Universität Wien

100013 VO DaF/Z: Mehrsprachigkeit: Perspektiven für Schule und Gesellschaft (2018W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 999 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Prüfungstermine

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Die Vorlesung findet an folgenden Terminen NICHT statt: 31.10.2018; 21.11.2018.

10. Oktober: Ulrike Jessner-Schmid (Universität Innsbruck): Dynamik und Komplexität in der Mehrsprachigkeitsforschung (Vorlesung an der TU Dresden)

17. Oktober: Mi-Cha Flubacher (Universität Wien): Mehrsprachigkeit und das neoliberale Sprachenregime (Vorlesung an der Universität Wien)

24. Oktober: Achim Pohlmann (SprInt Wuppertal): Praxisbeispiel Sprach- und Integrationsmittlung. Mehrsprachigkeit als Chance für Integrationsprozess und Arbeitsmarktintegration (Vorlesung an der Universität Wuppertal, Teilnahme per Webinar möglich)

7. November: Aslı Can Ayten (Westfälische Universität Münster): Über das, was Schüler*innen wollen… - In vielen Sprachen lernen?! (Vorlesung an der Universität Wuppertal)

14. November: Jörg Roche (LMU München): Über Mythen und Mehrwerte von Sprachenerwerb und Mehrsprachigkeit (Vorlesung an der TU Dresden)

28. November: Eva Vetter (Universität Wien): Mehr als sprachsensibel: mehrsprachigkeitsorientierte und sprachensensible Ansätze für den Unterricht im Kontext von Mehrsprachigkeit (Vorlesung an der Universität Wien)

5. Dezember: Winfried Thielmann (TU Chemnitz): Wissenschaft – Wissenschaftssprache – wissenschaftliche Mehrsprachigkeit (Vorlesung an der TU Dresden)

12. Dezember: Stefan Freund, Leonie Janssen (Bergische Universität Wuppertal): Mutter Latein, ihre Töchter und alle anderen - Chancen und Perspektiven einer toten Sprache im mehrsprachigen Klassenzimmer (Vorlesung an der Universität Wuppertal)

9. Jänner: Jutta Ransmayr (Universität Wien): Innere Mehrsprachigkeit, Sprachbewusstsein und sprachliche Identität (Vorlesung an der Universität Wien)

16. Jänner: Heike Roll, Erkan Gürsoy (Universität Duisburg-Essen): Herkunftssprachenunterricht auf dem Prüfstand – Wege zu einer koordinierten Gesamtsprachenbildung (Vorlesung an der Universität Wuppertal)

23. Jänner: Sandra Vlasta (Universität Mainz): Mehrsprachigkeit (in) der Literatur:Literarische Mehrsprachigkeit als Chance und Herausforderung (Vorlesung an der TU Dresden)

30. Jänner: Camilla Badstübner-Kizik (Adam-Mickiewicz-Universität Poznan): Linguistic Landscape - mehrsprachige didaktische Ressourcen vor Ort (Vorlesung an der Universität Wien)

  • Mittwoch 10.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 17.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 24.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 31.10. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 07.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 14.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 21.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 28.11. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 05.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 12.12. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 09.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 16.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 23.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
  • Mittwoch 30.01. 18:30 - 20:00 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Durch Internationalisierung, Globalisierung und Migration sind die europäischen Gesellschaften mehrsprachiger geworden. Diese Entwicklung wird bekanntlich kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite löst sie Ängste aus; es wird befürchtet, dass Mehrsprachigkeit junge Migrant*innen kognitiv überfordert und ihre Integration behindert; die Bildungsinstitutionen, die mit ihr konfrontiert sind, stellt sie vor (ideologische wie praktische) Herausforderungen. Auf der anderen Seite wird in der Spracherwerbsforschung betont, dass individuelle Mehrsprachigkeit eine wichtige, noch zu wenig gewürdigte kognitiv-kreative Ressource darstellt; und die Sprachwissenschaft weist darauf hin, dass gesellschaftliche Mehrsprachigkeit – die nicht nur durch Minderheiten- und Migrationssprachen repräsentiert wird, sondern auch durch das Nebeneinander von nationalen und regionalen Varietäten, von Schriftlichkeit und Mündlichkeit – nur scheinbar die Ausnahme, in Wahrheit jedoch linguistische Normalität ist. Diese sei nur deshalb aus den Augen geraten, weil gesellschaftliche Mehrsprachigkeit lange Zeit nicht anerkannt oder sogar – im Zeichen einer national motivierten linguistischen Homogenisierung, deren Ursprünge bis weit in die frühe Neuzeit zurückreichen – unterdrückt oder eingeschränkt wurde. Aus sprachenpolitischer Sicht lässt sich ergänzen, dass die Europäische Union linguistischer Diversität zwar grundsätzlich positiv gegenübersteht und diese fördert; allerdings beschränkt sie sich dabei auf einige wenige Sprachen mit hohem Prestige, wohingegen die dominierenden Migrationssprachen viel weniger Aufmerksamkeit beziehungsweise Wertschätzung erfahren. So kann es zu der paradoxen Situation kommen, dass sich der bereits vor über zwanzig Jahren diagnostizierte „monolinguale Habitus“ (Gogolin 1994) des (deutschen) Schulsystems bis heute kaum verändert hat, während sich in der Wissenschaft die Einzelsprachen zunehmend vom Englischen verdrängt sehen; beides ist problematisch und nicht zukunftsweisend.

