «Ästhetiken» hervorzubringen, bzw. wiederzubeleben, die Teil einer neuen politischen und kulturellen Selbstbestimmung werden. Wie muss diese ästhetische Freiheit begriffen werden? Wie kommt sie in den jeweiligen Werken, Objekten und Praktiken zum Tragen? Welche Ideen und Anliegen artikulieren sie und inwiefern unterscheidet sie sich von den europäischen Konzeptionen ästhetischer Praxis?

Das Seminar widmet sich diesen Fragen zur ästhetischen Dekolonisierung des globalen Südens am Beispiel Algeriens, das aktuell sein sechzigstes Unabhängigkeitsjahr von Frankreich feiert. Das nordafrikanische Land zählt zu den längsten und problematischsten Kolonien der Geschichte und entwickelt sich im Zuge der Dekolonisierung zu einem kulturellen und politischen Zentrum des globalen Antiimperialismus.
Anhand ausgesuchter Texte und Objekte aus Kunst, Architektur und Film erarbeiten wir uns einen Einblick in die visuelle Geschichte der 1962 gegründeten Nation. Ein wichtiger Referenzpunkt bildet dabei der Klassiker des postkolonialen Kinos «The Battle of Algiers» (Gillo Pontecorvo 1966), den wir nicht nur im Hinblick auf seine politischen Funktionen als anti-imperiales Projekt untersuchen, sondern auch auf seine Genderlogik sowie seine Rezeptionsgeschichte im Kontext der globalen Terrorismusbekämpfung seit 9/11 befragen. Die Analyse ästhetischer Phänomene aus der postkolonialen Periode wird dabei ergänzt durch Rückblicke in die gewaltvolle Kolonialgeschichte.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen- Referat und Präsentation- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (15.000-20.000 Zeichen Fließtext)- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden. - Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann der/die Lehrveranstaltungsleiter/in Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist. Beurteilungsmaßstab:- aktive Beteiligung an Diskussionen 15% - Referat und Präsentation 30 % - Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%

Prüfungsstoff

Literatur

-Pierre Bourdieu/Abdelmalek Sayad, “Paysans déracinés: Bouleversements morphologiques et changements culturels en Algérie“, in: Études rurales, Nr. 12 (1964), S. 56-94.
-Dipesh Chakrabarty, Provincializing Europe. Postcolonial thought and historical difference, Princeton 2008.
-Sohail Daulatzai, Fifty Years of "The Battle of Algiers". Past as Prologue, Minneapolis 2016.
-Zohra Drif-Bitat, Inside the Battle of Algiers. Memoir of a Woman Freedom Fighter, Washington 2017.
-Frantz Fanon, Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt a. M. 2018
-Natasha Marie Llorens, Waiting for Omar Gatlato. A Survey of Contemporary Art from Algeria and Its Diaspora, Berlin 2019.
-Edward Said, Orientalismus, Frankfurt a. M. 2009
-Gayatri Chakravorty Spivak, An aesthetic education in the era of globalization, Harvard 2012.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: So 27.03.2022 16:47