090015 SE Mykenische Monumentalarchitektur (2011W)

Ein ganz wesentliches kulturgeschichtliches Phänomen der mykenischen Palastzeit bildet der Umgang mit Monumentalarchitektur im weitesten Sinn, d. h. Fortifikationen mit ihren Toranlagen, Tholos-Gräber sowie auch Straßen, Dämme und Kanalsysteme in beträchtlicher Größendimensionierung, die uns die gesellschaftliche Funktion von Monumentalität im palatialen Denken vor Augen führen. In diesem Seminar werden wir uns den wichtigsten archäologischen Zeugnissen für dieses Phänomen und ihren Verständnisweisen nähern. Wie manifestiert sich "Monumentalität" und was bedeutet sie in einer Hochkultur, die in Großplastik, religiösen Großbauten sowie Monumentalinschriften offensichtlich keinen gesellschaftspolitischen Nutzen sah?

Nach Maßgabe der Teilnehmer(innen)zahl sollen etwa folgende Themen behandelt werden: Frühhelladische Korridorhäuser; das "Kyklopenmauerwerk" und verwandte mykenische Bautechniken; "Der größte jemals bewegte Stein" am "Atreus-Tholosgrab" in Mykene; das Löwentor von Mykene und sein Reliefblock; das Neuarrangement des Gräberrundes A von Mykene; das "Kultzentrum" von Mykene; das mykenische Fest; mykenische Straßen und Brücken; der sog. "Isthmische Wall" der "Große Kanal der Minyer": die Melioration des Kopais-Beckens; mykenische Dammbauten in der Argolis und Arkadien, der Hafen von Pylos.

Die Referatsvergabe erfolgt in der ersten Sitzung am 4. Oktober 2011.