Universität Wien

090107 PS Die Päpstin Johanna (2015S)

eine Frau auf dem Papstthron

7.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

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  • Dienstag 10.03. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 17.03. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 24.03. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 14.04. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 21.04. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 28.04. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 05.05. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 12.05. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 19.05. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 02.06. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 09.06. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 16.06. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 23.06. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)
  • Dienstag 30.06. 11:00 - 12:30 (Hörsaal d. Inst. f. Byzantinistik u. Neogräzistik, Postg. 7/1/3 3.Stock)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Legende von der Frau auf dem Papstthron - ist sie wahr? Ist sie erfunden? Wie auch immer das Urteil ausfällt; der Stoff der Päpstin Johanna; faszinierte und fasziniert noch heute nicht nur Wissenschaftler und Journalisten, sondern animierte auch zahlreiche Schriftsteller dazu, sich auf literarische Weise damit auseinanderzusetzen. Neben einem Streifzug durch die verschiedenen literarischen Bearbeitungen des Stoffes, wie etwa jene von Boccaccio (De Iohanna anglica papa, 1374), Dietrich Schernberg (Ein schön Spiel von Frau Jutten, 1480/1565), Hans Sachs (Der Babst mit dem Kind, 1532), Giambattista Casti (La papessa Giovanna, 1804), Achim von Arnim (Päpstin Johanna, 1813), Bertold Brecht (Die Päpstin Johanna), Donna W. Cross (Pope Joan, 1996), sowie deren Verfilmung (Pope Joan, 2009) konzentriert sich die Lehrveranstaltung schwerpunktmäßig auf Emmanouil Roidis I papissa Ioanna (1866; deutsche Übersetzung von Paul Friedrich).
Roidis weist seinen Roman als wissenschaftliche Studie aus, spielt sehr stark mit Fiktionalitätsmerkmalen und der Intertextualität, so dass sein Werk stellenweise wie ein Patchwork aus diversen anderen Werken erscheint. Einem Palimpsest gleich, scheinen durch das Werk etwa Byrons Don Juan, Heinrich Heines Reisebilder oder Gianbattista Castis La Papessa Giovanna. Allerdings unterliegt diese Einbeziehung anderer Texte bestimmten Zwecken, wie etwa der Untergrabung romantischer Romane, oder der Satire orthodoxer Kleriker, so dass beispielsweise die Veränderung eines einzigen Wortes in einem Psalm, statt der Enthaltsamkeit, die Völlerei anpreist.
Neben dieser kreativen Umarbeitung und Instrumentalisierung von Texten, überträgt Roidis in seiner Einleitung große Teile der Studie von Friedrich Spanheim (Merckwürdige Historie der Päbstin Johanna, 1737), ohne dies explizit zu nennen, so dass man sehr deutlich von einem Plagiat sprechen kann. Somit werden in der Lehrveranstaltung auch die Themenbereiche Original vs. Kopie bzw. Fälschung, Wissenschaftlichkeit vs. Fiktionalität, Autorschaft und Pseudonym besprochen.
Als Ausblick werden wir uns mit dem Werk von Stavros Kritiotis bzw. Sokratis Titouris (beides Pseudonyme) befassen, der sich aktuell sowohl wissenschaftlich als auch literarisch mit der Päpstin Johanna und den Erzähltechniken von Emmanouil Roidis befasst hat (To archeio tis Papissas Ioannas, 2009; Ta syrtaria tis gnomis tou. Agnostes parathematikes technikes tou E. Roidi, 2009; Eikonikes Antigrafes, 2010 u.a.).

Kenntnisse der griechischen Sprache sind erwünscht, werden aber nicht vorausgesetzt.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 31.05.2022 00:18