Universität Wien

080102 PS Fallstudie II/III: Kulturtransfer in Kriegszeiten: Zentralasien - Anatolien (2022W)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 05.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 12.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 19.10. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 09.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 16.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 23.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 30.11. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 07.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 14.12. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 11.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 18.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20
Mittwoch 25.01. 09:00 - 10:30 Seminarraum 2 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-20

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Durch intensive Auseinandersetzung mit einem kunsthistorischen Thema haben die Studierenden die bisher erworbenen Fachkenntnisse, Arbeitstechniken und intellektuellen Fertigkeiten erweitert und gefestigt. Sie sind in der Lage, sich eigenständig einen Überblick über die relevante Fachliteratur zu verschaffen und diese kritisch zu rezipieren. Sie haben damit begonnen, sich in den kunsthistorischen Forschungsprozess mündlich und schriftlich einzubringen.

Was bedeutet der viel zitierte „Kulturtransfer“ im Kontext islamischer Kunst? Worin unterscheiden sich die damit verbundenen Dynamiken von „kulturellem Austausch“? Was heisst und definiert einen „internationalen“ Stil im Bezug auf regionale Handwerkskunst? Welche Rolle spielen in diesem Kontext „Tradition“ und „Kreativität“ und welches Gewicht nehmen diese Begriffe in der Beschreibung von Transfer ein? Welche Agenten waren in die Entscheidungsfindung im Kulturtransfer eingebunden? Und schließlich - welche Dynamiken lösen kriegerische Handlungen im Kontext von künstlerischer Mobilität und kulturellem Transfer aus?

Ziel der Fallstudie ist es, die Bedingungen für „Kulturtransfer“ in Kriegszeiten anhand von relevanten Objekten und Bauten zu beleuchten, mit einem besonderen Augenmerk auf die Geografie Zentralasiens und Anatoliens zwischen dem 14 und 16 Jh. Im Fokus steht der Kriegsherr Timur (r. 1370-1405), welcher strategisch Künstler auf seinen Beutezügen entführte, um deren Expertise an seinem Hof in Samarkand für seine eigenen Projekte einzusetzen. Das Ergebnis war eine zentralisierte Hofkunst, auch bekannt als „International Timurid Style.“ Als die Künstler schließlich um 1415 freigelassen wurden, verbreitet sich dieser Stil und die damit assoziierten Techniken von Zentral- Asien, Iran bis hin nach West Anatolien. Das kreative Potential dieser wandernden Künstler, Handwerker und Literaten aus Zentralasien auf das Kunstschaffen an den anatolischen und nordiranischen Höfen bis ins 16. Jahrhundert prägen.

Im Fokus der Lehrveranstaltung stehen die Kunstwerke des „International Timurid Style“ in ihrem soziokulturellen Kontext. Um den Studierenden einen profunden Überblick über den fachlichen Diskurs zu geben, werden die aktuellen Themen von Mobilität vs. Tradition, Muster von Austausch, sowie kulturellen „Kontaktzonen“ anhand von Fachliteratur thematisiert. Im Laufe der Fallstudie erlernen die Studierenden somit erstens den relevanten kulturhistorischen Kontext, zweitens die Besonderheiten der timuridischen Objekte und Bauten, und drittens die damit verbundenen osmanischen und ilkhanidischen Kunstwerke. Im Rahmen von Miniexkursionen werden einige dieser Kunstwerke im Museum für Angewandte Kunst (MAK), der Österreichischen Nationalbibliothek, dem Weltmuseum und dem Heeresgeschichtliche Museum vor Ort besucht, diskutiert und gemeinsam analysiert.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- aktive Beteiligung an Diskussionen
- Q&A jede Woche am Vortag, in dem Fall Dienstag, bis 17:00 abzugeben mit je einer Diskussionsfrage zu den Artikeln, Kurzreferat (ca. 5 Minuten), Referat (ca. 15 Minuten),
- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit (15.000-20.000 Zeichen Fließtext)
- Mit der Anmeldung zu dieser LV stimmen Sie zu, dass die automatisierte Plagiatsprüfungs-Software Turnitin alle von Ihnen in moodle eingereichten schriftlichen Teilleistungen prüft.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Mindestanforderung:- Anwesenheitspflicht. Bei Absenz wegen Krankheit oder familiärer Ausnahmesituation ist ein schriftlicher Nachweis vorzulegen.- Für einen positiven Abschluss der Lehrveranstaltung müssen alle Teilleistungen erbracht werden.- Seminararbeit: Zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis kann der/die Lehrveranstaltungsleiter/in Studierende zu einem notenrelevanten Gespräch nach Abgabe der Arbeit einladen, welches positiv zu absolvieren ist.Beurteilungsmaßstab:- aktive Beteiligung an Diskussionen 15%- Referat und Präsentation 30 %- Vertiefung in Form einer schriftlichen Hausarbeit 55%Notenschlüssel:1 (sehr gut) 100-90 Punkte; 2 (gut) 89-81 Punkte; 3 (befriedigend) 80-71 Punkte; 4 (genügend) 70-61 Punkte; 5 (nicht genügend) 60-0 Punkte

