Universität Wien

100061 SE Masterseminar FD: Sprache.Macht.Politik: Kritische Sprachreflexion im Deutschunterricht (2023W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
KPH

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Dienstag 10.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 17.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 24.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 31.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 07.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 14.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 21.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 28.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 05.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 12.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 09.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 16.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 23.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Dienstag 30.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Kritische Sprachreflexion bedeutet, Sprache im Unterrichtskontext nicht nur system- bzw. strukturlinguistisch zu betrachten (in Hinblick auf Grammatik, Phonologie, Rechtschreibung usw.), sondern sich mit Sprachlichkeit in ihrer sozialen Dimension auseinanderzusetzen. Sprache stellt in diesem Verständnis nicht nur ein Kommunikationsmittel, ein Denkwerkzeug und eine ästhetische Ausdrucksform dar, sondern auch ein Instrument gesellschaftlicher Einflussnahme und politischer Macht. Kritik (im Sinne von Sprachkritik) bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Fähigkeit, sich vom aktuellen Sprachgebrauch und von etablierten Sprachroutinen zu distanzieren, um die Wirkungsmöglichkeiten unterschiedlicher Sprachgebrauchsweisen erkennen zu können. Die (inter)disziplinären Anknüpfungspunkte einer solchen kritischen Sprachreflexion im Deutschunterricht sind mannigfaltig: Sie reichen von Rhetorik und Argumentationstheorie über Diskurs- und Genderlinguistik sowie Mehrsprachigkeit und Variationslinguistik bis hin zu Sprachenpolitik und Sprachphilosophie.

Anhand aktueller Beispiele und wiederkehrender Themen bzw. Anwendungsgebiete des Deutschunterrichts (z.B. Fake News, KI-Chatbos, Mediendiskurse, politische Werbung/Reden, gendergerechter Sprachgebrauch, Deutsch als Pausensprache, Sprachwandel, österreichisches Deutsch …) sollen die Studierenden in diesem Seminar Möglichkeiten untersuchen, wie Schülerinnen und Schüler im Sinne der kritischen Sprachreflexion hinsichtlich der sozialen Dimensionen und Wirkungsweisen von Sprache sensibilisiert werden können. Zunächst erfolgt durch den LV-Leiter eine Einführung in die unterschiedlichen Themen und Facetten der kritischen Sprachreflexion. Darauf aufbauend werden unterrichtsgeeignete Methoden kritischer Sprachreflexion auf Basis von Ansätzen wie Rhetorik, kritischer Diskursanalyse oder Argumentationstheorie im Seminar erprobt - auch unter Verwendung digitaler Tools (z.B. Parlagram, Korpus-/Datenbankanalyse, Video-/Website-Annotation). In weiterer Folge finden interaktive Präsentationen der Studierenden zu relevanten Begriffen und Konzepten (z.B. Topos, Hochwertwort, Plastikwort, Sprachideologie, Diskurs, n-gram …) statt, die in Hinblick auf ihre didaktischen Anwendungsmöglichkeiten untersucht werden. Schließlich wählen die Studierenden ein Anwendungsgebiet kritischer Sprachreflexion, zu dem sie ein deutschdidaktisches Konzept entwickeln und präsentieren sowie im Rahmen der Seminararbeit schriftlich ausarbeiten.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

- Arbeitsaufträge (20%)
- Präsentationen (20%)
- Seminararbeit (60%)

Während des Semesters sind kontinuierlich Arbeitsaufträge (SE-Arbeitskonzept, Journal, Website-/Videoannotation, Parlagram-Abfrage) zu bearbeiten, d.h. schriftlich auf Moodle einzureichen und tw. in den LV-Einheiten zu präsentieren. Alle Teilleistungen sind für eine positive Gesamtnote zu erbringen. Die Seminararbeit ist ab Semesterende bis spätestens 15.2. einzureichen.

Werden technische Hilfsmittel wie KI-Chatbots für Leistungsnachweise in dieser LV verwendet, so müssen die Quellen, die Prompts, die Outputs und die Modifikationen jeweils im Anhang angeführt bzw. gekennzeichnet werden - Plagiate sind nicht erlaubt (siehe nächster Abschnitt unten). Die Verantwortung für die Qualität ihrer Leistungsnachweise haben die Studierenden selbst zu tragen.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext

Prüfungsstoff

Literatur

Literatur (Auswahl)

- Arendt, Birte (Hg.) (2011): Sprachkritik in der Schule. Theoretische Grundlagen und ihre praktische Relevanz. V&R unipress.
- Fairclough, Norman (Hg.) (1998): Critical language awareness. Longman.
- Kilian, Jörg/Niehr, Thomas; Schiewe, Jürgen (2016): Sprachkritik. Ansätze und Methoden der kritischen Sprachbetrachtung. 2. Aufl. De Gruyter.
- Langer, Antje/Nonhoff, Martin/Reisigl, Martin. (Hg.) (2019): Diskursanalyse und Kritik. Springer VS.
- Niehr, Thomas (Hg.) (2014): Sprachwissenschaft und Sprachkritik. Perspektiven ihrer Vermittlung. Hempen.
- Niehr, Thomas/Kilian, Jörg/Schiewe, Jürgen (Hg.) (2020): Handbuch Sprachkritik. J.B. Metzler.
- Osterroth, Andreas (2015): Linguistisch begründete Sprachkritik in der Schule. Schneider.
- Tajmel, Tanja (2017): Modellierung: Kritisch-reflexive Sprachbewusstheit. In: Tajmel, Tanja (2017): Naturwissenschaftliche Bildung in der Migrationsgesellschaft. Springer, S. 265-272.

Ein umfangreiche Literaturliste wird im Seminar zur Verfügung gestellt.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 29.09.2023 19:51