Universität Wien

100101 PS Neuere Deutsche Literatur: Affektive Lektüren - Lektüren von Affekten (2015S)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Freitag 06.03. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 13.03. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 20.03. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 27.03. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 17.04. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 24.04. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 08.05. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 15.05. 09:45 - 11:15 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 15.05. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 22.05. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 29.05. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 05.06. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 12.06. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 19.06. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Freitag 26.06. 11:30 - 13:00 (ehem.Übungsraum 3 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

„Das Private ist politisch!“ – Mit diesem Slogan tritt die feministische Bewegung in den
1970er Jahren an die Öffentlichkeit. So werden bislang ins Private und deshalb jenseits der
Öffentlichkeit verwiesene häusliche Unterdrückungsverhältnisse und Normierungen publik
gemacht und neu als Folge struktureller und institutioneller Machtpraxen eingeordnet.
Dementsprechend gilt die Theoretisierung der Verflechtung von Intimität und Macht und
damit auch der privaten und öffentlichen Dimension von Affekten/Gefühlen seit langer Zeit
als zentraler feministischer Forschungsbereich. Mittels der Entwicklung von Konzepten des
sogenannten „weiblichen Schreibens“ werden zudem durch die Verschränkung von
persönlicher und wissenschaftlicher Textproduktion neue Formen des Schreibens entwickelt, die nicht mehr dem Duktus männliche konnotierter, scheinbar „objektiver“
Wissenschaftlichkeit verpflichtet sind und die Grenzen zwischen wissenschaftlichem und
künstlerischem Schreiben verschwimmen lassen. Aber auch innerhalb des genuin
literarischen Feldes werden Schreibverfahren ausgelotet, die abseits des „allwissenden
Erzählers“ auf subjektive Stimmen und alternative Schreib- und Erzählverfahren setzen. Seit den 1990er Jahren entwickelt sich nun vorwiegend aus den Literaturwissenschaften
insbesondere im anglophonen Raum die theoretische Strömung der Affect Studies, die
diesen Fokus aufnimmt und mit neuen Vorzeichen versieht: Auch die Affect Studies richten
ihren Blick darauf, wie Macht durch Gefühle zirkuliert und dabei auf Körper zugreift, und wie politisch relevante Seins- und Wissensformen durch emotionale Beziehungen und Diskurse produziert werden. Doch stellen die Affect Studies der verabschiedeten, wissenschaftlich objektiven Wahrheit im Gegensatz zur feministischen Standpunkttheorie der 1970er Jahre keine neue „Wahrheit der subjektiven Gefühle“ gegenüber. Die Affect Studies verbinden den Blick auf die Wirkmächtigkeit von Affekten mit den Erkenntnissen der poststrukturalistischen Theoriebildung, indem sie betonen, dass auch innere Wahrheiten als kontingent und immer nur vorläufige Lektüren sozialer Gegebenheiten gefasst werden können. Dabei ist es allerdings auch den Affect Studies Anliegen, alternative Formen des wissenschaftlichen
Schreibens zu entwickeln und neue Archive (wie persönliche Memoiren o.Ä.) zu erschließen.
Im Zentrum der Lehrveranstaltung steht nun eine Vorstellung historischer und aktueller
Positionen des Feminismus sowie der Affect Studies. In einem weiteren Schritt soll ein Blick auf literarische Texte (von Frauen) geworfen werden, um zu analysieren, wie hier
Affektregime aufgegriffen werden und alternative Schreibverfahren ausprobiert werden. So erfolgt im PS eine gemeinsame Lektüre und Analyse von theoretischen Texten sowie
literarischen Texten u.a. von I. Bachmann, Ch. Wolf, E. Jelinek, M. Streeruwitz, V. Stefan, J. Zeh, U. Draesner, J. Schalansky, S. Berg

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit; vorbereitende Lektüre; Referat in der Gruppe; Beteiligung an Diskussion; Verfassen einer eigenständigen Arbeit (ca. 15 Seiten)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsstoff

Literatur


Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 1231) - Diese LV kann als Gender-LV angerechnet werden.

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32