Universität Wien
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090068 VU Die "Konskription der Türken und türkischen Untertanen in Wien" (1766/67) (2025S)

5.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Details

Sprache: Deutsch

Lehrende

    Termine

    Zur Zeit sind keine Termine bekannt.

    Information

    Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

    Die „Conskription deren allhier in Wien sich befindenden Türken und türkischen Unterthanen“ (erstellt 1766/67) ist eine wichtige Quelle zur Geschichte der Händler, die im 18. Jahrhundert aufgrund der Friedensverträge zwischen Osmanischem Reich und Habsburgermonarchie (Karlowitz 1699, Passarowitz 1718, Belgrad 1739) nach Wien kamen. Sie erfasst in detaillierter Weise die Personenangaben von insgesamt 135 Männern (bezeichnet als „Türken, Türkische Juden, Armenier, Griechen“). Die vorhandene Edition von Enepekides aus dem Jahr 1959 ist unvollständig, da sie nur die Angaben zu den 82 erfassten „Griechen“ wiedergibt und außerdem eine im Hofkammerarchiv vorhandene zweite Version nicht berücksichtigt.
    In der Lehrveranstaltung werden wir uns einerseits mit dem historischen Entstehungskontext der Quelle befassen und ihre bisherigen Interpretationen wissenschaftsgeschichtlich einordnen, andererseits wollen wir (unter Zuhilfenahme der Software Transkribus) gemeinsam eine vollständige Edition des Textes erarbeiten. Dabei wollen wir auch herausfinden, ob die laut Laios vollständigere Version des Textes im Hofkammerarchiv zusätzliche Informationen liefert. Das kollaborative Arbeiten mit dem Texterkennungs-Programm Transkribus wird uns außerdem die Gelegenheit bieten, uns mit den Möglichkeiten und Grenzen von KI-Tools auseinanderzusetzen.

    Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

    Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung:
    Aktive Mitarbeit, regelmäßige selbstständige Vorbereitung von Texten, die in der Stunde präsentiert und gemeinsam besprochen werden.

    Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

    Vorkenntnisse im Lesen von Kurrentschrift sind willkommen, aber nicht Voraussetzung.

    Prüfungsstoff

    Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung.

    Literatur

    Polychronis Enepekides, Griechische Handelsgesellschaften und Kaufleute in Wien aus dem Jahre 1766 (ein Konskriptionsbuch). Aus den Beständen des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Thessaloniki 1959. Dazu Rezension von Georgios Laios in Δελτίον της Ιστορικής και Εθνολογικής Εταιρείας της Ελλάδος 14 (1960), 615-617.
    Mordche Schlome Schleicher, Geschichte der spaniolischen Juden (Sephardim) in Wien. (Unveröffentlichte Dissertation) Wien 1932, I-XIII.
    Marianne von Herzfeld, Zur Orienthandelspolitik Österreichs unter Maria Theresia in der Zeit von 1740-1771. Wien 1919.
    Vasilj Popovic, Les marchands ottomans à Vienne en 1767. In: Révue historique du Sud-Est Européen 17 (1940), 166-187.
    Traian Stoianovich, The conquering Balkan orthodox merchant. In: Journal of Economic History 20 (1960), 234-313.
    Ikaros Madouvalos, Conscriptiones Graecorum in Eighteenth-Century Central Europe. Crossing Borders: The Sociocultural Identification of Migrants from the Balkans to Hungarian Territories. In: Harald Heppner, Eva Posch (Hrsg.), Encounters in Europe’s Southeast. The Habsburg Empire and the Orthodox World in the Eighteenth and Nineteenth Centuries. Bonn 2012, 121-133.
    Jovan Pešalj und Josef Ehmer, „Hard Border” Facilitates Migrations: The Habsburg-Ottoman Border Control Regime in the Eighteenth Century. In: Jovan Pešalj, Annemarie Steidl, Leo Lucassen, Josef Ehmer (Hrsg.), Borders and Mobility Control in and between Empires and Nation-States. Leiden-Boston 2023, 66-114.

    Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

    Letzte Änderung: Fr 10.01.2025 00:01