Universität Wien

080127 SE Kultur - Geschichte - Gesellschaft (2009S)

Genealogie: Praktiken, Institutionen und Diskurse in historischer und aktueller Perspektive

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Beginn: Montag, 2. März 2009, 13:15 Uhr. Aufgrund der Karenz der LV-Leiterin ab Mai müssen Termine vorgezogen werden. Wöchentlich findet daher auch Di, 9:15 bis 10:45 eine Sitzung statt. Komplettübersicht der Termine zu dieser LV: 2., 9., 16., 23. u. 30. März sowie 20. u. 27. April jeweils 13:15 bis 14:45 Uhr; 3., 10., 17., 24., 31. März sowie 21. u. 28. April jeweils 9:15 bis 10:45 Uhr.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 02.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 09.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 16.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 23.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 30.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 20.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 27.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 04.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 11.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 18.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 25.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 08.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 15.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 22.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse
  • Montag 29.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 2 (4.Stock) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Genealogien sind eine historisch und gegenwärtig weit verbreitete Möglichkeit, gesellschaftliche Ordnung wie gesellschaftlichen Wandel zu praktizieren und zu repräsentieren. Die empirischen Konkretionen sind unterschiedlich geformt: Genealogien können als ¿tacit knowledge¿ (M. Polanyi), als ¿praktisches Wissen¿ (P. Bourdieu), als Stammbaum (in Symbolen oder narrativ dargestellt), materiell (der Gebrauch von Erbstücken, Transfer von Eigentum beim Erben und Vererben) oder visuell (etwa Familienportraits in Fotoarrangements oder in Gemälde-Zusammenstellungen) vorliegen. Zudem sind Genealogien nicht nur Untersuchungsgegenstand, sondern in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen als Analyseinstrument in Verwendung (gewesen): in der Medizin, in der Biologie, in der Geschichtswissenschaft, in der Ethnologie und in der Soziologie. Diese Doppelstellung als Untersuchungsgegenstand wie als Untersuchungsmethode macht es notwendig, den historischen Wandel und die gegenwärtigen Variationen genealogischer Praktiken diskursanalytisch, wissenschaftshistorisch und praxeologisch zu rekonstruieren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Lehrveranstaltung ist prüfungsimmanent. Grundlage für ein Zeugnis und die Beurteilung ist die kontinuierliche Anwesenheit und aktive Mitarbeit, ein Referat mit Handout sowie eine weitere schriftliche Arbeitsaufgabe während des Semesters.
Die Lehrveranstaltung ist anrechenbar im Studienschwerpunkt Kulturwissenschaften/Cultural Studies.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In der Lehrveranstaltung geht es um eine kulturwissenschaftliche Perspektive auf Genealogien als Ausformungen einer voraussetzungsvollen und folgenreichen Politik und Alltagspraxis von Repräsentation und Argumentation, Inklusion und Exklusion, Identität und Alterität, historischer Tiefe und sozialer Breite von Verwandtschaft.

Prüfungsstoff

Die Inhalte werden auf der Grundlage von theoretischen Texten aus den new kinship studies sowie auf der Grundlage von Fallstudien zu genealogischen Praktiken erarbeitet. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Abgrenzung, Überlappung, Analogie und Wechselwirkung von popularen mit wissenschaftlichen Genealogien.

Literatur

Bouquet, Mary: Family Trees and their Affinities. The Visual Imperative of the Genealogical Diagram, in: The Journal of the Royal Anthropological Institute 2,1 (1996), S. 43-66.

Ginzburg, Carlo: Familienähnlichkeiten und Stammbäume. Zwei kognitive Metaphern. In: Weigel, Sigrid; Parnes, Orhan; Vedder, Ulrike; Willer, Stefan (Hg.): Generation. Zur Genealogie des Konzepts ¿ Konzepte von Genealogie. München 2005, S. 267-288.

Hareven, Tamara: The search for generational memory: Tribal rites in industrial society. In: Daedalus 107,4 (Fall 1978), S. 137-149.

Knecht, Michi: Spätmoderne Genealogien. Praxen und Konzepte verwandtschaftlicher Bindung und Abstammung in der Ethnographie 'neuer' Reproduktionstechnologien. In: Stefan Beck; Nevim Cil; Sabine Hess; Maren Klotz; Michi Knecht (Hg.): Verwandtschaft machen. Reproduktionstechnologien und Adoption in Deutschland und der Türkei. Berliner Blätter. Ethnographische und ethnologische Beiträge 42 (2007), S. 92-108.

Kröner, Hans-Peter: Von der Vaterschaftsbestimmung zum Rassegutachten. Der erbbiologische Ähnlichkeitsvergleich als ¿österreichisch-deutsches¿ Projekt. In: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 22 (1999), S. 257-264.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

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Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31