090036 UE Naturphilosophie und Naturwissenschaften in Byzanz. Studium einiger Kerntexte (2024S)

Ziel dieser Übung ist es, ausgewählte Textpassagen in Übersetzung zu lesen und die Argumente zu rekonstruieren, die in verschiedenen Schriften der byzantinischen Epoche (4.-15. Jahrhundert) über die Natur und die Welt enthalten sind.
Anhand der Texte werden wir analysieren, wie die Byzantiner die antike Naturphilosophie aufnahmen, sie anpassten (Ablehnung der Ewigkeit der Welt und des fünften Elements) und weiterentwickelten. Die Hauptfrage, die wir in unseren Diskussionen behandeln werden, ist, welche Konsequenzen es hat, die Welt als Schöpfung eines einzigen Gottes zu verstehen. Der Status der sinnlich wahrnehmbaren Welt ändert sich, wenn sie zum Geschaffenen wird.
Wir werden auch eine Reihe von Themen behandeln, die mit der Beziehung zwischen dem Schöpfergott und der sinnlich wahrnehmbaren Welt (Vorsehung) zusammenhängen, der Frage der Elemente, sowie die byzantinischen Argumente gegen verschiedene Formen von Determinismus (vor allem den astralen Determinismus) und für den freien Willen.
Wir werden unseren Überblick mit einigen Texten vervollständigen, die den Status von Steinen, Pflanzen und Tieren sowie die Konzeption der Geographie diskutieren.