Universität Wien

090116 UE Antike im Labor: Naturwissenschaftliche Methoden in der Klassischen Archäologie (2024S)

UE aus Wissenschaftliche Praktiken

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 9 - Altertumswissenschaften
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 20 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Ort der beiden Märztermine: Abgusssammlung d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse/Philippovichgasse, 1190 Wien
Der Termin am 30.4. findet in der Sammlung des Geozentrum's UZA 2 statt!

  • Dienstag 05.03. 09:00 - 10:30 Ort in u:find Details
  • Dienstag 19.03. 09:00 - 10:30 Ort in u:find Details
  • Dienstag 16.04. 09:00 - 12:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Dienstag 30.04. 09:00 - 12:00 Ort in u:find Details
  • Dienstag 14.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Dienstag 28.05. 09:00 - 12:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Dienstag 04.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG
  • Dienstag 18.06. 09:00 - 12:00 Seminarraum d. Inst. f. Klassische Archäologie Franz-Klein-Gasse 1.OG

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die vermehrte Anwendung naturwissenschaftlicher Methoden markierte in den letzten Jahren eine bedeutende Entwicklung in der Archäologie. Diese interdisziplinäre Herangehensweise integriert Techniken aus den Naturwissenschaften, darunter Chemie, Physik, Biologie und Geologie, um einen erweiterten Informationsgehalt aus archäologischen Funden und Befunden zu schöpfen. Durch die systematische Anwendung von „Archaeological Science“ – etwa in Form von 14C-Datierungen, aDNA- und Isotopenanalysen – im Rahmen des wissenschaftlichen Arbeitens kann für das archäologische Material eine präzisere zeitliche Einordnung von archäologischen Objekten, Abstammungsverhältnissen, Umweltbedingungen uvm. vorgenommen werden.
Diese „Third Science Revolution“ in der Archäologie stellt eine Phase dar, die die traditionellen Methoden der archäologischen Forschung durch den verstärkten Einsatz moderner Technologien und interdisziplinärer Ansätze transformiert und in einem aktuellen wissenschaftlichen Diskurs steht.

Ziele
Die Lehrveranstaltung hat zum Ziel, eine erste Einführung in das Forschungsfeld der Naturwissenschaftlichen Methoden in der Klassischen Archäologie zu geben. Dabei steht die Aneignung eines Grundwissens zu den state-of-the-art Methoden im Vordergrund.
Anhand einer Präsentation verschiedener und angewandter Methoden in dieser interdisziplinären Forschungsrichtung sollen grundlegende Kenntnisse im Umgang mit fachrelevanten naturwissenschaftlichen Methoden zu archäologischen Fragestellungen erlangt werden: Diese umfassen sowohl theoretisches Grundwissen als auch praktische Erfahrungen in diesem Forschungsbereich.
Die Übung teilt sich dabei in drei Teile:
- Theoretische Grundkonzepte und Vorstellung fachrelevanter naturwissenschaftlicher Methoden
- Selbstständige und gemeinsame Erarbeitung von Inhalten aktueller Forschungen
- Praktischer Einstieg in den Umgang mit ausgewählten Methoden

Inhalte
Die Inhalte der Lehrveranstaltung umfassen die Grundlagen naturwissenschaftlicher Methoden in der Archäologie sowie die Vertiefung in ausgewählte Kapitel (orientiert am Interesse der Lehrveranstaltungsteilnehmenden). Darüber hinaus soll ein differenzierter Umgang mit den Methoden und den resultierenden Ergebnissen vermittelt werden.
Dabei stehen die wissenschaftliche Bedeutung und der Informationsgehalt dieser Forschungen im Vordergrund. Praktische Erfahrungen im Umgang mit den vorgestellten Verfahren und Themenfeldern im Zuge der Übung ist hierbei ein wichtiger Teil der Lehrveranstaltung.

Methoden
Die Methoden umfassen themenbezogene Lektüre sowie selbstständiges Erarbeiten einzelner Themenbereiche und angeleitetes praktisches Arbeiten mit Funden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Die Leistungskontrolle erfolgt durch die Beurteilung von drei Teilleistungen:
– Journal Club: mündliche Kurzpräsentation und Gruppenarbeit zu einem themenbezogenen wissenschaftlichen Artikel/Buchkapitel (30%)
– Vorstellung einer ausgewählten case study einer naturwissenschaftlichen Methode - Referatsthemen werden in der ersten Einheit der Lehrveranstaltung bekanntgegeben (30%)
– (Selbstständig reflektiertes) schriftliches Essay der ausgewählten case study (40%)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Neben der regelmäßigen und aktiven Anwesenheit (ein begründetes Fehlen in 3 Einheiten ist gestattet) werden die folgenden Teilleistungen berücksichtigt:
– Kurzpräsentation eines wissenschaftlichen Artikels/Buchkapitels im Zuge eines Journal Clubs (30%, Vorgaben werden in der Übung präsentiert)
– Abhalten eines Kurzreferates zu einer case study (30%, Vorgaben werden in der Übung präsentiert)
– Abgabe des schriftlichen Essays der ausgewählten case study (40%, Vorgaben werden in der Übung präsentiert)

Prüfungsstoff

Die UE ist prüfungsimmanent. Der Prüfungsstoff umfasst alle im theoretischen und praktischen Teil behandelten Themenbereiche der Lehrveranstaltung. Die Lehrunterlagen werden auf Moodle bereitgestellt.

Literatur

Eine erste Auswahl an einführenden Werken:

S. Berry, Antike im Labor. Kleopatra, Ötzi und die modernen Naturwissenschaften (Darmstadt 2012).
T. E. Hall – W. Allibone, The impact of the natural sciences on archaeology. A joint symposium of the Royal Society and the British Academy. Organized by a committee under the chairmanship of T. E. Allibone (London 1970).
A. Hauptmann – V. Pingel (Hrsg.) Archäometrie: Methoden und Anwendungsbeispiele naturwissenschaftlicher Verfahren in der Archäologie (Stuttgart 2008).
C. Heitz, Wider die Krise? Archäologie nach der Postmoderne, Theorie | Archäologie | Reflexion 1, 2023, 167–218.
S. Judson, Perspectives: Archaeology and the Natural Sciences, American Scientist 49,3, 1961, 410–414.
K. Kristiansen, Towards a New Paradigm? The Third Science Revolution and its Possible Consequences in Archaeology, CSA 22,1, 2014, 11–34.
I. Liritzis (Hrsg.), Natural Sciences in Archaeology and Cultural Heritage (Basel 2022).
B. Öğüt – B. Irvine – R. Braun – C. Jauß, Betwixt the Chairs. Some Thoughts and Case Studies Reflecting on Experiences of Cooperation between Archaeology and the Natural Sciences, in: A. Abar (Hrsg.), What does this have to do with archaeology? Essays on the occasion of the 65th birthday of Reinhard Bernbeck (Leiden 2023) 135–142.

Weitere Literatur wird im Laufe der UE auf Moodle bekanntgegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Anrechenbar im Fachbereich der Klassischen Archäologie:
im BA: M12, M13;
im MA: PM3;

Letzte Änderung: Mo 22.04.2024 12:45