080126 VO+UE M220 Kultur - Geschichte - Raum: Gesellschaftliche Wahrnehmungsmuster der Kindstötung (2011S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Die Vorbesprechung ist am 11.3.
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Fr 04.02.2011 08:00 bis Do 24.02.2011 23:59
- Abmeldung bis Di 15.03.2011 23:59
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 11.03. 17:00 - 19:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Freitag 18.03. 16:05 - 20:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 19.03. 10:00 - 18:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Freitag 13.05. 16:05 - 20:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
- Samstag 14.05. 10:00 - 18:00 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Einen Schwerpunkt des Seminars bilden zwei gesellschaftliche Wahrnehmungsmuster der Kindstötung: der seit Jahrhunderten und bis in die Gegenwart sozial geächtete Kindsmord durch die Mutter einerseits - ein Delikt, das in der Kriminalstatistik in den letzten Jahrzehnten relativ konstant geblieben ist - und der im Rahmen eines Indikationsmodells von einer medizinisch durchgeführten und politisch legitimierten Spätabtreibung aufgrund einer pränatalen Diagnose der Behinderung andererseits, die häufiger auch schon als Infantizid geahndet wurde, weil Kinder noch lebend zur Welt kamen. Die auf Grundlage einer pränatalen Diagnostik durchgeführte Spätabtreibung ist heutzutage ab der 23. Woche nur durch die Einleitung eines normalen Geburtsgeschehens durchführbar. Sie hat eine Totgeburt zum Ziel und wird in der Regel mit einer für den Fötus tödlichen Kaliumchlorid-Spritze vor seiner Geburt durchgeführt. Diese Praxis nimmt im Gegensatz zur Kindstötung durch Mütter immer mehr zu und erfährt eine große gesellschaftliche Toleranz.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
aktive Mitarbeit sowie mündliche und schriftliche Beiträge (Übungsarbeiten) die gemeinsam zur Beurteilung herangezogen werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
ottke, Sina: Zur Frage der Spätabtreibung in der BRD. München 2007.Lichte, Marijke: Deutschlands tote Kinder. Oldenburg 2007.Weilert, Katarina (Hg.): Spätabbruch oder Spätabtreibung - Entfernung einer Leibesfrucht oder Tötung eines Babys? Tübingen 2010.Wiese, Annegret: Mütter, die töten. München 1996.Wolf, A. Maria: Eugenische Vernunft. Eingriffe in die reproduktive Kultur durch die Medizin 1900-2000. Wien - Köln - Weimar 2008.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
230, 550
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31