Universität Wien

100067 SE Masterseminar Fachdidaktik (2025S)

Zwischen Theorie und Praxis: Deutschdidaktische Reflexionen zu einem grundlegenden Dilemma

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 05.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 19.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 26.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 02.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 09.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 07.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 14.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 19.05. 18:30 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 21.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 28.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 04.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 11.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 18.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 25.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

"Welche und wieviel Praxis verträgt die Deutschdidaktik?": Antwortend auf diese Frage sammelt die 44. Ausgabe des Hefts "Didaktik Deutsch" Debattenbeiträge, die sich mit dem Verhältnis von Wissenschaft und Schulpraxis des Deutschunterrichts auseinandersetzen.

Eine Auseinandersetzung, die nicht nur von Studierenden des Lehramts Deutsch vehement eingefordert wird, sondern die auch die Deutschdidaktik selbst seit jeher beschäftigt. Iris Winkler bringt das Verhältnis beispielsweise mit ihrem 2-Welten-Modell treffend auf den Punkt: Es gibt einerseits die Sphäre der Universität mit ihrer Ausrichtung auf das Erklären, Hinterfragen und Normensetzen. Andererseits beschreibt Winkler die Sphäre der Unterrichtspraxis und den damit verbundenen Anforderungen des Entscheidens, Vermeidens von Störungen und dem Erreichen des Machbaren. Winkler beschreibt hier ein nicht aufzulösendes Spannungsfeld.

Genau dieses Spannungsfeld soll im Zuge dieser Lehrveranstaltungen aus mehreren Perspektiven analysiert und reflektiert werden:

1) Konzepte und Begriffsgeschichte: Was ist eigentlich unter Theorie bzw. Praxis zu verstehen? Worauf richtet sich der Wunsch nach mehr Praxis? Welche historischen Entwicklungen und Positionen gibt es zu diesem Spannungsfeld?
2) Denkrahmen der Deutschdidaktik: Welche Konzepte kennt die Deutschdidaktik, um dieses Spannungsfeld zu beschreiben? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für ein Lehramtsstudium?
3) Empirische Forschung zum Thema: Welche Ergebnisse und Erkenntnisse liefern Studien zur Theorie-Praxis-Verschränkung? Was müssen Lehrer:innen wissen, um professionell handeln zu können?
4) Konsequenzen für das Lehramtsstudium: Insbesondere vor dem Hintergrund der Verkürzung des Lehramt-Studiums soll gefragt werden, wie sich Theorie auf Praxis und Praxis auf Theorie auswirken?
5) Übersetzung - Best Practice/Theory: Wie theoretische Auseinandersetzung ganz konkret dazu dienen kann, Deutschunterricht zielgerichtet zu planen, durchzuführen und zu evaluieren, soll anhand von best practice-Beispielen erarbeitet werden.

Insbesondere die letztgenannte Perspektive erfordert einen forschungsgeleiteten Zugang zum Thema, der durch Diskussionen, Debatten und Selbstreflexion erweitert wird. Neben der ausführlichen Lektüre zentraler wissenschaftlicher Literatur zum Thema steht demnach auch ein selbstreflexiver Zugang im Mittelpunkt des Lehrkonzepts.

Ziele der Lehrveranstaltung liegen einerseits im Aufbau eines fundierten, theoretischen Wissens über Theorie-Praxis-Konstellationen andererseits in der diskursiven und praxisorientierten Erschließung von Potentialen für die zukünftige Tätigkeit als Deutsch-Lehrkraft.

Vorausgesetzt wird die grundlegende Kenntnis fachdidaktischer Konzepte, Modelle und Methoden, die im Bachelor-Studium Lehramt Deutsch aufgebaut wurde. Etwaige Wissenslücken sollten in eigenständiger Lektüre nachgeholt werden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Ziel einer wissenschaftlichen Ausbildung ist es unter anderem, Studierende zu selbstständiger Forschungstätigkeit anzuleiten. Deshalb wird im Seminar großer Wert auf die eigenständige Recherche und Aufbereitung von wissenschaftlicher Literatur und die Präsentation von Inhalten gelegt.

