Universität Wien

090101 SE Terra Sigillata (2019S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 15 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine

DO wtl 10:15-11:45, Abguss-Sammlung d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse/Philippovichgasse
1. Termin: 07.03.2019, 10:15-11:45


Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die rot glänzende Terra Sigillata war so etwas wie das „gute Porzellan“ der römischen Kaiserzeit. Diese an römerzeitlichen Siedlungsstellen in der Regel in großer Anzahl vorkommende Keramikware gilt als eine der wichtigsten, wenn nicht sogar die wichtigste Fundgruppe bei der Datierung von Befundkontexten. Die vorrangige Stellung der Terra Sigillata für chronologische Fragen ergibt sich durch ihre weitläufige Verbreitung im Imperium Romanum, den guten Forschungsstand und die detailliert ausgearbeitete Typologie – anhand der Form, des Dekors, der Produzentenstempel und der Herkunftsbestimmung ist in den meisten Fällen eine Datierung auf wenige Jahrzehnte möglich und zwar vom Anfang der römischen Kaiserzeit bis zu deren Ende.
Im Seminar sollen die Ursprünge der Terra Sigillata, Charakteristika der Ware, die wichtigsten Produktionszentren, grundlegende Typologien und verschiedene methodische Ansätze der wissenschaftlichen Bearbeitung dieser Keramikgattung thematisiert werden. Zusätzlich soll ein Übungsteil mit (Form-)Bestimmung von Fragmenten und Produzentenstempeln sowie Reliefdekor Einblicke in die praktische archäologische Arbeit mit Terra Sigillata gewähren.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung:
Regelmäßige Anwesenheit und aktive Diskussionsteilnahme
Referat (ca. 30 min.) mit Handout und schriftliche Arbeit zum Referatsthema unter Einbeziehung der Diskussion und Kritikpunkte nach dem Referat (mind. 15 Seiten Text ohne Abbildungen und Literatur). Die Themenliste für die Referate wird in der ersten Sitzung präsentiert.

Das Referat und die schriftliche Arbeit sind prinzipiell auf Deutsch zu halten bzw. abzufassen. Im Falle nachvollziehbarer persönlicher Gründe gegen diese Auflage kann mit der Lehrveranstaltungsleiterin eine Sonderregelung vereinbart werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Referat und schriftliche Arbeit müssen jeweils positiv beurteilt sein und machen 25% bzw. 50% der Gesamtnote aus. Die aktive Mitarbeit (Diskussionsbeiträge) fließt zu 25% in die Gesamtnote ein.
Zweimaliges Fehlen ist gestattet; bei drei Fehlstunden muss eine schriftliche Zusatzleistung erbracht werden.

Prüfungsstoff

Literatur

• R. Brulet/F. Vilvorder/R. Delage, La céramique romaine en Gaule du Nord. Dictionnaire des céramiques. La vaisselle à large diffusion (Tournhout 2010).
• H. Dragendorff, Terra Sigillata. Ein Beitrag zur Geschichte der griechischen und römischen Keramik. Bonner Jahrb. 96, 1895, 18–155.
• P. Eschbaumer, Terra Sigillata. In: Th. Fischer (Hrsg.), Die römischen Provinzen. Eine Einführung in ihre Archäologie (Darmstadt 2001) 267–290.
• E. Ettlinger/B. Hedinger/B. Hoffmann/Ph. M. Kenrick/G. Pucci/K. Roth-Rubi/G. Schneider/S. von Schnurbein/C. M. Wells/S. Zabehlicky-Scheffenegger, Conspectus formarum terrae sigillatae Italico modo confectae. Mat. Röm.-Germ. Keramik 10 (Bonn 1990).
• B. Hartley/B. M. Dickinson, Names on Terra Sigillata. An index of makers' stamps & signatures on Gallo-Roman Terra Sigillata (Samian Ware). Inst. Class. Stud. 102 (London 2008–2012).
• J. W. Hayes, Late Roman Pottery (London 1972).
• Ch. Hinker, Ausgewählte Typologien provinzialrömischer Kleinfunde. Eine theoretische und praktische Einführung (Wien/Berlin 2013) 196–233.
• A. W. Mees, Modelsignierte Dekorationen auf südgallischer Terra Sigillata. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg 54 (Stuttgart 1995).
• A. W. Mees, Die Verbreitung von Terra Sigillata aus den Manufakturen von Arezzo, Pisa, Lyon und La Graufesenque. Die Transformation der italischen Sigillata-Herstellung in Gallien. Monogr. RGZM 93 (Mainz 2011).
• H. Ricken/C. Fischer, Die Bilderschüsseln der römischen Töpfereien von Rheinzabern. Mat. Röm.-Germ. Keramik 7 (Bonn 1963).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar: im Fachbereich Römische und Provinzialrömische Arch.
im BA: APM röm, APM prov, gr. Vertiefung, BM;
im MA: nicht anrechenbar!

Letzte Änderung: Mi 23.01.2019 13:27