Universität Wien

100096 PS Ältere deutsche Literatur: Frühneuhochdeutsch (2018S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 05.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 19.03. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 09.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 16.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 23.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 30.04. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 07.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 14.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 28.05. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 04.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 11.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 18.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Montag 25.06. 09:45 - 11:15 Seminarraum 4 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

An einem für die Frühe Neuzeit (ca. 1500-1800) exemplarischen Autor machen wir uns mit der Sprache und Literatur dieser uns fremd anmutenden Epoche vertraut: Johann Rasch, ein vor allem in Wien tätiger Publizist, Musiker, Kalendermacher, Theologe und Historiker (ca. 1540-1615), wird uns in seinen mehr als vierzig Druckwerken und seiner in mehreren eigenhändig geschriebenen Handschriften erhaltenen Chronik der österreichischen Fürsten begegnen. Er dient als Beispiel für
das Nebeneinander von Druck und Handschrift in dieser Zeit,
das Nebeneinander von volkssprachigen und lateinischen Werken desselben Autors,
das Nebeneinander von Theologie und Naturwissenschaft (Sind Erdbeben und Kometen Vorzeichen des Weltendes oder haben sie eine natürliche Ursache?),
die Textgattung Kalender, die im 16. Jh. auch astronomisch-astrologische Informationen sowie unterhaltsame und belehrende Texte samt Bauernregeln enthält,
des Auseinanderdriftens von Elitenkultur und Volkskultur (derselbe Autor verfasst lateinische Kirchenlieder und ein deutsches Buch über den Weinbau).
die Konfessionalisierung aller Lebensbereiche im 16. Jh.(Gegenreformation, die aber auch eine Reform ist, z.B. im Kalenderwesen),
den Manierismus (die vor allem literarische Übergangsform zwischen Renaissance und Barock),
die nicht nur orthographisch regellose frühneuhochdeutsche Sprache, ihre Regionalismen, in diesem Fall (Wiener) Austriazismen, ihre artifizielle Syntax (nicht zuletzt in den aufwändigen Titelblättern), etc.

Wir sammeln Informationen zu seinem Leben aus seinen Werken, erstellen ein möglichst vollständiges Werkverzeichnis, verzeichnen die noch erhaltenen Exemplare jedes Werkes, analysieren es (genauer Titel, Inhaltsangabe, typische Strukturmerkmale, Informationen zum Widmungsempfänger, zitierte Werke, Holzschnitte, Sprache, Vergleich mit ähnlichen Werken Raschs und seiner Zeitgenossen, Austriazismen, Syntax, Interpunktion etc.; hier sind Schwerpunktsetzungen in der Seminararbeit möglich).
Eine vorläufige Werkliste wird in der ersten Sitzung bereitgestellt. Die Drucke liegen als PDF-Dateien in Moodle vor, die nur in Handschriften überlieferte Chronik 'Österreichische Füersten' als Digitalisat, u.a. in der BSB München: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00106263/image_1

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mitarbeit, Referat, Seminararbeit (15 Seiten Haupttext)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Bereitschaft, sich mit einem unerforschten Autor auseinanderzusetzen und eigenständige philologische Arbeit zu leisten

Prüfungsstoff

Literatur

Zur Einführung:
Michael Schilling: Art. „Rasch, Johann“. In: Frühe Neuzeit in Deutschland 1520‒1620. Literaturwissenschaftliches Verfasserlexikon. Hg. von Wilhelm Kühlmann u.a., 7 Bände. Berlin, New York (Boston) 2011‒2018. Zu Johann Rasch: Bd. 5 (2016), Sp. 191–197 (mit unvollständiger Werkliste; Fachbereichsbibl. Raum 39 Lx IV e 32/5 und Datenbank UB).
Joseph Seemüller, Über den Schottenorganisten Johann Rasch, in: Festgabe zum 100jährigen Jubiläum des Schottengymnasiums, gewidmet von ehemaligen Schottenschülern, Wien 1907, S. 300-308 (Moodle).
http://www.presseforschung.uni-bremen.de/dokuwiki/doku.php?id=rasch_johann
Zur Anschaffung empfohlen:
Frédéric Hartweg und Klaus-Peter Wegera: Frühneuhochdeutsch. Eine Einführung in die deutsche Sprache des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, Tübingen 1989 (Germanistische Arbeitshefte 33), 2. Aufl. Berlin 2005, e-book der UB.
Karl Vocelka, Frühe Neuzeit 1500-1800, Konstanz und München 2013, 2.,überarbeitete Auflage 2017 (utb 2833).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 1232, I 2900)
Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom:
StEOP (I 1114 + StEOP LehrerInnenbildung)
I 1111; I 1112; I 1117; I 1119
Zur Äquivalenzliste geht es hier: http://spl-germanistik.univie.ac.at/uploads/media/Aequivalenzliste_LA_UF_Deutsch.pdf

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:18