Universität Wien

090104 UE Griechische Lektüre II (2017W)

Sophokles, Die Trachinierinnen

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Dienstag 03.10. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 10.10. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 17.10. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 24.10. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 31.10. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 07.11. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 14.11. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 21.11. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 28.11. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 05.12. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 12.12. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 09.01. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 16.01. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 23.01. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6
  • Dienstag 30.01. 11:30 - 13:00 Bibliothek 2 d. Inst. f. Klass. Philologie, Mittel- und Neulatein Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 6

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Das Urteil über die Trachinierinnen fällt geteilt aus, eindrücklich ersichtlich an der Spaltung der Gebrüder Schlegel. Für August Wilhelm ist das Stück höchst unsophokleisch: Die Trachinierinnen „scheinen mir an Wert so weit unter den übrigen auf uns gekommenen Stücken des Sophokles zu stehen, daß ich eine Begünstigung für die Vermutung zu finden wünschte, diese Tragödie […] sei durch Irrtum auf seinen Namen geschoben worden. […] Sind aber auch im Ganzen die Kunstmaximen des Dichters beobachtet, so ist es oberflächlich geschehen; man vermißt das tiefe Gemüt des Sophokles.“ Für Friedrich dagegen liegt tiefster Ausdruck des Sophokleischen insbesondere in der Gestaltung von Deianeiras Charakter, der „auf das Schönste durchs Ganze bestimmt ist. Die kleinste Änderung selbst willkürlich scheinender Züge würde unsre Rührung, oder die Schönheit schwächen. Grade daß der Dichter ihr nicht mehr gab, als verständige Gutherzigkeit, Treue und redliche Humanität, macht für diese Lage die stärkste Wirkung. Ihr rührendes Mitleid mit der Jole, welches bald schrecklich auf sie selbst zurückkehren soll, und ihr Tod, welcher den tiefsten Schmerz mit der höchsten Wonne vereinigt, gehört zu dem, was nur dem Sophokles eigen ist.“

Wir wollen die Trachinierinnen lesen und uns im Zuge der Interpretation ein eigenes Urteil über das Stück bilden, dessen Sinn-Erfassung „unter allen Sophokles-Stücken die größte Mühe macht“ (Latacz). Dabei werden etwa folgende Fragen von Interesse sein: Wie ist das Tragische in dem Stück beschreibbar? Mit was für Charakteren haben wir es bei Deianeira und Herakles zu tun? Sind es eher wandelnde Prinzipien, wie etwa Latacz nahelegt („Das äußerst Männliche – im Sinne eines geradezu animalisch Maskulinen – trifft hier mit dem äußerst Weiblichen – im Sinne eines geradezu animalisch Femininen – zusammen“) oder doch individuell gezeichnete Figuren. Was für ein Heldenbild liegt gerade im Falle des ‚Erzheros‘ Herakles vor? Interessant ist insbesondere auch die Betrachtung des Phobos Deianeiras innerhalb des Stückes sowie die Evokation und Lenkung der Emotionen beim Rezipienten durch die besondere Handlungsanlage der Tragödie.

Alle, die sich für die griechische Tragödie interessieren, sind herzlich willkommen!

Bereiten Sie für die erste Sitzung bitte die Prolog-Rede Deianeiras vor (V. 1-48).

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige aktive Teilnahme, Abschlussklausur

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur

Text:
H. Lloyd-Jones/N.G. Wilson, Oxford 1990 oder jede andere vollständige kritische Edition.

Kommentare:
Sophocles Trachiniae, ed. by P.E. Easterling, Cambridge 1982.
Sophocles Trachiniae, with Introduction and Commentary by M. Davies, Oxford 1991.

Zur Einführung:
Die entsprechenden Abschnitte in:
Hellmut Flashar, Sophokles. Dichter im demokratischen Athen, München 2010 (2. Aufl.; 1. Aufl. 2000).
Joachim Latacz, Einführung in die griechische Tragödie, Göttingen 1993.
E. Lefèvre, Die Unfähigkeit, sich zu erkennen: Sophokles‘ Tragödien, Leiden / Boston / Köln 2001.
Albin Lesky, Die tragische Dichtung der Hellenen, Göttingen 3. Auflage 1972.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:31