Universität Wien

090036 SE Mailand und der Adriaraum in der Spätantike: die Entstehung einer sakralen Topographie (2022W)

8.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 06.10. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 13.10. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 20.10. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 27.10. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 03.11. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 10.11. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 17.11. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 24.11. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 01.12. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 15.12. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 12.01. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 19.01. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Donnerstag 26.01. 10:15 - 11:45 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziele
Kenntnis der sakralen Topographie und archäologische Kontextualisierung der wichtigsten architektonischen Zeugnisse des frühen Christentums in spätantiken Mailand und im Adriaraum.

Inhalte
Aufgrund seiner strategischen, politischen und wirtschaftlichen Bedeutung wurde Mailand mit dem Aufstieg Kaiser Diokletians im Jahre 284 n. Chr. und der Gründung der Tetrarchie zu einer kaiserlichen Residenzstadt des Weströmischen Reiches erhoben. Nach der „Mailänder Vereinbarung“ intensivierte sich das Baugeschehen in der Stadt, besonders das sakrale.
Auch in Aquileia, dem wichtigsten Hafen Norditaliens und Verkehrsknotenpunkt von Straßen zu den römischen Provinzen Noricum, Pannonien und Illyrien, sind seit der Mitte des 4. Jhs. frühchristliche Architekturen nachgewiesen. Um Mailand und Aquileia mit wirkmächtigen christlichen Zentren auszustatten, förderten die Bischöfe den Bau von Basiliken, Baptisterien, Friedhofs- und Memorialkirchen. Diese Bauwerke veränderten die klassische Anlage dieser Städte und wurden zum architektonischen Vorbild für spätere Sakralarchitektur.
Ziel des Seminars ist es, Kenntnisse über die sakrale städtische Topographie in der „Italia Annonaria“ zu vermitteln, mit Schwerpunkt auf den archäologischen Zeugnissen von Mailand und Aquileia, um die nachfolgende Entwicklung der städtischen Sakralarchitektur der oberen Adria zu beleuchten (insbesondere in Grado, Poreč und Pula).
In Anlehnung an jüngste Forschungstendenzen und methodische Ansätze archäologischer Disziplinen bei der Analyse von Kultstätten und Kultbezirken, befasst sich das Seminar mit der Typologie christlicher Architektur, ihren formalen Merkmalen und dekorativen Elementen und deren Bedeutung. Darauf aufbauend wird die neue sakrale Überformung der Städte, die starke Wirkung, die von den christlichen Architekturdenkmälern ausging, untersucht. Neue Aspekte von Verehrung und religiösem Brauchtum werden in den Blick genommen.

Methoden
Der Schwerpunkt liegt auf dem Erkennen und der Interpretation verschiedener archäologischer Quellen (materielle Kultur, Ikonographie, Architektur). In den Einheiten werden Referate zu ausgewählten Themen gehalten und anschließend gemeinsam diskutiert.

Die Vergabe der Referate erfolgt in der ersten Sitzung am 6. Oktober 2022.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit
- Mündliches Referat
- Schriftliche Hausarbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit der Studierenden (max. zweimal unentschuldigtes Fehlen; bei dreimaligem Fehlen muss eine Zusatzleistung erbracht werden): 20 Punkte
- Mündliches Referat (30-45 Min.) mit Handout: 30 Punkte
- Hausarbeit (mind. 15 Seiten Text, einschließlich Fußnoten, ohne Abbildungen und Literatur). Im Falle des Verfassens einer Bachelorarbeit beträgt die Mindestlänge der schriftlichen Arbeit 30 Seiten Text (ohne Abbildungen und Literatur): 50 Punkte

Zur erfolgreichen Absolvierung müssen alle Teilleistungen des Kurses positiv ausfallen. Für eine positive Beurteilung der Lehrveranstaltung sind 50 Punkte erforderlich:
1 (sehr gut) 100-88 Punkte
2 (gut) 87-76 Punkte
3 (befriedigend) 75-63 Punkte
4 (genügend) 62-50 Punkte
5 (nicht genügend) 49-0 Punkte

Prüfungsstoff

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente LV.

Literatur

- T. Fuhrer (Hrsg.), Rom und Mailand in der Spätantike. Repräsentationen städtischer Räume in Literatur, Architektur und Kunst (Berlin 2012)
- M. Löx, Monumenta sanctorum. Rom und Mailand als Zentren des frühen Christentums. Märtyrerkult und Kirchenbau unter den Bischöfen Damasus und Ambrosius (Wiesbaden 2013)
- Aquileia romana e cristiana fra II e V secolo, (Atti della XXX Settimana di Studi Aquileiesi, 19 – 22 maggio 1999) Antichità Altoadriatiche 47.
- Aquileia: Kreuzweg des Römischen Imperiums. Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst; Dokumentarausstellung zur Geschichte von Aquileia (Münster 2002)
- F. Glaser – E. Pochmarski, Aquileia: der archäologische Führer (Darmstadt 2012)
- R. McEachnie, Chromatius of Aquileia and the making of a Christian City (London 2017)
- Chr. Ulmer, Der Dom von Aquileia. Einführung (Münsingen 2022)
- G. Cuscito, Die frühchristlichen Basiliken von Grado (Bologna 1992)
- A. Terry – H. Maguire, Dynamic Splendor. The Wall Mosaics in the Cathedral of Eufrasius at Poreč (University Park 2007)
- W. Letzner, Das römische Pula. Bilder einer Stadt in Istrien (Mainz 2005)
- B. Marušić, Spätantike und byzantinische Pula (Pula 1967)
- R. Bratož, Christianisierung des Nordadria- und Westbalkanraumes im 4. Jahrhundert, in R. Bratož (Hrsg.), Westillyricum und Nordostitalien in der spätrömischen Zeit (Ljubljana 1996), 299–362
- E. Marín – D. Mazzoleni (eds.), Il cristianesimo in Istria fra tarda antichità e alto Medioevo: novità e riflessioni: atti della giornata tematica dei Seminari di archeologia cristiana, Roma, 8 marzo 2007 (Città del Vaticano 2009)

Weitere Angaben zu relevanter Literatur werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar: im Fachbereich Frühchristliche Archäologie:
im BA: M14;
im BA alt: APM früh, gr. u. kl. Vertiefung, BM;
im MA: PM3, PM4, PM5;

Letzte Änderung: Do 01.02.2024 00:13