Universität Wien

080114 UE Übung: Die kaiserlichen Gemäldesammlungen (n.K.) (2011W)

Zwischen höfischer Repräsentation und modernem Kunstmuseum (1600-1800)

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Mittwoch 12.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 19.10. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 09.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 16.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 23.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 30.11. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 07.12. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 14.12. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 11.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 18.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07
Mittwoch 25.01. 14:30 - 16:00 Seminarraum 1 d. Inst. f. Kunstgeschichte UniCampus Hof 9 3F-EG-07

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums präsentiert sich seit dem späten 18. Jahrhundert als Teil eines modernen Kunstmuseums. Nach stilistischen Schulzusammenhängen und geographisch-chronologischen Gesichtspunkten systematisiert, wurde in Wien eine Präsentationsform vorgestellt, die bald in ganz Europa (und bis heute) allgemeine Gültigkeit besitzt. Ihr Ursprung lag jedoch in fürstlichen Sammlungen, die nach anderen Kriterien angelegt worden waren und auch anderen Zwecken als der kulturellen Bildung einer bürgerlichen Öffentlichkeit dienten. Wie vergleichbare traditionsreiche Gemäldegalerien (in Frankreich, in Italien, etc.) stellt sie sich, historisch betrachtet, als eine Art Konglomerat verschiedener älterer Sammlungen dar und es gilt für sie in besonderem Maß, dass sie nicht einen, sondern viele Ursprünge quer durch Europa hat. Wenn eine große Anzahl an Gemälden, die heute in der Wiener Galerie aufbewahrt werden, mindestens 250 Jahre lang in habsburgischem Besitz waren, so bedeutet dies keineswegs, dass sie während dieser langen Zeit immer schon eine Sammlung gebildet hätten. Woher sind die Bilder gekommen? Wie wurden sie wann präsentiert? Wer konnte sie betrachten? Das sind einige der Fragen, denen die Lehrveranstaltung nachgehen wird.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit, entweder kurze schriftliche oder praktische Arbeit mit Referat

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, zu einem besseren Verständnis der Anfänge moderner Museumskultur am Ende des 18. Jahrhunderts hinzuführen. Durch die Analyse der Konstitutionsphase des modernen Museums soll auch der Blick für gegenwärtige Präsentations- und Wirkungsweisen von Kunstmuseen geschärft werden.
Grundsätzliche Fragen zu historischen Präsentationformen von Gemälden werden zu erörtern sein: In welchem Kontext, in welcher Art von Montageform, als Teil von welchem ikonographischen Gesamtprogramm wurden die Werke gezeigt (vom kostbaren, unikalen Einzelstück zu 'technischen' Innovationen wie einheitlicher Rahmung und Beschriftung der Gemälde)? Zur Beantwortung werden alte Inventare und moderne Kataloge (teils im Original) herangezogen, um ihre unterschiedlichen Funktionen (etwa von Bestandslisten hin zu Itineraren durch die Sammlung) vorzuführen. Dabei werden exemplarisch Querverweise zwischen den sie verwaltenden Inventaren und deren „Spuren“ (Nummern, Siegel, Marken) am Gemälde selbst aufgezeigt.
Zudem soll den Studierenden Einblick in ein aktuelles, museologisches Forschungsprojekt am KHM (forMuse) mit seinem Netzwerk transinstitutioneller Forschung, seiner Datenbank und der geplanten Publikation geboten werden. Es besteht im Rahmen der Lehrveranstaltung die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme an den Vorbereitungen einer internationalen Tagung am KHM im November 2011.

Prüfungsstoff

Der erkennbare Paradigmenwechsel in der Museumgeschichte soll in Hinblick auf seine historischen Implikationen und materiellen Beziehungen rekonstruiert werden. Dies erfordert die Zusammenschau zahlreicher quellenkritischer, galeriegeschichtlicher und struktureller Analysen. Der methodische Ansatz ist der Kulturgeschichte verpflichtet, aber auch material history, Bildwissenschaft (Analyse von Gemäldepräsentationen als visueller Diskurs der Kunstgeschichte), Wissenschaftsgeschichte (Geschichte der Kunstwissenschaft) und Kontextanalyse werden eine Rolle spielen.

Literatur

Horst Bredekamp, Antikensehnsucht und Maschinenglauben : die Geschichte der Kunstkammer und die Zukunft der Kunstgeschichte. Berlin: Wagenbach, 1993/2000.

Peter Burke, Circa 1808: restructuring knowledges = Um 1808: Neuordnung der Wissensarten. München [u.a.]: Deutscher Kunstverlag, 2008 (=Internationale Schelling-Vorlesung an der Akademie der Bildenden Künste München ; 1.2008)

James J. Sheehan, Geschichte der deutschen Kunstmuseen. Von der fürstlichen Kunstkammer bis zur modernen Sammlung. München: C.H. Beck Verlag 2002. (Museums in the German art world: from the end of the old regime to the rise of modernism; Oxford: Oxford University Press, 2000)

Gudrun Swoboda, Die Wege der Bilder: eine Geschichte der kaiserlichen Gemäldesammlungen von 1600 bis 1800. Wien: Brandstätter, 2008.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

F 250

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31