090123 VO Panem et circenses. Nahrungsmittelversorgung und Unterhaltung als öffentliche Aufgabe im Altertum. (2008S)

Es ist allgemein bekannt, daß römische Kaiser ihre Machtbasis bei der stadtrömischen Bevölkerung durch eine gesicherte Getreideversorgung und ein reiches Angebot an massenwirksamen Veranstaltungen (spectacula) stärkten. Diese Politik ist jedoch nur die Vollendung einer Entwicklung, die sich bereits in der griechischen Geschichte seit der archaischen Zeit beobachten läßt. Denn schon in der Frühzeit wurde es als Aufgabe des Staates bzw. der jeweiligen Machthaber (Tyrannen, Könige) angesehen, die Ernährung der Bevölkerung als deren elementarstes Bedürfnis sicherzustellen. Gleichzeitig entstanden - ursprünglich im Rahmen religiöser Feste - verschiedene Formen von Veranstaltungen, wie sportliche und künstlerische Wettkämpfe, Theateraufführungen und Umzüge, die ebenso der Unterhaltung wie der Repräsentation und Selbstdarstellung dienen konnten. Die Geschichte dieser Phänomene in der Antike soll anhand von Zeugnissen aus unterschiedlichen Bereichen (Literatur, Inschriften, Archäologie) dargestellt werden.
Beurteilung aufgrund einer mündlichen Prüfung am Ende des Semesters.