090112 VO Demeter und Kore. Mysterien - Kulte - Bilder (2018W)

Demeter lehrte die Menschen das Land zu bestellen, Getreide zu ernten und zu verarbeiten. Zusammen mit ihrer Tochter Kore/Persephone war sie eine der zentralen Gottheiten für die agrarisch geprägte Gesellschaft des antiken Griechenland. Darüber hinaus spielte sie eine besondere Rolle im Leben der jugendlichen und erwachsenen Frauen in der griechischen Polis. So blieben von ihrem zentralen Kult und dem zugehörigen Fest der Thesmophorien Männer immer ausgeschlossen. Die größte Resonanz in der Antike wie in der Nachantike fanden aber nicht diese in ganz Griechenland weitverbreiteten Kulte, sondern die allein in Eleusis gefeierten Demeter-Mysterien. Bis heute befeuert das große Geheimnis um den Ablauf und Inhalt dieses über einen Zeitraum von mehr als 1000 Jahre lang bestehenden Initiationskultes weit über die Fachwelt hinaus das Interesse und die Phantasie der Menschen: in der Literatur, in den Bildenden Künsten, in den modernen Film- und Bildmedien, in esoterischen und neopaganen Bewegungen, die sich auch des Internets bedienen, bis in die Drogenforschungen eines Albert Hofmann und anderen.
Die Vorlesung wird diese verschiedenen Aspekte ausleuchten: zum einen die Mythen, Kulte und Heiligtümer der beiden Göttinnen in den Städten Griechenlands samt ihrer Geschichte, die Architektur, Votive und Feste, ferner die weiblichen und männlichen Akteure in den verschiedenen Kulten sowie die zugehörigen Bilder, Statuen und Votive von der späten Bronzezeit bis in die späte Kaiserzeit, zum anderen die verschiedenen Interpretationsansätze von der Neuzeit bis in unsere Tage.