Prüfungsstoff

Inhalt der Lehrveranstaltung
Was bedeutet der viel zitierte „Kulturtransfer“ im Kontext islamischer Kunst? Worin unterscheiden sich die damit verbundenen Dynamiken von „kulturellem Austausch“? Was heisst und definiert einen „internationalen“ Stil im Bezug auf regionale Handwerkskunst? Welche Rolle spielen in diesem Kontext „Tradition“ und „Kreativität“ und welches Gewicht nehmen diese Begriffe in der Beschreibung von Transfer ein? Welche Agenten waren in die Entscheidungsfindung im Kulturtransfer eingebunden? Und schließlich - welche Dynamiken lösen kriegerische Handlungen im Kontext von künstlerischer Mobilität und kulturellem Transfer aus?

Ziel der Fallstudie ist es, die Bedingungen für „Kulturtransfer“ in Kriegszeiten anhand von relevanten Objekten und Bauten zu beleuchten, mit einem besonderen Augenmerk auf die Geografie Zentralasiens und Anatoliens zwischen dem 14 und 16 Jh. Im Fokus steht der Kriegsherr Timur (r. 1370-1405), welcher strategisch Künstler auf seinen Beutezügen entführte, um deren Expertise an seinem Hof in Samarkand für seine eigenen Projekte einzusetzen. Das Ergebnis war eine zentralisierte Hofkunst, auch bekannt als „International Timurid Style.“ Als die Künstler schließlich um 1415 freigelassen wurden, verbreitet sich dieser Stil und die damit assoziierten Techniken von Zentral- Asien, Iran bis hin nach West Anatolien. Das kreative Potential dieser wandernden Künstler, Handwerker und Literaten aus Zentralasien auf das Kunstschaffen an den anatolischen und nordiranischen Höfen bis ins 16. Jahrhundert prägen.

Im Fokus der Lehrveranstaltung stehen die Kunstwerke des „International Timurid Style“ in ihrem soziokulturellen Kontext. Um den Studierenden einen profunden Überblick über den fachlichen Diskurs zu geben, werden die aktuellen Themen von Mobilität vs. Tradition, Muster von Austausch, sowie kulturellen „Kontaktzonen“ anhand von Fachliteratur thematisiert. Im Laufe der Fallstudie erlernen die Studierenden somit erstens den relevanten kulturhistorischen Kontext, zweitens die Besonderheiten der timuridischen Objekte und Bauten, und drittens die damit verbundenen osmanischen und ilkhanidischen Kunstwerke. Im Rahmen von Miniexkursionen werden einige dieser Kunstwerke im Museum für Angewandte Kunst (MAK), der Österreichischen Nationalbibliothek, dem Weltmuseum und dem Heeresgeschichtliche Museum vor Ort besucht, diskutiert und gemeinsam analysiert.

Literatur

Stephen Greenblatt, “A Mobility Studies Manifesto,” in Ibid et al., Cultural Mobility : a Manifesto /. Cambridge University Press, 2010, 250–253.

Gülru Necipoğlu, “FROM INTERNATIONAL TIMURID TO OTTOMAN: A CHANGE OF TASTE IN SIXTEENTH-CENTURY CERAMIC TILES.” Muqarnas, vol. 7, no. 1, BRILL, 1989, pp. 136–70, https://doi.org/10.1163/22118993-90000253.

Blessing, Patricia. “Seljuk Past and Timurid Present: Tile Decoration of the Yeşil Külliye in Bursa.” Gesta (Fort Tryon Park, N.Y.), vol. 56, no. 2, University of Chicago Press, 2017, pp. 225–50, https://doi.org/10.1086/692804.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 26.09.2022 14:28