Die Ringvorlesung will vor dem Hintergrund dieses komplexen Panoramas „Mehrsprachigkeit“ aus verschiedenen Perspektiven als vielschichtiges und kontroverses Thema in den Blick nehmen; die leitenden Stichworte dafür lauten: „Diversity as opportunity“ – „Diversity as challenge“ (Jessner/Kramsch 2015).

Im Zeichen von „Diversity as opportunity“ soll Mehrsprachigkeit als Chance thematisiert werden, d.h. als semiotische Ressource, die die Zugänge zur und die Perspektiven auf Realität vervielfältigt; als kognitiv-kreative Ressource, die sich in neuen urbanen Dialekten, in den „Sprachliche(n) Wurmlöcher(n)“ (Hinrichs), im Codeswitching und Codemixing manifestiert – und nicht zuletzt auch in der Literatur.

„Diversity as challenge“ meint demgegenüber die sich mit der Mehrsprachigkeit verbindenden Herausforderungen der Institutionen und der in ihnen sedimentierten Sichtweisen und Routinen, der eingespielten (linguistischen) Hierarchien und Machtbalancen, des geläufigen homogenen Sprachbegriffs; die Angst aber auch vor Fragmentierung, Inkommunikabilität und Verlust von (kultureller) Identität, auf die wiederum mit neuen linguistischen Essentialismen reagiert wird. Ein besonderes Augenmerk soll dabei auf den Bildungsinstitutionen (= Schule und Hochschule) liegen: Was bedeutet es für sie, wenn die Gesellschaft sprachlich immer diverser wird?

Organisatorisches:
Die Ringvorlesung findet zeitgleich an drei Universitäten statt: an der Bergischen Universität Wuppertal, an der Technischen Universität Dresden und an der Universität Wien. An jedem der drei Standorte werden jeweils vier Vorlesungen vor Ort gehalten und live online an den beiden anderen Standorten übertragen. Die moderierte Diskussion nach jeder Vorlesung findet vor Ort und zugleich online mit Hilfe der Software Adobe Connect, die von den Teilnehmer*innen auf ihren persönlichen Computern installiert werden muss, statt.

Weitere technische Informationen finden Sie auf Moodle.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Prüfung

Die 4 Prüfungstermine finden in folgenden Zeiträumen statt:
1. Prüfung: Erste Februarwoche 2019
2. Prüfung: Erste Märzwoche 2019
3. Prüfung: Mitte Mai 2019
4. Prüfung: Erste Juliwoche 2019

Die Verwendung eines Wörterbuchs ist erlaubt.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Die Prüfung besteht aus 10 offenen Fragen, für die jeweils 5 Punkte vergeben werden. Insgesamt können also 50 Punkte erreicht werden. Für das Bestehen der Prüfung müssen 60% der maximalen Punkteanzahl, d.h. 30 Punkte erreicht werden.

Notenskala:
50-45 Punkte: Sehr gut
44-40 Punkte: Gut
39-35 Punkte: Befriedigend
34-30 Punkte: Genügend
29-0 Punkte: Nicht genügend

Prüfungsstoff

Die Inhalte aller Vorlesungen und die jeweilige Basislektüre.

Literatur

Die Basislektüre sowie eine Literaturliste mit weiterführender Literatur sind ab Vorlesungsbeginn auf Moodle zu finden.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 1244, I 2440, I 2900)
Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom
StEOP (I 1114 + StEOP LehrerInnenbildung)
Zur Äquivalenzliste geht es hier: http://spl-germanistik.univie.ac.at/uploads/media/Aequivalenzliste_LA_UF_Deutsch.pdf

Letzte Änderung: Fr 07.07.2023 00:12