Universität Wien
Achtung! Das Lehrangebot ist noch nicht vollständig und wird bis Semesterbeginn laufend ergänzt.

100097 SE-B NdL: Posthuman Theory (2021S)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
DIGITAL

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

am Sa, 19.6. ein fünfstündiger Block, Teilnahme an einem Leskreis/Workshop mit Bernhard Frena, 29.4. 18h-20h (Abendtermin)

  • Mittwoch 10.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 17.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 24.03. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 14.04. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 21.04. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 28.04. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 05.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 12.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 19.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 26.05. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 02.06. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 09.06. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 16.06. 09:45 - 11:15 Digital
  • Samstag 19.06. 09:45 - 14:45 Digital
  • Mittwoch 23.06. 09:45 - 11:15 Digital
  • Mittwoch 30.06. 09:45 - 11:15 Digital

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Verhandlungen von Geschlecht im Zeitalter des Posthumanismus

Die feministische Theorietradition der zweiten Frauenbewegung der 60er- und 70er-Jahre mit ihrer tendenziell binär-hierarchischen Konzeption von Geschlecht problematisierte zum einen den konkreten Ausschluss von Frauen aus der Sphäre der Öffentlichkeit, zum anderen machte sie den symbolischen Ausschluss einer ‚weiblichen Alterität‘ in der patriarchalen Gesellschaftsordnung zum Thema. Diese Konzeption spiegelt(e) sich mitunter im politischen Bestreben, weibliche Agentinnen in Kunst und Gesellschaft als Repräsentantinnen von (Handlungs-)Macht aufzufinden bzw. diese mit (Handlungs-)Macht auszustatten. An der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert wurde die binäre Konzeption von Geschlecht von mehreren kultur- und gendertheoretischen Positionen verabschiedet: Der feministische Dekonstruktivismus und die aus ihm resultierenden Postcolonial Studies, die jegliche Subjektpositionen aufzulösen suchen, begreifen selbst das biologische Geschlecht als spracherzeugte Konstruktion, die in performativen Akten ständig neu hervorgebracht wird (Butler). Für den Neomaterialismus hingegen erweisen sich solche Diskurstheorien nunmehr als unzureichend, um das Zusammenspiel sinnhaft-symbolischer Prozesse und materieller Ordnungen zu erklären. Angesichts von global-wirtschaftlichen Prozessen, technologischer Innovation und digitaler Vernetzung im Informations- und Kommunikationszeitalter wird das Konzept eines posthumanen Subjekts (Braidotti) vorgeschlagen, das mit anderen Subjekten (menschlichen und nichtmenschlichen Akteur*innen) – Menschen, Tieren, Dingen – in enthierarchisierten Netzwerken intraagiert (Haraway, Latour, Barad). Posthumanistische Theorien stellen im Allgemeinen nicht nur die Stabilität des individuierten, liberalen Ichs in Frage, sondern lenken die Aufmerksamkeit auch auf Materialisierungsweisen des späten Kapitalismus wie etwa den Klimawandel oder die Digitalisierung. Im Projekt wird die Frage gestellt, wie die Kategorie Geschlecht unter ‚posthumanistischen‘ Bedingungen neu verhandelt wird. Gegenstand der Untersuchung sind dabei der gendertheoretische Diskurs selbst: So sollen die (vermeintlich) konkurrierenden Theoriemodelle der Dekonstruktion bzw. der Postcolonial Studies auf der einen und die Zugänge des New Materialism auf der anderen Seite einer Revision unterzogen werden und ein analytisches Instrumentarium entwickelt werden, das geeignet ist, ‚Geschlecht‘ im Zusammenspiel von sinnhaft-symbolischen Prozessen und materiellen Ordnungen zu erfassen;
jene Repräsentationen von Geschlecht, die unter Bedingungen des Posthumanismus in literarisch-künstlerischen und (alltags-)kulturellen Hervorbringungen entstehen. Dabei wird gerade Kunst als eine Erkenntnisform begriffen, die wissenschaftliche oder alltägliche Erkenntnis überbietet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Regelmäßige Anwesenheit; Besuch des Workshops mit Bernhard Frena zum New Materialism (Protokollierung und Kommentierung des Vortrags)
Lektüre aller Primär und Sekundärtexte
aktive Diskussionsteilnahme
Referat in der Arbeitsgruppe
▪ Kommentierungen zu allen theoretischen Texten (abzugeben auf Moodle jeweils spätestens bis Mittwoch vor den Seminareinheiten, im Idealfall für Publikation auf https://www.posthuman-genderstudies.at/bibliographie/)
▪ schriftliche BA-Arbeit

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Umfang der Abschlussarbeiten: Bachelorarbeiten 30 Seiten Haupttext

Prüfungsstoff

Regelmäßige Anwesenheit; Besuch des Workshops mit Bernhard Frena zum New Materialism (Protokollierung und Kommentierung des Vortrags)
Lektüre aller Primär und Sekundärtexte
aktive Diskussionsteilnahme
Referat in der Arbeitsgruppe
▪ Lektürelogs zu allen theoretischen Texten (abzugeben auf Moodle jeweils spätestens bis Mittwoch vor den Seminareinheiten)
▪ schriftliche BA-Arbeit

Literatur

pdfs auf moodle, hier kleine Auswahl, RosiBraidotti: PosthumanCriticalTheory(2017)
Janina Loh: Trans-und Posthumanismus zur Einführung(2018)
DonnaHaraway: ACyborgManifesto(1984)
Halberstam und Livingston: PosthumanBodies(1995)
Ferrando: Is the post-human apost-woman?(2014)
Her (2013)
AlteredCarbon.DasUnsterblichkeitsprogramm (seit2018)
KatherineHayles:HowWeBecamePosthuman(1999),Kapitel1:Toward Embodied Virtuality
Markéta Dolejšová: Posthuman Tendencies inPerformanceArt (ACHTUNG:NurS.1-45zulesen)
Prosthetics and Human Body Futures (Exhibition2017)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14