080123 VO Die Krise der Repräsentation und die Neuorientierung der Ethnologischen Wissenschaften (2010W)
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Sprache: Deutsch
Prüfungstermine
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Montag 18.10. 17:00 - 21:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Dienstag 19.10. 09:15 - 12:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Montag 29.11. 17:00 - 21:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Dienstag 30.11. 09:15 - 12:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Montag 24.01. 17:00 - 21:15 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
- Dienstag 25.01. 09:15 - 12:30 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Ethnologien erhoben und erheben den Anspruch, repräsentative Aussagen über Gemeinschaften zu machen. Ähnlich gehen Ausstellungsarrangements und Sammelstrategien in Museen vor: Sie versuchen repräsentative Interpretationen von Lebensweisen ("Kulturen") zu geben. Dieser Anspruch auf Repräsentativität wird auf mehrerlei Weise bestritten: Eine Gemeinschaft ist nie homogen; jede Beschreibung ergreift Partei für einige oder eine der Fraktionen in dieser Gemeinschaft. Ferner: Beschreibungen entstehen in konkreten historischen Situationen und haben Teil am "Zeitgeist" der Epoche; Re-Studies in der gleichen Gemeinschaft können völlig unterschiedliche Ergebnisse zeitigen; die Sprachkunst des Beschreibenden und nicht (nur) die Qualität seiner Feldforschung sind verantwortlich für die Sicht auf diese Gemeinschaft, und so weiter. Je genauer einer hinschaut, desto problematischer wird die repräsentative Beschreibung. Dennoch ist sie aus dem Alltag und der Wissenschaft nicht hinweg zu denken: Vom Party-Small-Talk oder dem Stammtisch über den Journalismus bis zu den politischen Programmen und der Außenpolitik (Auswärtige Kulturpolitik eingeschlossen) und der Wissenschaft werden Kollektivsingulare gebildet, die repräsentative Aussagen unterstellen. In diesem Dilemma muss sich die Europäische Ethnologie neu orientieren und prüfen, was sie verantworten kann und was sie will: Zwar wird überall konstruiert, jeder aber ist auch mit spezifischen Interessen und Motiven an den Konstruktionen beteiligt und in sie einbezogen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Es gibt ein Skript, das zusammen mit den Diskussionen der Vorlesung Grundlage einer Klausur ist. Für das Zeugnis sind Klausur und eine zusammen mit der Klausur abgegebene eigenständige häusliche Ausarbeitung zu einem von mehreren während der Vorlesung formulierten Themen erforderlich.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Petermann, Werner: Die Geschichte der Ethnologie. Wuppertal: Edition Trickster im Peter Hammer Verlag 2004.
Handbuch der Kulturwissenschaften. Bd. 1 Hg. v. Friedrich Jaeger und Burkhard Liebsch: Grundlagen und Schlüsselbegriffe. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 2004; Bd. 2 Hg. v. Friedrich Jaeger und Jürgen Straub: Paradigmen und Disziplinen. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 2004; Bd. 3 Hg. v. Friedrich Jaeger und Jörn Rüsen: Themen und Tendenzen. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 2004.
Brednich, Wolfgang (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Berlin 1988.
Handbuch der Kulturwissenschaften. Bd. 1 Hg. v. Friedrich Jaeger und Burkhard Liebsch: Grundlagen und Schlüsselbegriffe. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 2004; Bd. 2 Hg. v. Friedrich Jaeger und Jürgen Straub: Paradigmen und Disziplinen. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 2004; Bd. 3 Hg. v. Friedrich Jaeger und Jörn Rüsen: Themen und Tendenzen. Stuttgart, Weimar: J.B. Metzler 2004.
Brednich, Wolfgang (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Berlin 1988.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
550
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31