090033 SE Grabdenkmäler im griechischen Osten (2022W)

Inhalt:
Den Hauptinhalt des Seminars bildet die archäologische Beschreibung und Einordnung verschiedener Grabmäler und regional bzw. thematisch homogener Gräbergruppen von archaischer bis in hellenistische Zeit. Dem bewusst provokant gewählten Terminus „griechischer Osten“ entsprechend sollen Bauten aus jenen Gebieten im Vordergrund stehen, an denen sich griechischer Kultureinfluss nachweisen lässt, die jedoch von Teilen der antiken Welt wie auch von Vertretern der Altertumswissenschaft, die lange Zeit der Tradition des Humanismus folgend, der „barbarischen Welt“ zugehörig waren. Der Großteil der zu besprechenden Bauten befindet sich demnach in Kleinasien, doch werden auch Grabmäler aus dem Norden Griechenlands bzw. in der Levante besprochen. Die Bandbreite der Grabtypen ist dabei groß und umfasst monumentale Grabanlagen genauso wie Felsgräber, freistehende Bauten, Tumuli und Sarkophage. Dem Charakter des jeweiligen Grabmals bzw. der Gräbergruppe wie auch dem Erhaltungszustand entsprechend liegt der Schwerpunkt jeweils auf der Architektur oder einem eventuell vorhandenen Bildschmuck, doch soll das Bauwerk auch in seinen jeweiligen kulturhistorischen Kontext eingebunden werden.
Methode:
Der Hauptteil der Annäherung an die verschiedenen Themenkomplexe wird von mündlichen Referaten der Studierenden bzw. des Leiters der Lehrveranstaltung gebildet, wohingegen die Reliefs eines Grabbaus (Heroon von Trysa) anhand der Gipsabgüsse in der archäologischen Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie sowie der ausgestellten Originale im Ephesos-Museum diskutiert werden können. Eine spezielle Grabgruppe wird durch die Studierenden anhand der Forschungsliteratur gemeinsam erarbeitet und während des Seminars ausführlich diskutiert.