Universität Wien

080086 VO Kunst im mittelalterlichen Schlesien (um 1000-1500) (m.K.) (2019S)

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Montag 01.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 08.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 29.04. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 06.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 13.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 20.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 27.05. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 03.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03
Montag 17.06. 11:30 - 13:00 Hörsaal C2 UniCampus Hof 2 2G-K1-03

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel dieser Vorlesung ist es, einen Überblick über die kulturelle Produktion Schlesiens im Hoch-, Spätmittelalter und in der frühesten Neuzeit zu geben. Der Region hat sehr vielfarbige Geschichte, die seine Kunst geprägt hat. Man konnte ihn als ein Ubergangsterritorium und auch als ein Schmelztiegel bezeichnen. Seit dem Jahr 1000 ist das schlesische Territorium einerseits mit dem Christentum, andererseits mit der polnischen Dynastie der Piasten verbunden. Die spezifische politische und geografische Lage des Landes führte im 13. Jahrhundert zur Gründung des schlesischen Zweiges der Dynastie, der sich allmählich zerstückelte. Zugleich bildete Schlesien seit dieser Zeit ein der stärksten und hochentwickelten Kunstregionen Polens. Die schlesischen Piasten kamen dank der dynastischen Heiraten in die verwandschaftlichen, politischen und künstlerischen Beziehungen mit Böhmen, Sachsen, Osterreich (Premysliden, Luxemburgern, Habsburgern Die Kontakte mit Böhmen waren seit dem Ende des 13. Jahrhunderts immer wichtiger, was in der nächsten Zeit führte zur Unterwerfung dem böhmischen König und Einverleibung des Landes in die Böhmische Krone in der Mitte des 14. Jahrhunderts. Die größten Herrscher Böhmens und Mährens Premysl Ottokar II., Johann, Karl und Wenzel von Luxemburg waren hier auf der politischen und kulturellen Ebene aktiv. Wie aber im 13. und 14. Jahrhundert mit den Piasten, so in der nächsten Epoche war die Verbindung mit Polen der Jagiellonen immer wichtig.
Aus den ersten zwei Jahrhunderten stammen nur einzelne erhaltene Bau- und Skulpturdenkmaeler. Die Mehrheit ist nur archeologisch erkannt. Der 2. und 3. Viertel des 13. Jhs. war es die sog. Kolonisationszeit unter Heinrich I. und seiner Gemahlin Hedwig von Andechs, der späteren Heiligen und Patronin des Landes. Schlesien war stark urbanisiert und die ersten Bauten im Stil der Früh- und der Rayonnant Gotik enstanden hier. Der grösste Aufschwung kam in dem 14 Jh. in der Zeit der starken Entwicklung der staedtischen Kultur sowie in der Zeit des sog. goldenen Bisthums. Schlesien und Breslau/Wroclaw bildeten dabei den zweitstärksten Teil in der Krone Böhmens. Lokale Auftraggeber und Künstler haben sich intensiv an der Entwicklung des Schönen Stils beteiligt. Aber dann, nach den Hussitenkriegen, machten sie sich auf einen eigenen kulturellen und wirtschaftlichen Weg, der das Land bis zum Ende der Ära mit Franken, Schwaben und Nürnberg verband. In all diesen Jahren war Schlesien und seine Kultur für die polnischen Regionen Wielkopolska und Polen, einschließlich Krakau und Posen, von großer Bedeutung.
Das Land am Rande der grossen Zentren und zugleich zwischen ihnen bietet eine Möglichkeit an, den Prozess der Entstehung der originellen Kunst und Kultur im Mittelalter zu beobachten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Dehio Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien, (Hg.) E. Badstübner, D. Popp, A. Tomaszewski, D. von Winterfeld, (Bearb.) S. Brzezicki, Ch. Nielsen, MünchenBerlin 2005 [Einleitungstexte von: W. Irgang (Geschichte), J. Witkowski (Romanik), R. Kaczmarek (Gotik)]; R. Kaczmarek, Schlesien die Luxemburgische Erwerbung, [in:] Karl IV. Kaiser von Gottes Gnaden. Kunst und Repräsentation des Hauses Luxemburg 1310-1437, Hg. Jiri Fajt (Mitarbeit: M. Hörsch, A. Langer; Unterstützung: B. Drake Boehm), München-Berlin 2006, S. 308-317; R. Kaczmarek, Die Kunst in den schlesischen Fürstentümern und die Kunst in Böhmen unter der Herrschaft der Luxemburger. Zwischen komplizierter Nachbarschaft und völliger Anerkennung?, [in:] Schlesien die Perle in der Krone Böhmens. Geschichte-Kultur-Kunst, M. Kapustka, J. Klipa, A. Koziel, P. Oszczanowski, V. Vlnas (Hg.), Praha 2007, S. 115-147; R. Kaczmarek, Breslau im Netz. Einige Bemerkungen zum Problem der künstlerischen Verbindungen der Stadt unter der Herrschaft der Luxemburger und Jagiellonen, [in:] M. Bogade (Hg.), Stadtkultur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit in Ostmitteleuropa und ihre Renaissance im 19. Jahrhundert. In memoriam Andrzej Tomaszewski (1934-2010) [Das Gemeinsame Kulturerbe Wspólne Dziedzictwo, Bd. 8], Warszawa 2012, S. 81-96; Ch. Herrmann, Schlesien, [in:] Ch. Herrmann, D. v. Winterfeld (Hg.), Mittelalterliche Architektur in Polen. Romanische und gotische Baukunst zwischen Oder und Weichsel, Bd. 2, Petersberg 2015, S. 550-723.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31