Leistungskontrolle:

- regelmäßige Anwesenheit laut Studienordnung (maximal zwei Einheiten dürfen entschuldigt versäumt werden)
- aktive, vorbereitete Mitarbeit in den Sitzungen;
- ggf. Gruppenpräsentation inkl. Handout und Vorbesprechung
- ggf. Lektürebegleitende Arbeitsaufträge (Reflexion, Forschungstagebuch, etc.)
- Exposé inkl. Literaturliste
- schriftliche Abschlussarbeit (Umfang: 25 Seiten Haupttext), Abgabe bis 04.08.2025

Hinweis: Das Verfassen der Arbeit muss eigenständig und transparent nach den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis der Universität Wien ablaufen. Daher müssen am Ende des Schreibprozesses und vor der Beurteilung „alle genutzten Hilfsmittel dokumentiert [...], an der Stelle, an der sie zum Einsatz kamen und in der methodischen Beschreibung der Arbeit, geistiges Eigentum anderer Personen nach den Regelungen des Faches zitiert und im Literaturverzeichnis benannt [...], alle Texte und Bilder, die mittels (KI-)Tools generiert wurden, sowie deren Veränderung im Prozess der Erstellung der Arbeit transparent gemacht [...], jegliche inhaltliche Unterstützung durch Dritte (z.B. Datenaufbereitung, Analysen) explizit genannt und die Personen angemessen gewürdigt [...](z.B. in der Danksagung) [...] und allfällige inhaltliche Überschneidungen mit Leistungen aus Lehrveranstaltungen (z.B. Bachelor-, Seminararbeit) ausgewiesen [...]" werden.(Guidelines "Umgang mit KI in der Lehre" - Universität Wien, 2023)

KI-tools können als erlaubte Hilfsmittel eingesetzt werden, die genauen Kriterien und Regeln für ihren Einsatz und die Dokumentation werden im Seminar besprochen und im Detail dargelegt. Grundsätzlich gelten aber die an Spannagel orientierten Grundsätze: 1)Alle Medien und Werkzeuge sind erlaubt. 2) Sie verantworten Ihre Arbeitsergebnisse. 3) Geben Sie verwendete Hilfsmittel an. 4) Keine Regeln ohne Ausnahmen: Wenn also in Lern- oder Prüfungssituationen Hilfsmittel nicht erlaubt sind, dann teile ich Ihnen das mit und liefere eine Begründung dafür.

Nach Abgabe der Seminararbeit können zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis verpflichtende notenrelevante Gespräche geführt werden, die den Entstehungsprozess der Arbeit reflektieren. Diese Gespräche sind notenrelevant und werden dokumentiert. Stellt sich bei dem Gespräch heraus, dass über die Inhalte der schriftlichen Arbeit keine oder nur ungenügende Auskünfte gegeben werden können, kann die Seminararbeit (=Teilleistung) negativ beurteilt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten Haupttext

Das Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit.

Prüfungsstoff

Prüfungsimmanente LV

Literatur

Vorläufige Literaturauswahl:

Bräuer, Christoph (Hg.) (2016): Denkrahmen der Deutschdidaktik: Peter Lang.

Hesse, Florian (2024): Qualitäten von Literaturunterricht. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.

Leonhard, Tobias; Herzmann, Petra; Košinár, Julia (Hg.) (2021): „Grau, theurer Freund, ist alle Theorie“? Theorien und Erkenntniswege Schul- und Berufspraktischer Studien. Münster, New York: Waxmann Verlag (Schulpraktische Studien). Online verfügbar unter https://directory.doabooks.org/handle/20.500.12854/72392.

Matthes, Dominique; Pallesen, Hilke (Hg.) (2022): Bilder von Lehrer*innenberuf und Schule. (Mediale) Entwürfe zwischen Produktion, Rezeption und Aneignung. 1st ed. 2022. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden; Imprint Springer VS (Springer eBook Collection, 79).

Scherf, Daniel (2013): Leseförderung aus Lehrersicht. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden.

Winkler, Iris (2019): Zwei Welten!? - Inwieweit das Studium der Fachdidaktik Deutsch zur Professionalisierung angehender Lehrpersonen beitragen kann. In: Didaktik Deutsch 24 (46), S. 64–82.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Di 04.03.2025 10:26