Universität Wien

090075 SE Spätantike Klöster und Pilgerheiligtümer in Ägypten (2016W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

Das Seminar findet geblockt zu folgenden Terminen in der Abguss-Sammlung d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse/Philippovichgasse statt:
MI 19.10.: 12.00 - 16.00;
MI 23.11., MI 14.12., MI 11.01.: jeweils 10.00 - 16.00;
MI 25.01.: 12.00 - 16.00 ;


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ägypten hat für die Entwicklung des Mönchtums eine Hauptrolle gespielt und besaß Vorbildcharakter auch für das Mönchtum in anderen Ländern. Im Wesentlichen haben sich hier 3 verschiedene Formen des Mönchtums entwickelt, die aber in unterschiedlichen Formen und Varianten vorkommen. Die ursprünglichste Form ist die des Eremitentums, also der Rückzug aus der Gesellschaft in die Einsamkeit und die Askese. Eine Sonderentwicklung des Eremitentums setzte dann zu Beginn des 4. Jhs. ein: die Mönchskolonien, sog. Lauren, die sich in Unterägypten entwickelten. Eine andere Form monastischer Gemeinschaft trifft man in den sog. koinobitischen Klöstern, in denen die Mönche/Nonnen gemeinsam lebten und die für uns heute noch die geläufigste Art des klösterlichen Zusammenlebens darstellt. Begründet wurde diese Form in der ersten Hälfte des 4. Jhs. von Pachomius in Oberägypten.

Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über das ägyptische Mönchtum in seinen verschiedenen Ausprägungen (Eremitage, Laura, Koinobion) zu geben und die Lebensweise der Mönche anhand der archäologischen und architektonischen Befunde zu untersuchen und zu verstehen. In Form von Referaten sollen die ägyptischen Klöster mit ihren Sakralbauten, aber auch den Profanbauten, die den Alltag im Kloster spiegeln, vorgestellt werden. Dabei wird die Vielfalt der architektonischen Lösungen und Ausgestaltungen von Klöstern anschaulich, wobei auch bei einigen Klosterkirchen die Plausibilität der Rekonstruktion zu überprüfen ist. Einige Klöster entwickelten sich im Zusammenhang mit dem Ausbau von Pilgerheiligtümern, wie z.B. Abu Mena in Unterägypten und nehmen dadurch eine Sonderrolle sowohl hinsichtlich ihrer Funktion als auch ihrer Größe ein. Das Kloster ist mit seinen Bauten Ausdruck eines Lebensentwurfes, der sowohl spirituelle als auch praktisch-alltägliche Aspekte vereint. Als architektonisch differenzierte, dynamisch veränderliche Anlagen stellen die Klöster einerseits einen Mikrokosmos dar, sind aber in ihrer Entwicklung mit Siedlungen vergleichbar, was auch bei der Vorbereitung der Referate berücksichtigt werden muss. Die meisten Klöster waren in Antike und Mittelalter machtvolle Wirtschaftsverbände. Daher spielen auch das Verhältnis von Stadt/Dorf/Land zum Kloster, die Handelsgüter und die Lage von Klöstern mit oder ohne Anbindung an das antike Verkehrsnetz eine wichtige Rolle.

Unterschiedliche Methoden der Herangehensweise sind im Seminar erforderlich:
Analyse der Architekturbefunde und der archäologischen Funde; Ikonographie und Stil verschiedener Bildthemen und Bildprogramme der Monumentalmalerei; Auswertung epigraphischer und literarischer Quellen; historische Kontextualisierung der architektonischen und archäologischen Befunde/Zeugnisse.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive mündliche Mitarbeit; Referat mit Handout (ca. 45 Min.); schriftliche Fassung unter Einbeziehung der Diskussion nach dem Referat (ca. 15 Seiten).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

-M. Krause, Das Mönchtum in Ägypten, in: M. Krause (Hrsg.), Ägypten in spätantik-christlicher Zeit. Einführung in die koptische Kultur (Wiesbaden 1998) 149-174.

-D.J. Chitty, The Desert a City. An Introduction to the Study of Egyptian and Palestinian Monasticism under the Christian Empire (Oxford 1966)

-E. Wipszycka, Resources and economic activities of the Egyptian Monastic Communities (4th-8th century), in: The Journal of Juristic Papyrology 41, 2011, 159-263

-P. Grossmann, Christliche Architektur in Ägypten (2002)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar für: Frühchristliche/Spätantike Arch.//
im BA (APM früh, Gr. Vertiefung, BM),
im MA (SM A, SM B),

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31