080092 VO+UE M220 Kultur - Geschichte - Raum: "Urban Knitting" (2013S)
Yarn Bombing, Strickismus & Co. Handarbeit im 21. Jahrhundert
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 11.02.2013 07:00 bis Mo 25.02.2013 23:59
- Abmeldung bis Mo 11.03.2013 09:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 19.04. 16:15 - 19:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 20.04. 09:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Freitag 24.05. 16:15 - 21:15 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 25.05. 09:15 - 17:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Prüfungsimmanent, Abgabe der Reflexionen (Moodle), Präsentation der Feldforschungsergebnisse sowie Verfassen einer kurzen schriftlichen Arbeit
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Studierenden sollen mit der Umdeutung, welche die kulturelle Praktik des Handarbeitens speziell innerhalb der letzten zwei Jahrhunderte erfahren hat, und ihrer gegenwärtigen feministisch-aktivistischen Ausprägung vertraut gemacht werden und in der Lage sein, diese aus kulturwissenschaftliche Perspektive kritisch zu reflektieren. Außerdem sollen die Studierenden für genderspezifische Fragestellungen und deren Bedeutung in Wissenschaft und Alltag sensibilisiert werden.
Prüfungsstoff
Gruppendiskussionen; wöchentlich abzugebende Reflexionen über die zu lesenden Texte (Pflichttexte, sowie Texte, bei denen eine Auswahlmöglichkeit besteht); kleine Feldversuche, deren Ergebnisse in einer kurzen schriftlichen Abschlussarbeit verarbeitet werden; Präsentation der Ergebnisse
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
510, 550,
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31
Während das Handarbeiten im Bürgertum des 19. Jahrhunderts noch zu den mädchenhaften Tugenden zählte, stellt es jetzt, wo seit den 68er Jahren für die Gleichberechtigung der Frauen gekämpft wird, eine bewusste (und somit emanzipatorische) Entscheidung dar, die (Strick-)Nadeln in die Hand zu nehmen. Das stärker werdende Interesse am Handarbeiten stellt insofern also einen feministischen Akt dar, als es diese abgewertete, weil traditionelle-weibliche-häusliche, Tätigkeit würdigt.
Diese Lehrveranstaltung wird nach einer sorgfältigen Lektüre von Texten, die (1) in die Kulturgeschichte des Handarbeitens (speziell der Verbindung von Handarbeit und Weiblichkeit seit dem 19. Jahrhundert) und (2) in den Zusammenhang von Handarbeit, Feminismus und Aktivismus in der Gegenwart einführen, mit einem kleinen empirischen Teil abgerundet. Dabei sind die Studierenden dazu aufgefordert, selbst Handarbeitspraktiken im Hinblick auf gender-spezifische Fragestellungen zu untersuchen.
Folgende Personengruppen und Fragestellungen bieten sich hierbei an:
- Großmütter / Großväter / alte Menschen (Welche Bedeutungen und Gepflogenheiten wurden in Bezug auf weibliche Handarbeit in ihrer Kindheit und Jugendzeit tradiert? Hat sich diesbezüglich etwas geändert? Was?);
- Schulkinder (Welche Assoziationen werden beim Erlernen von Handarbeitstechniken bei Schulmädchen und -jungen evoziert? Was sagen diese über die gesellschaftlich vermittelten geschlechtsspezifischen Rollenbilder von jungen Menschen aus?);
- Aktivistinnen (Welche Beweggründe und Motivationen gibt es, das Handarbeiten als Ausdrucksform feministisch-politischen Aktivismus zu instrumentalisieren? Was wird damit bezweckt? Welche Ideale bzw. Ideologien verbergen sich dahinter?)
- Menschen, die mit Handarbeiten und Strickzeugs-im-öffentlichen-Raum gar nichts am Hut haben (Was trägt ihre Außenperspektive zum Verstehen dieses Phänomens bei?)