100102 PS NdL: Glashauslektüren zwischen Literatur und Architektur (2020W)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Labels
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 21.09.2020 09:00 bis Fr 25.09.2020 19:00
- Abmeldung bis Fr 25.09.2020 19:00
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Die Sitzungen finden ab sofort im digitalen Modus (synchron) statt. Informationen zur verwendeten Online-Plattform werden im Moodle sowie per Mail bekannt gegeben.
- Dienstag 06.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Dienstag 13.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Dienstag 20.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Dienstag 27.10. 16:45 - 18:15 Hörsaal 42 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 7
- Dienstag 03.11. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 10.11. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 17.11. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 24.11. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 01.12. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 15.12. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 12.01. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 19.01. 16:45 - 18:15 Digital
- Dienstag 26.01. 16:45 - 18:15 Digital
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Es handelt sich um eine theorie- und lektüreintensive Veranstaltung. Neben der regelmäßigen Anwesenheit (max. drei Fehltermine) wird eine aktive Beteiligung am Seminargespräch erwartet.
1. Als primäre Diskussionsgrundlage dienen vorab verfasste Statements zu mindestens fünf Erzählwerken aus dem Programm im Umfang von max. einer A4 Seite, die spätestens 24 Stunden vor Beginn der jeweiligen Sitzung hochgeladen werden sollen. Die Statements sollen nicht etwa Romanhandlungen nacherzählen oder biografische Angaben zu den Autoren zusammenfassen, sondern eigene Überlegungen, Interpretationen und Fragen auch und vor allem auf der Basis der vorgeschlagenen Theorieansätze ausformulieren.
2. Die Kontextualisierung der Primärwerke (Autor, Epoche, Rezeption des Werkes) wird durch kleine Expertengruppen sichergestellt, die sich über diese Zusammenhänge informieren und kurze, instruktive mündliche Inputs (ohne Handouts oder Folien) zum Seminargespräch beisteuern.
3. Verfassen einer Hausarbeit im Umfang von 15 Seiten (Haupttext). Frist der Einreichung: 28.02.2021
1. Als primäre Diskussionsgrundlage dienen vorab verfasste Statements zu mindestens fünf Erzählwerken aus dem Programm im Umfang von max. einer A4 Seite, die spätestens 24 Stunden vor Beginn der jeweiligen Sitzung hochgeladen werden sollen. Die Statements sollen nicht etwa Romanhandlungen nacherzählen oder biografische Angaben zu den Autoren zusammenfassen, sondern eigene Überlegungen, Interpretationen und Fragen auch und vor allem auf der Basis der vorgeschlagenen Theorieansätze ausformulieren.
2. Die Kontextualisierung der Primärwerke (Autor, Epoche, Rezeption des Werkes) wird durch kleine Expertengruppen sichergestellt, die sich über diese Zusammenhänge informieren und kurze, instruktive mündliche Inputs (ohne Handouts oder Folien) zum Seminargespräch beisteuern.
3. Verfassen einer Hausarbeit im Umfang von 15 Seiten (Haupttext). Frist der Einreichung: 28.02.2021
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Um das Seminar zu absolvieren, muss jede einzelne Teilleistung (regelmäßige Teilnahme, aktive Mitarbeit, schriftliche Statements, Hausarbeit) erbracht werden. Für die Benotung ist aber die Hausarbeit maßgeblich.
Prüfungsstoff
Semesterprogramm
Literatur
Sämtliche theoretische Referenztexte werden über Moodle bereitgestellt. Die Primärtexte jedoch sind anzuschaffen und können gerne bereits vor Semesterbeginn gelesen werden.Liste der anzuschaffenden Werke:
Fjodor Dostojewskij (1864): Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Stuttgart: Reclam 1986 (Reclams Universal-Bibliothek Band 8021).
Theodor Fontane (1880): L’Adultera. Novelle. Stuttgart: Reclam 1986 (Reclams Universal-Bibliothek Band 7921).
Thomas Hettche (2014): Pfaueninsel. Roman. Köln: Kiepenheuer und Witsch.
