Universität Wien

100110 PS NdL: Das Wiener Volkstheater im 18. und 19. Jahrhundert (2023W)

4.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 05.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 12.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 19.10. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 09.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 16.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 23.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 30.11. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 07.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 14.12. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 11.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 18.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
Donnerstag 25.01. 09:45 - 11:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die Lehrveranstaltung widmet sich der Geschichte einer lokalen Form des Theaters, die im Schnittpunkt internationaler Entwicklungen und Traditionen steht. Viele Stücke des Wiener Volkstheaters sind von englischen und italienischen Wanderbühnen beeinflusst, auf Improvisation, Slapstick, derbem Humor, Sexualität und Gewalt basierende Schauspiele, deren festes Repertoire an Figuren dem Publikum komische Kontinuität versprach. Mit der Regierungszeit Maria Theresias und Josephs II wird versucht, ein Bildungstheater nach norddeutschem Vorbild und eine einheitliche Bühnensprache frei von Zoten und Improvisationen durchzusetzen, worauf das Volkstheater reagiert und viele Reformvorschläge mit Mitteln der Parodie und Satire persifliert. Die dezidierte Ablehnung normativer Sprachvorgaben (Johann Christoph Adelung, Johann Christoph Gottsched, Joseph von Sonnenfels) hätte sowohl den dialektalen Sprachgebrauch als auch die Mehrsprachigkeit mancher Stücke betroffen. Die Auseinandersetzung selbst erweiterte das Repertoire von Genres wie den Hanswurstiaden und trug wahrscheinlich nachhaltig zu ihrem die Gesellschaftsschichten übergreifenden Erfolg bei. Die Produktionsbedingungen des Volkstheaters zielten auf eine große Zahl gespielter Stücke ab, daher wurden schon früh französische Dramen übersetzt und lokal adaptiert. Gleichzeitig musste den aufwändigen barocken Bühnen auch in der Dramaturgie Rechnung getragen werden. Eine weitere Eigentümlichkeit des Vorstadttheaters ist darin zu sehen, dass sich ein früher Starkult ausbildete, der durch die Personalunion von Schauspieler und Dramatiker zur nachhaltigen Bedeutung von Joseph Anton Stranitzky, Joseph Felix Kurz, Philipp Hafner, Joachim Perinet, Adolf Bäuerle und Johann Nepomuk Nestroy beitrug.

Die Lehrveranstaltung diskutiert zunächst umfassendere Sekundärtexte zum Wiener Volkstheater, um anschließend einzelne Stück jeweils mit thematischen Schwerpunkten zu besprechen. Eine feste Auswahl erfolgt gemeinsam mit den Seminarteilnehmer:innen in der ersten Sitzung. Die Literatur des PS ist teilweise digital zugänglich, teilweise in einem Handapparat der Fachbereichsbibliothek zu finden.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Thesenpräsentation in einer Sitzung und kontinuierliche Mitarbeit 20%
Abgabe eines Exposés bis 15.12. 20%
Hausarbeit 60%

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Umfang der Abschlussarbeiten: Proseminararbeiten 15 Seiten Haupttext

Prüfungsstoff

Lektüre aller Texte.
Intellektuelle Auseinandersetzung mit Kritik am Exposé.

Literatur

Jürgen Hein: Das Wiener Volkstheater (1997).
Willam Yates (Hg): Viennese Popular Theatre (1985).
Otto Rommel: Alt-Wiener Volkstheater in sieben Bänden (1910).
Edith Futter: Die bedeutendsten Schauspielerinnen des Leopoldstädter Theaters in der Zeit von 1800 bis 1830 : Therese Krones, Katharina Ennöckl, Johanna Huber, Louise Gleich-Raimund und Josefa Sartory - ihre Stellung und ihre Bedeutung im Alt-Wiener Volkstheater (1965).
Matthias Mansky: Ökonomien der Parodie am Wiener Vorstadttheater: Unterhaltungsdramatik in politischen und sozioökonomischen Krisenzeiten (1813-1830) (2022).
Reinhard Urbach: Die Wiener Komödie und ihr Publikum. Stranitzky und die Folgen. (1973).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Do 21.09.2023 11:07