080200 SE Seminar: Romanische Architektur in Irland (m.K.) (2008S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Blocktermine: Juni 2008
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Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Die Iren hatten im Frühmittelalter als Missionare an der Christianisierung Englands und auch des europäischen Festlandes nach der Völkerwanderung einen so bedeutenden Anteil, dass Irland laut der Chronik des Regensburger Schottenklosters als "insula sanctorum" bezeichnet wurde. In Mitteleuropa wirkten Columban und Gallus / Callech in Rhätien, Kilian / Cilléne in Franken und Virgil / Feirgil in Salzburg. In der bildenden Kunst war Irland durch seine prähistorische keltische Kultur geprägt, die eine Vorliebe für geometrische Ornamente kennzeichnete. Dies schuf die Voraussetzung, dass von außen kommend vorwiegend geometrische Muster als Anregungen aufgegriffen wurden: Aus Ägypten, mit dessen Mönchtum man eng verbunden war, kam das Flechtwerk, von den Normannen, die die Küsten Irlands in Besitz nahmen, das Kerbschnittornament. Irland war niemals dem römischen Kulturkreis unterworfen und entwickelte daher eine von der klassischen Formentradition ganz unabhängige Kunstsprache. Monumentale Architektur war zunächst unbekannt. Die zahlreichen Klöster des Frühmittelalters bestanden aus gehöftartigen Strukturen in Holzbauweise. Um 900 kam mit den Rundtürmen eine erste eigenständige Steinbauweise in der Sakralarchitektur auf. Erst die von ihrer Missionstätigkeit vom europäischen Festland zurückkehrenden Mönche brachten die Errungenschaften der romanischen Steinbaukunst nach Irland. 1171 wurde die Insel vom englischen König Heinrich II. erobert und der normannische Einfluss gefestigt. Bereits ab 1111 unterhielten die Iren das Benediktinerkloster St.Jakob in Regensburg, von dem aus weitere "Schotten"-Klöster in Mitteleuropa gegründet wurden, wie 1135 Würzburg und 1155 Wien. Diese Klöster pflegten enge Beziehungen zu ihrem Herkunftsland und importiortierten von dort charakteristische "normannische" Schmuckformen der Bauplastik, die sich im 13. Jahrhundert auf verschiedenen parallelen Entwicklungswegen in Mitteleuropa weiter verbreiteten.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
F 210, F 212
Letzte Änderung: Fr 31.08.2018 08:49