Universität Wien

080132 VO Repräsentationen II: Ansichten (2010S)

Exkursion: 10. und 11. Juni

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 17.03. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 24.03. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 14.04. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 21.04. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 28.04. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 05.05. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 19.05. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 26.05. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 09.06. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 16.06. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 23.06. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse
  • Mittwoch 30.06. 09:15 - 10:45 Seminarraum 1 (2.Stock, rechts) EE Hanuschgasse

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ansichten, Präsentationen als Kommunikationsform, haben eine bemerkenswerte Karriere gemacht, ob man an aufwendige Bewerbungsmappen oder an mediale Formen der Darstellung denkt. Nur ungenau bedacht ist, meist heftig kritisiert, was Menschen so mit sich in und durch Dinge anzustellen in der Lage sind. Manche Formen der Visualisierung werden böse als Krücke der Gebrechlichen, aber Ambitionierten denunziert.
Thema der Veranstaltung sind die Schauseiten des Habens und des Lebens, des So-Seins in verschiedenen Dimensionen. Aktuelle und historische Zeichen und Symbole gehören zur Herstellung von Bildern und Eindrücken, zu kulturellen Techniken des Eindruckmachens.
Jacob Grimm hat einmal gesagt: "Geschichte hebt nirgends von vorne an". Recht hat er. Wir fragen also auch nach Mustern von Repräsentationen, die, vielfach aus der Vormoderne kommend, an Herrschaft geknüpft, bis heute gelesen werden können.
Im Rahmen der Vorlesung werden Bedeutungs- und Performanzordnungen von Ansichten vorgestellt und diskutiert, einige von ihnen auf Exkursionen und Ausgängen an verschiedenen Orten auch aufgesucht. Das können die Fassaden (Gesichter) von Häusern in Wien sein oder das Aufgeben der Ostung gegenreformatorisch-barocker Wallfahrtskirchen, um mit damit, weit sichtbar oft, Eindruck zu machen. Bedeutungen haben Zäune und Mauern (nicht nur als Symbole der befestigten Stadt), Balkone und ihre Blumenorgien, ansehnliche und unansehnliche Eingänge, Wege und Stiegen (Treppen), die Vorder- und Rückseite von Gehöften ebenso wie von Kleingartenanlagen oder auch die volkskundlichen Ikone "Kammerwagen". Zu den Ansichten gehört, dass es dazu ein oft wenig unansehnliches "Hinten" braucht. "Ansichten" werden schließlich durch Schmuck, durch Luxus und Aufwand am Körper und Veränderung der Körper (historisch und zeitgenössisch) hergestellt. Unter "Ansichten" kann der gewölbte Bauch prominenter Schwangerschaften eingeordnet werden oder neue Formen der Selbstrepräsentation auf privaten (?) Homepages subsumieren und Foren wie das Facebook als Formen der Präsentation diskutieren. In modernen Praktiken des bekennerhaften, demonstrativen (und im Netz veröffentlichten) Konsums lässt sich erläutern, wie dieser, zum Ausdruck der Persönlichkeit stilisiert und mit dem Life-Style verknüpft, selbst zu einer Konfession werden kann.
"Wo fotografiert wird, ist es schön", der von Susan Sontag geprägte Kernsatz kulturwissenschaftlichen Sehens und alltagspraktischen Akzentuierens soll erkenntnisleitend sein für die Ausstattung und Kontexte individueller, kollektiver und institutioneller Praxen in der Gegenwart (freilich hat Sontag auch einmal gemeint, ihr Buch sei ein Buch gegen Fotografie).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Präsentation kommentierender oder ergänzender Papiere als Form aktiver Mitarbeit; die Vorbereitung eines Ausgangs oder eine Klausur zu Themen der Vorlesung. Eine Teilnahme ohne Bedarf an Leistungskontrolle ist willkommen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Es soll ein Einblick in kulturwissenschaftliches Fragen und seine Zugangsweisen auf die Selbstverständlichkeiten historischer und gegenwärtiger Lebenswelten geleistet werden und die Bedeutung ihres Zeichenrepertoires diskutiert werden.

Prüfungsstoff

Vorlesung in traditioneller Form (=Frontalunterricht) mit der Möglichkeit zur ausführlichen Diskussion; dazu Anschauung auf Ausgängen und einer Exkursion.

Literatur

Susan Sontag: Über Fotografie. 17.Aufl. Frankfurt am Main 2006;
Zweckverband Niederbayrischer Freilichtmuseen (Hg.): Pracht, Prunk, Protz - Luxus auf dem Lande"; Begleitbuch zur Ausstellung. Finsterau 2009; Der Liebe Blick. Kinderfotografie. In: Irene Ziehe, Ulrich Hägele (Hg.): Fotos: "schön und nützlich zugleich". Das Objekt Fotografie. Berlin 2006, S. 19-27 (= Visuelle Kultur. Studien und Materialien 2 ); weitere Literatur in der Vorlesung .

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

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Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31