Universität Wien

100090 PS Neuere deutsche Literatur: Vergessene Texte. (2010S)

Anarchistische, sozialistische und faschistische Literatur aus der Zwischenkriegszeit

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 09.03. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 16.03. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 23.03. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 13.04. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 20.04. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 27.04. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 04.05. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 11.05. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 18.05. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 01.06. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 08.06. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 15.06. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 22.06. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
  • Dienstag 29.06. 15:30 - 17:00 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

In der Zwischenkriegszeit war die Bevölkerung enorm politisiert, militarisiert und ein radikaler Umsturz schien in verschiedene Richtungen möglich. Der politische Diskurs, in dem die Ausgestaltung des Gemeinwesens, die Rolle der StaatsbürgerInnen und Führungskräfte, kollektive, individualistische und nationale Konzepte verhandelt wurden, zeichnet sich durch eine große Bandbreite an Positionen aus. Auch literarische Texte waren wesentlich an der Diskussion über Formen gemeinschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens sowie über ökonomische und politische Strukturen beteiligt und erreichten oft ein großes Publikum. Viele der Romane und Erzählungen, die gerade auf der Ebene kleinteiliger Staatlichkeit differenzierte und oft auch ideologisch widersprüchliche Vorstellungen von Gesellschaft und politischer Ordnung präsentieren, sind allerdings in Vergessenheit geraten. Dabei eröffnen sie vielfältige Denkräume, die auch für aktuelle Fragen zu Gesellschaft und Staatstransformationen relevant sind.

In der Analyse marginalisierter Texte werden folgende Aspekte untersucht:
- (De)Legitimation von Führungskräften; demokratische Prozesse
- Staatsgewalt: die Rolle von Justiz, Polizei und Militär
- Strategien der Selbstermächtigung: Individuen und Masse
- Ökonomie und Elend
- Integration/Ausschluss von Gruppen
- Verhältnisse und Identitäten von Geschlechtern und Klassen
- Mythen und Geschichtsverständnis

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

(Gruppen)Referat, ein Leseprotokoll, Proseminararbeit von 10 Seiten und Mitarbeit im PS.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Auseinandersetzung mit Ideologien und Kanonbildung
- Theoriebildung und Methodentraining
- Methodisches Arbeiten mit erzähltheoretischen und diskursanalytischen Verfahren
- Verfassen von Textanalysen in Hinblick auf gesellschaftliche und politische Konzepte
- Unterstützte und selbständige Literaturrecherche

Prüfungsstoff

Anhand theoretischer Texte zu politischen Ideologien werden exemplarische Texte nach ihren Gesellschaftskonzepten und ihrer politischen Radikalität untersucht: Welches Menschenbild steckt hinter den Entwürfen? Wie werden Formen des sozialen Zusammenhangs und Hierarchien bzw. Aus/Einschlüsse gestaltet? Welche sozialen und politischen Dimensionen werden thematisiert bzw. ausgeblendet? Analysiert werden Fragen nach Gesellschaft und Politik auch anhand der poetischen Spezifik. Die ästhetischen Lösungen für die politischen Anliegen gilt es anhand von Figurenkonstellationen, Erzählstrukturen und -perspektiven, von Topografien, rhetorischen Figuren, Verfremdungseffekten... zu untersuchen und im literarischen Diskurs (Neue Sachlichkeit, Expressionismus, Essayismus usw.) zu verorten. Die Analyse wird anhand exemplarischer Texte und Textausschnitte in Plenum, Team- und Einzelarbeit erprobt.

Literatur

Im Seminar werden wir uns u.a. mit Texten folgender AutorInnen auseinandersetzen: Hugo Bettauer, Arnolt Bronnen, Alois Brunngraber, Veza Canetti, Else Feldmann, Ernst Fischer, Emmy Hennings, Robert Hohlbaum, Mirko Jelusich, Maria Leitner, Mechtilde Lichnowsky, Hermynia zur Mühlen, Robert Neumann, Maria Peteani, Alfons Petzold, Adam Scharrer, Yura Soyfer, Helene Stöcker, Karl Hans Strobl, Andreas Thom, B. Traven, Hans Wenter.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 1231, I 2900)

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32