Universität Wien

100104 PS NdL: Wiedergewinnung verlorener Ortschaften (2019W)

Die Topographie der "Galizischen Kindheit" im Spiegel der Literatur

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Termin am Mittwoch, 30. Oktober 2019 findet nicht statt.

Mittwoch 02.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 09.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 16.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 23.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 30.10. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 06.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 13.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 20.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 27.11. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 04.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 11.12. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 08.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 15.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 22.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Mittwoch 29.01. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ziel der Lehrveranstaltung ist es, Kenntnisse über die Texte der Galizienliteratur, die auf den Erinnerungen aus der Kindheit und Jugendzeit basieren, zu vermitteln. Es sollen Einblicke in die Werke, die in unterschiedlichen historischen Perioden geschrieben wurden, im Vergleich gegeben sowie Kompetenzen in diesem Bereich bei den Studierenden erreicht werden. Es werden die aktuelle Deutung Galiziens als einer Paradigma der Gesellschaft der Vielfalt erläutert sowie die theoretischen Grundlagen präsentiert. Vor allem sind es die Theorien von Cultural Turns, wie Translational Turn sowie Spatial Turn. Besondere Aufmerksamkeit soll den Konzepten Heterogenität und Hybridität des Kulturtraumes, den Begriffen Dialogizität, Differenz und Transdifferenz sowie dem kulturtheoretischen Paradigma Ähnlichkeit geschenkt werden. Es sollen die Zugänge des literatur- und kulturwissenschaftlichen Gedächtnis- und Erinnerungsdiskurses besprochen werden, wie Grundlagen der Gedächtnisforschung von Aleida Assmann, autobiographische und philosophische Schriften von Walter Benjamin, räumliche Verortung der Erinnerung bei Karl Schlögel sowie Texte der französischen Philosophen zur Verräumlichung der persönlichen Geschichte und intimer Erfahrung, vor allem von Marc Augé, Michel de Certeau und Gaston Bachelard. Im Vordergrund der Lehrveranstaltung steht das Thema Toleranz, Respekt und Verunsicherung in einer Gesellschaft der Vielfalt, insbesondere betreffend der Kinder und der Jugendlichen im Umgang mit Diversität. Analysiert werden ausgewählte faktuale und fiktionale Texte in deutscher Sprache, darunter der jüdischen Autoren aus Galizien, sowie einige deutsche Übersetzungen aus dem Polnischen. Vor allem sind das die Texte aus und über Galizien, die aufgrund des autobiographischen Gedächtnisses entstanden waren. Da Galizien im Laufe der Geschichte mehrere vom Machtwechsel begleitete Zeitbrüche erlebt hatte, wodurch Emigration oder Flucht aus der Region verursacht wurden, zeigen autobiographische Texte die Ursachen der Entstehung von Vorurteilen, die zur Gewalt führen. Andererseits widerspiegeln sie Momente der gegenseitigen Bereicherung der Kulturen. Die Rolle der direkten Wahrnehmung und Entdeckung der Welt durch Kinder sollte beim literarischen Schaffen nicht außer Acht gelassen werden. Die Zugänge sollen interdisziplinär sein: berücksichtigt werden Literaturwissenschaft, Kulturwissenschaft, Geschichte und Philosophie.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mündliche Prüfung (ein Referat) und schriftliche Prüfung (eine Abschlussarbeit)

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Um die LV positiv abzuschließen, müssen Impulsreferate gehalten und bis Ende des Semesters eine schriftliche Arbeit (Umfang ca. 10-20 Seiten) abgegeben werden. Zusätzlich wird die aktive Beteiligung an den Diskussionen in die Benotung mit einbezogen.

Prüfungsstoff

Wird während der LV-en bekanntgegeben

Literatur

Während der Seminare sollen ausgewählte autobiographische und belletristische Primärtexte in deutscher Sprache gelesen und mithilfe der erläuterten theoretischen Zugänge analysiert. Vorgeschlagen werden folgende Primärtexte:
Benjamin, Walter „Berliner Chronik“, „Berliner Kindheit um neunzehnhundert“, „Passagen-Werk“; Blumenthal, Hermann: „Der Weg der Jugend“; Buber, Martin: „Begegnung“; Ehrlich, Joseph: „Der Weg meines Lebens“; Franko, Ivan: „Meine jüdischen Bekannten“; Franzos, Karl Emil: „Der Pojaz. Eine Geschichte aus dem Osten“; Granach, Alexander: „Da geht ein Mensch. Roman eines Lebens“; Herzberg-Fränkel, Leo: „Polnische Juden“; Kuśniewicz, Andrzej: „Tierkreiszeichen“; Landmann, Salcia: „Erinnerungen an Galizien“; Lem, Stanisław: „Das Hohe Schloss“; Menkes, Hermann: „Anna. Aus dem galizischen Getto. Eine Erinnerung“; Morgenstern, Soma: „In einer anderen Zeit. Jugendjahre in Ostgalizien“; Roth, Joseph: „Der Vorzugsschüler“, „Erdbeeren“, „Die Wiege“; Sacher-Masoch, Leopold v.: „Souvenirs“; Schulz, Bruno: „Die Zimtläden und andere Erzählungen“.
Sekundärliteratur wird zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 1231)
Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom:
StEOP (I 1114 + StEOP LehrerInnenbildung)
I 1111; I 1112; I 1117
Zur Äquivalenzliste geht es hier: https://spl10.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/s_spl10/Aequivalenzliste-abWS15.pdf

Letzte Änderung: Fr 06.10.2023 00:14