Universität Wien

090108 UE Der Körper als Medium: Kleidung, Gestaltung, Bewegung und Erkrankung in der griechischen Antike (2021W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
VOR-ORT

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

UPDATE 20.11.2021: Die LV findet bis auf Weiteres virtuell über Zoom statt.

Die Termine im Januar 2022 finden digital statt:
Mi 12.01.2022,
Mi 19.01.2022,
Mi 26.01.2022;

Mittwoch 06.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
Mittwoch 13.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
Mittwoch 20.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
Mittwoch 27.10. 13:30 - 15:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
Mittwoch 03.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
Mittwoch 10.11. 13:30 - 15:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
Mittwoch 24.11. 13:30 - 15:00 Digital
Mittwoch 01.12. 13:30 - 15:00 Digital
Mittwoch 15.12. 13:30 - 15:00 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ob nackt oder bekleidet, männlich oder weiblich, alt oder jung, idealisiert oder abweichend, ruhend oder bewegt – der menschliche Körper steht im Mittelpunkt der griechischen Bildkunst. Statuen und Reliefs, Vasenbilder und Votive, Terrakotten und Bronzen bringen Vorstellungen vom Körper, seiner kulturellen Konstruktion und seinem sozialen Stellenwert zum Ausdruck, welche die Bildwerke ihrerseits bekräftigen und im gesellschaftlichen Leben verankern. Denn der Körper, seine Erscheinung und Wirkung sind in allen Feldern der griechischen Lebenswelt zentral, vom Sport im Gymnasion bis zum Gelage am Abend, vom Spaziergang über die Agora bis zur Prozession in die Heiligtümer, von der Sozialisierung der Jugendlichen bis zum Bestattung der Toten. Als ein visuelles und materielles Medium wirkt der Körper durch Haltungen und Bewegungen, in Gestik und Mimik, über Kleidung, Schmuck und Frisuren, aber auch dank kosmetischer Eingriffe und Modifikationen wie Tattoos. Über den Körper und dessen Repräsentationen werden Identitäten dar- und hergestellt, etwa solche von Gender und Alter, Status und Ethnizität. Die griechische Kultur ist somit in einem umfassenden Sinn eine „Kultur der Körper“ (T. Hölscher), für deren Untersuchung die Klassische Archäologie aus dem „body turn“ in den Kultur- und Sozialwissenschaften neue Impulse bezieht.

Nach einem einführenden theoretischen Block werden wir uns in mehreren inhaltlichen Einheiten mit ausgewählten Bildwerken sowie Funden und Befunden befassen, die wir uns über Kurzpräsentationen, gemeinsame Diskussionen und Gruppenarbeiten erschließen. Mit den Texten, die aus den verschriftlichten Präsentationen hervorgehen, wollen wir eine virtuelle Ausstellung gestalten. Das Konzept der Übung lässt sich auf einen virtuellen Modus umstellen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Es handelt sich um eine prüfungsimmanente Lehrveranstaltung:

– Erledigung von mündlichen und schriftlichen Aufgaben
– Aktive Mitarbeit an Gruppenarbeiten, Beteiligung an Diskussionen, Vorbereitungslektüre
– Regelmäßige Teilnahme

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

– 35 % mündliche Vorstellung und themenspezifische Analyse zweier Objekte
– 35 % Ausstellungstexte zu den zwei vorgestellten Objekten
– 20 % regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an Diskussionen und Gruppenarbeiten
– 10 % Vorbereitungslektüre

Zur erfolgreichen Absolvierung müssen alle Teilleistungen positiv ausfallen. Zwei Fehlstunden sind gestattet; bei dreimaligem Fehlen muss eine schriftliche Zusatzleistung erbracht werden.

Prüfungsstoff

Siehe oben.

Literatur

– R. Barrow, Gender, Identity and the Body in Greek and Roman Sculpture (Cambridge 2018)
– A. J. Batten – K. Olson (Hrsg.), Dress in Mediterranean Antiquity. Greeks, Romans, Jews, Christians (London 2021)
– T. Hölscher, Körper, Handlung und Raum als Sinnfiguren in der griechischen Kunst und Kultur, in: K.-J. Hölkeskamp u. a. (Hrsg.), Sinn (in) der Antike. Orientierungssysteme, Leitbilder und Wertkonzepte im Altertum (Mainz 2003) 163–192
– J. Hughes, Votive Body Parts in Greek and Roman Religion (Cambridge 2017)
– I. D. Jenkins – V. Turner, The Greek Body (London 2009)
– K. Junker – S. Tauchert, Helenas Töchter. Frauen und Mode im frühen Griechenland, AW Sonderband (Darmstadt 2015)
– M. M. Lee, Body, Dress, and Identity in Ancient Greece (Cambridge 2015)
– R. Matuszewski, Räume der Reputation. Zur bürgerlichen Kommunikation im Athen des 4. Jahrhunderts v. Chr., Historia Einzelschriften 257 (Stuttgart 2019)
– C. Michel – M. Harlow – L. Quillien (Hrsg.), Textiles and Gender in Antiquity. From the Orient to the Mediterranean (London 2020)
– R. Osborne, The History Written on the Classical Body (Cambridge 2011)
– J. Robb – O. Harris (Hrsg.), The Body in History. Europe from the Palaeolithic to the Future (Cambridge 2013)
– L. Thommen, Antike Körpergeschichte (Stuttgart 2007)

Weitere Literaturangaben zu den Themen werden auf Moodle zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar: im Fachbereich Materielle Kultur:
im BA: M11, M13;
im BA alt: kl. Vertiefung;
im MA: PM3;
im EC 597;

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14