Joris-Karl Huysmans (1884): Gegen den Strich. Roman. Aus dem Französischen von Brigitta Restorff. München: dtv 1995.
Wolfgang Koeppen (1953): Das Treibhaus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1972.
Jewgenij Samjatin (1924): Wir. Roman. Aus dem Russischen von Gisela Drohla. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2006.
Paul Scheerbart (1914): Das graue Tuch und zehn Prozent Weiß. Ein Damenroman. München: edition text + kritik 1986.Literaturhinweise:
Benjamin, Walter (1927/1940): Das Passagen-Werk. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Hg. v. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Unter Mitarbeit v. Theodor W. Adorno und Gershom Scholem. Bd. 5. 1. Hg. v. Rolf Tiedemann. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1991.
Michel Foucault (1966): Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften. Aus dem Französischen von Ulrich Köppen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978.
Bruno Latour (1991): Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie. Aus dem Französischen von Gustav Roßler. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2013.
Fjodor Dostojewskij (1864): Aufzeichnungen aus dem Kellerloch. Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Stuttgart: Reclam 1986 (Reclams Universal-Bibliothek Band 8021).
Theodor Fontane (1880): L’Adultera. Novelle. Stuttgart: Reclam 1986 (Reclams Universal-Bibliothek Band 7921).
Thomas Hettche (2014): Pfaueninsel. Roman. Köln: Kiepenheuer und Witsch.
Joris-Karl Huysmans (1884): Gegen den Strich. Roman. Aus dem Französischen von Brigitta Restorff. München: dtv 1995.
Wolfgang Koeppen (1953): Das Treibhaus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1972.
Jewgenij Samjatin (1924): Wir. Roman. Aus dem Russischen von Gisela Drohla. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2006.
Paul Scheerbart (1914): Das graue Tuch und zehn Prozent Weiß. Ein Damenroman. München: edition text + kritik 1986.Literaturhinweise:
Benjamin, Walter (1927/1940): Das Passagen-Werk. In: Ders.: Gesammelte Schriften. Hg. v. Rolf Tiedemann und Hermann Schweppenhäuser. Unter Mitarbeit v. Theodor W. Adorno und Gershom Scholem. Bd. 5. 1. Hg. v. Rolf Tiedemann. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 1991.
Michel Foucault (1966): Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften. Aus dem Französischen von Ulrich Köppen. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1978.
Bruno Latour (1991): Wir sind nie modern gewesen. Versuch einer symmetrischen Anthropologie. Aus dem Französischen von Gustav Roßler. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2013.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Fr 12.05.2023 00:14
Glashäuser bieten mit ihren transparenten Grenzen hervorragende Gegenstände, um einige der ‚Gesetze‘ nachzuvollziehen, die die Relation des Sagbaren und Sichtbaren im westlichen Denken ordnen. Im Laufe des Semesters befassen wir uns mit unterschiedlichen Glashaus-Typen in literarischen Erzähltexten: Gewächshäusern, gefüllt nicht nur mit exotischen Pflanzen, die eines künstlichen Klimas bedürfen, sondern auch mit Figuren des Dritten, die in binär strukturierten Taxonomien keinen Platz mehr finden; Ausstellungsbauten wie dem berühmten Kristallpalast, in dem der Mensch sich mit Foucault gesprochen „als Relais definiert findet“, durch das die Produkte der industrialisierten Welt nach einer kolonialen Logik zirkulieren; Palmenhäusern und Wintergärten, deren schwüle Atmosphäre bürgerliche Subjekte in tiefe Krise stürzt. Durch die von Walter Benjamin eindrücklich beschriebenen Passagen der Moderne gelangen wir zum Glashaus als imaginärem Wohnhaus und als politischer Metapher im 20. Jahrhundert. Bei diesen Typen angekommen setzen wir uns mit Bruno Latours These „Wir sind nie modern gewesen“ (1991) auseinander. Basis der Seminargespräche bilden selbständige Textlektüren und Recherchen, schriftliche Reflexionen über die Erzähltexte im Programm, Impulsreferate und Dozenteninputs.