090290 PS Die Revolution schreiben - der griechische Unabhängigkeitskrieg von 1821 als literarisches Sujet. (2008W)

Als politisches Ereignis rief der Unabhängigkeitskrieg von 1821 bereits während seines Verlaufs ein vielfältiges literarisches Echo hervor, das keineswegs auf griechischsprachige Publikationen beschränkt war und im Kontext des Philhellenismus auch eine gesamteuropäische Öffentlichkeit betraf und sich in hohem Maße prägend auf spätere historische Wahrnehmungen auswirken sollte. Es mag nicht weiter verwundern, daß der Krieg auch nach der Staatsgründung zahlreiche Verarbeitungen in der neugriechischen Literatur erlebte, so daß von der Entstehung eines regelrechten Sujets die Rede sein kann.
Dieser Funktion wird in der Lehrveranstaltung anhand ausgewählter Beispiele nachgegangen. Im Vordergrund stehen dabei einerseits die Ermittlung von konkreten und möglicherweise spezifischen Motiven, Darstellungsmustern und Toposbildungen, andererseits aber auch die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen, die deren Entwicklung bis ins 20. Jahrhundert hinein aufweist. Zugleich wird Gelegenheit sein, die verschiedenen literarischen Projektionen einem kontrastierenden Vergleich mit historisch gesicherten Kenntnissen zum Unabhängigkeitskrieg von 1821 zu unterziehen.