090114 VO Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte: Griechenland im Südosteuropa des Kalten Krieges (2013W)

Nach Ende der Besatzungszeit in Griechenland folgte unmittelbar darauf der dreijährige Griechische Bürgerkrieg zwischen dem bürgerlichen Lager und der moskautreuen Kommunistischen Partei Griechenlands. Während die Nationale Armee von Großbritannien und vor allem den USA unterstützt wurde, war die kommunistische Demokratische Armee Griechenlands auf die Hilfe der Anrainerstaaten Albanien, Jugoslawien und Bulgarien angewiesen. Der Griechische Bürgerkrieg, der im Spätsommer 1949 mit der kommunistischen Niederlage endete, stellte nicht allein für Südosteuropa, sondern für die ganze bipolare Welt ein Ereignis von herausregender Bedeutung dar. Die LV thematisiert die Langzeitwirkungen dieses Bürgerkriegs auf die griechische Innen- und Außenpolitik sowie Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Zwischen 1950 und 1974 etablierte sich in Griechenland ein autoritäres Regime, das letztendlich in einer siebenjährigen Militärdiktatur (1967-1974) mündete. Die Außen- und Sicherheitspolitik des Nato-Mitglieds Griechenland an der südosteuropäischen Front des Kalten Krieges wurde im Wesentlichen durch die Doktrin der "Gefahr aus dem Norden" bestimmt. Die griechischen Sicherheitsplaner betrachteten den treuesten UdSSR-Verbündeten auf dem Balkan, Bulgarien, als "Speerspitze" eines möglichen "slawokommunistischen" Angriffs. Große Aufmerksamkeit soll in der VO dem Verhältnis Griechenlands zum blockfreien Jugoslawien gewidmet werden. Dieses wurde einerseits durch die gemeinsame sowjetische Bedrohungsvorstellung bestärkt, andererseits durch die Makedonische Frage wiederholt auf den Prüfstand gestellt.