090035 VO Wissenschaftstheorie, Theorien zur Geschichte des Altertums (2016W)

LV-Inhalte: Im Vergleich zu anderen Bereichen einer Geschichtswissenschaft spielen theoretische Zugänge in der Alten Geschichte nach wie vor eine bloß untergeordnete Rolle. Gründe für diesen Umstand scheinen unter anderem in der Tradition und Dominanz einer positivistischen Auffassung sowie in der Verortung des Fachs im Kanon der Klassischen Altertumswissenschaften einerseits und im Umfeld historischer Disziplinen andererseits zu liegen. Die Vorlesung gibt einen Überblick über diejenigen Theorien, Konzepte und Modelle, die in der Alten Geschichte aufgegriffen wurden und in weiterer Folge die Rezeption der Antike sowohl innerhalb als auch außerhalb des Fachs geprägt haben. Ihre Notwendigkeit ergibt sich nicht zuletzt aus dem bruchstückhaften Charakter des Quellenmaterials. Gleichzeitig helfen sie, selbiges mittels Fragestellungen zu ordnen, und dienen historischen Rekonstruktionsversuchen als methodisches Korrektiv.

LV-Methode: Der Vortrag wird von der Lektüre ausgewählter Textbeispiele begleitet, die in elektronischer Form zur Verfügung gestellt werden und zur kritischen Auseinandersetzung sowie gemeinsamen Diskussion anregen sollen.

LV-Ziele: Die Lehrveranstaltung zielt auf die Vermittlung von Kenntnissen theoretischer Grundbegriffe und Diskurse in der Alten Geschichte ab. Dadurch soll nicht nur die Wichtigkeit einer Anwendung theoriegeleiteter Ansätze als unentbehrliches Arbeitsinstrument in der (alt-)historischen Forschungspraxis verdeutlicht, sondern auch die Entwicklung eines stärkeren Methodenbewusstseins gefördert werden.