Universität Wien

080086 SE Seminar: Kunst und Exegese - Nikolaus von Verdun (m.K.) (2018S)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

6. und 13. März 2018: Einführungsstunden
20. März 2018: Exkursion Klosterneuburg und Themenvergabe
2. Semesterhälfte: Blockseminar (2 ganze Tage, Wochenende); Termin wird bekannt gegeben
Ende Juli 2018: Deadline für die Abgabe der schriftlichen Arbeit (Text und PPT)

Dienstag 06.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
Dienstag 13.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
Dienstag 20.03 Exkursion Klosterneuburg

  • Dienstag 06.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Dienstag 13.03. 09:00 - 10:30 Seminarraum 5 d.Inst.f.Kunstg. (1.Stock) Uni-Campus Hof 9 3F-O1-22.A
  • Samstag 26.05. 09:00 - 18:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
  • Sonntag 27.05. 09:00 - 18:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

INHALT UND ZIELE

Die Verkleidung der Kanzel, die der lothringische Goldschmied Nicolaus von Verdun (ca.) 1170 bis 1181 für die Stiftskirche des Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg ausführte (und die 1330/31 zu einem Altar, dem. sog. Verduner Altar, umgebaut wurde; heute in der Leopoldkapelle des Stiftes), ist von seiner entwicklungsgeschichtlichen Relevanz mit der Sixtinischen Decke gleich auf. In puncto Bekanntheit trennen die beiden Goldschmiedearbeit von den Michelangelofresken dennoch Lichtjahre. Das Seminar will die Aufmerksamkeit auf das Werk an der Schwelle vom Hoch- zum Spätmittelalter lenken, und zwar auf den Inhalt. Im Zentrum werden die Ikonographie der Einzelszenen sowie die Ähnlichkeit und Differenz der Plattentrias innerhalb einer Senkrechtspalte stehen.

Seitens der Studierenden sind jeweils drei Platten ikonographisch und ikonologisch zu analysieren. Einzubeziehen sind dabei nicht nur ikonographische Vorbilder, sondern auch die Exegese der entsprechenden Bibelstellen (patristische Literatur, mittelalterliche theologische Traktate); dazu werden die Studierenden eine spezielle Einführung erhalten.

Am Anfang des Seminars wird die Seminarleiterin das Werk kurz vorstellen. Thematisiert werden Ausführungs- und Bestimmungsort (Klosterneuburg), Inhalt (das typologische Gesamtprogramm und die kompositorische Kohärenz [similitudo] der zusammengehörigen Typen und Antitypen), Umbau- und Restaurierungsgeschichte, Aufstellungsort und sein Kontext, liturgische Nutzung etc.

METHODEN

ikonographische und ikonologische Analyse, transdisziplinäre Ansätze

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Teilnahme und Mitarbeit am gesamten Seminar; Referat (professionelle Präsentation, PPT); schriftliche Fassung; Diskussionsbeiträge.

Referatsthemen:
1.: Kanzel, Chorschranken, Lettner von der frühchristlichen Zeit bis Naumburg
2.–20.: jeweils eine Plattentrias in den Senkrechtspalten 1–19

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

siehe Leistungskontrolle; akademisches und kunsthistorisch profundes Sprachniveau, sehr gute Lateinkenntnisse.

Prüfungsstoff

siehe Leistungskontrolle

Literatur

Hans Rupprich, Das Klosterneuburger Tafelwerk des Nikolaus von Virdunensis und seine Komposition, Wien 1931.
Bernd Fäthke, Die Meister des Klosterneuburger Altares, phil. Diss., Marburg 1972.
Helmut Buschhausen, Der Verduner Altar. Das Emailwerk des Nikolaus von Verdun im Stift Klosterneuburg, Wien 1980.
Martina Pippal, Beobachtungen zur "zweiten" Ostermorgenplatte am Klosterneuburger Ambo des Nicolaus von Verdun, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, 35.1982, S. 107-119.
Erika Doberer, Die ehemalige Kanzelbrüstung des Nikolaus von Verdun im Augustiner Chorherrenstift Klosterneuburg, in: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg, Bd. 12, Wien/Graz/Köln 1983, S. 19-36.
Floridus Röhrig, Der Verduner Altar und die Eschatologie, in: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg, 12.1983, S. 7-17.
Wolfgang Kemp, Sermo Corporeus. Die Erzählung der mittelalterlichen Glasfenster, München 1987.
Martina Pippal, Von der gewußten zur geschauten Similtudo. Ein Beitrag zur Entwicklung der typologischen Darstellung bis 1181, in: Der Kunsthistoriker, 3/4.1987, S. 53-61.
Friedrich Dahm, Studien zur Ikonographie des Klosterneuburger Emailwerkes des Nicolaus von Verdun, Wien 1988.
Martina Pippal, Inhalt und Form bei Nicolaus von Verdun. Bemerkungen zum Klosterneuburger Ambo, in: Studien zur Geschichte der europäischen Skulptur im 12./13. Jahrhundert, hg. v. Herbert Beck/Kerstin Hengevoss-Dürkop, Frankfurt a. M. 1994, S. 367-380.
Arnulf Arwed, Studien zum Klosterneuburger Ambo und den theologischen Quellen bildlicher Typologien von der Spätantike bis 1200, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Bd. 48, Wien/Köln/Graz 1995, S. 9-41.
Florius Röhrig, Der Verduner Altar, Klosterneuburg u. a. 20098.
Heike Schlie, Der Klosterneuburger Ambo des Nikolaus von Verdun. Das Kunstwerk als figura zwischen Inkarnation und Wiederkunft des Logos, in: Figura. Dynamiken der Zeichen und Zeiten im Mittelalter (Philologie der Kultur), hg. v. Christian Kiening/Katharina Mertens Fleury, 2013, S. 205-247.
Martina Pippal, Die Funktion der "Schedula" und die Rolle der Technik bei der Konstruktion von Wirklichkeit am Beispiel des Emailwerks des Nicolaus von Verdun in Klosterneuburg, in: Zwischen Kunsthandwerk und Kunst. Die "Schedula diversarum artium" (Miscellanea Mediavalia. Veröffentlichungen des Thomas-Instituts der Universität zu Köln, 37), hg. v. Andreas Speer/Maxime Maurège/Hiltrud Westermann-Angerhausen, Berlin/Boston 2014, S. 163-180, Tf. 27-32.

weitere Literatur wird während des Seminars bekannt gegeben

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31