Universität Wien

090063 SE Einführendes Seminar (Griechisch): Anfangen mit der Philosophie - Platons Alkibiades I (2023S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Freitag 03.03. 15:00 - 20:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 17.03. 15:00 - 20:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 12.05. 15:00 - 20:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 26.05. 15:00 - 18:15 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 02.06. 15:00 - 18:15 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Freitag 16.06. 15:00 - 18:15 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Platons Dialog „Alkibiades I“ wurde in der Antike als perfekte Einführung in die Platonlektüre angesehen und bildete seit Iamblich den Beginn des Platoncurriculums. Es ist ein Dialog, der zur Philosophie hinführen soll.

In diesem Dialog trifft Sokrates erstmals seinen Geliebten Alkibiades, der gerade im Begriff ist, als ehrgeiziges Nachwuchstalent in die Politik einzusteigen. Doch Sokrates zeigt ihm schnell, dass das bisschen Musik- und Sportunterricht aus der Schule keineswegs ausreicht, um gegen die mächtigen Spartaner und Perser dauerhaft zu bestehen, und dass man im Geilomobil bestenfalls gegen die Wand fährt. Alkibiades leidet unter einer doppelten Unwissenheit: er hat von »Gerecht« und »Ungerecht«, den zentralen Begriffen der Politik, keinen blassen Dunst, und er merkt es nicht einmal. Von diesem schlimmen Zustand kann ihn nur wirkliche Selbsterkenntnis befreien – aber wie macht man das, dieses γνῶθι σαυτόν?

Das Seminar bietet anhand dieses auch literarisch ansprechenden Textes primär eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten. Literaturrecherche, korrekte Zitation in Text und Literaturverzeichnis und die Kenntnis und Handhabung wissenschaftlicher Hilfsmittel sowie die Benutzung wissenschaftlicher Textausgaben und Kommentare werden ausführlich erklärt. Daneben erläutert der Kurs auch die Voraussetzungen philologischer Methoden anhand der Überlieferungsgeschichte der antiken Literatur und anhand der antiken Philologie. All das findet sich in den ersten beiden Blockveranstaltungen im März. Auf dieser Grundlage üben wir in Mai und Juni wissenschaftliches Argumentieren und Schreiben, sodass eine erste wissenschaftliche Seminararbeit das Seminar abschließt.

Voraussetzung für die erfolgreiche Teilnahme ist, dass der Seminartext bis zum Einstieg in den zweiten Teil des Seminars (12.5.) vollständig gelesen wird – man kann nicht über Texte reden, die man nicht kennt. Bitte bereiten Sie dazu den gesamten Text mindestens mit einer zweisprachigen Ausgabe vor. Weiters empfehle ich für ein besseres Textverständnis, sich einen Überblick über die griechische Geschichte von den Perserkriegen bis zum Königsfrieden zu verschaffen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Im Semester wird es regelmäßige Hausübungen geben, die den Inhalt des Seminars vertiefen und die erlernten Kompetenzen einüben. Dazu gehören das Erstellen einer Bibliographie und kommentierender bzw. interpretierender Kurz-Essays. Ein Referat soll den inhaltlichen Schwerpunkt der Seminararbeit vorbereiten. Die erfolgreiche Teilnahme dokumentiert eine positiv bewertete Seminararbeit.

Da die Teilleistungen im Semester hauptsächlich der Übung dienen, werden Referat und Hausübungen mit jeweils 10% gewichtet. Die Seminararbeit geht zu 80% in die Gesamtnote ein; ihre positive Bewertung ist Voraussetzung für das Bestehen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Kenntnis der grundlegenden Hilfmittel der Klassischen Philologie; Beherrschen der grundlegenden Zitierregeln; Fähigkeit, einen Text der griechischen Literatur mit den vorgegebenen Hilfsmitteln interpretieren und kommentieren zu können.

Prüfungsstoff

Stoff des Seminars, insbesondere Textkritischer Apparat, Übersicht über die Hilfsmittel, Korrektes Bibliographieren, wissenschaftliche Argumentation.

Literatur

Allgemeiner Teil:

- Jäger, Gerhard, Einführung in die Klassische Philologie, 3. Aufl., München 1990.
- Hunger, Herbert, Geschichte der Textüberlieferung der antiken und mittelalterlichen Literatur. 1, Antikes und mittelalterliches Buch- und Schriftwesen, Überlieferungsgeschichte der antiken Literatur, Zürich 1961.
- Nesselrath, Heinz-Günther (Hg.), Einleitung in die griechische Philologie, Stuttgart u. a. 1997.
- Riemer/Weißenberger/Zimmermann, Einführung in das Studium der Gräzistik, München 2000.

Spezieller Teil:

- Denyer, Nicholas, Plato. Alcibiades, Oxford 2001 (Text und Kommentar).
- Döring, Klaus, Platon. Erster Alkibiades, Göttingen 2016 (Übersetzung und Kommentar).
- Renaud, François/ Tarrant, Harold, The Platonic Alcibiades I. The Dialogue and its Ancient Reception, Oxford 2015.

Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben bzw. erschlossen werden.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 23.02.2023 00:06