100116 PS Ältere deutsche Literatur: Nibelungenlied versus Kudrun? (2010S)
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 15.02.2010 14:00 bis Mi 03.03.2010 20:00
- Abmeldung bis Mi 03.03.2010 20:00
Details
max. 40 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Freitag 26.03. 16:30 - 20:45 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
- Samstag 27.03. 09:00 - 19:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
- Freitag 16.04. 16:30 - 20:45 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
- Samstag 17.04. 09:00 - 19:00 (ehem.Übungsraum 1 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 9)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Der Leistungsnachweis erfolgt über eine Seminararbeit, in der ein im Seminar behandeltes Thema unter konkreter Fragestellung und an eingegrenztem Material (ein Epos oder theoretischer Text) bearbeitet wird.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Die Teilnehmer_innen sollen durch das Seminar einen Einblick in historische Formen bzw. Modalitäten der Repräsentation von Geschlecht in mittelhochdeutscher Literatur erhalten. Über den Vergleich zweier einander historisch wie inhaltlich und gattungsmäßig naher Texte soll zudem verdeutlicht werden, welcher Dynamik und welchem Wandel die literarischen Repräsentationen von Geschlecht unterlagen, aber eben auch, welche Geschlechterproblematik zu einem bestimmten Zeitpunkt „oben lag“. Mit Verweis auf außerliterarische diskursive Verhandlungen von Geschlecht, sexueller Ordnung und Macht sollen des Weiteren die Wechselwirkungen von Repräsentationen und sozialen Praktiken reflektiert werden, um so die konkrete Relevanz von Kulturanalysen zu demonstrieren. Ein wichtiges Anliegen ist das Verständnis von Geschlecht als einer interdependenten Kategorie, die auch in der literarischen Analyse nicht unabhängig von anderen Differenzkategorien gedacht werden darf.
Prüfungsstoff
Als Unterrichtsformen sollen Brainstorming, Cluster, moderierte Gruppendiskussion, Kleingruppendiskussion und Visualisierungen eingesetzt werden. Einzelne – durch Medieneinsatz unterstützte – Inputs durch die Seminarleiterin sollen wichtige theoretische und fachwissenschaftliche Hintergründe liefern.
Die Arbeit an den Texten wird durch konkrete Leitfragen erleichtert werden, dabei soll aber genügend assoziativer Freiraum für eigene Erkenntnisprozesse bleiben.
Eine Evaluation des Seminars soll sowohl in der Mitte als auch zum Schluss des Seminars erfolgen.
Die Teilnehmer_innen müssten sich dann im Vorfeld mit den Primärtexten vertraut gemacht haben. Zur Vorbereitung der einzelnen Sitzungseinheiten würden die Leitfragen sowie sukzessive theoretische und fachwissenschaftliche Lehrvorträge der Seminarleiterin eingesetzt werden. Darüber hinaus wären die Seminarteilnehmer_innen ab der zweiten Blocksitzung aufgefordert, in kleinen Gruppen ihre Lektüre- und Diskussionsergebnisse vorzustellen und/oder Rechercheresultate zu theoretischen und methodischen Quellen zu referieren.
Die Arbeit an den Texten wird durch konkrete Leitfragen erleichtert werden, dabei soll aber genügend assoziativer Freiraum für eigene Erkenntnisprozesse bleiben.
Eine Evaluation des Seminars soll sowohl in der Mitte als auch zum Schluss des Seminars erfolgen.
Die Teilnehmer_innen müssten sich dann im Vorfeld mit den Primärtexten vertraut gemacht haben. Zur Vorbereitung der einzelnen Sitzungseinheiten würden die Leitfragen sowie sukzessive theoretische und fachwissenschaftliche Lehrvorträge der Seminarleiterin eingesetzt werden. Darüber hinaus wären die Seminarteilnehmer_innen ab der zweiten Blocksitzung aufgefordert, in kleinen Gruppen ihre Lektüre- und Diskussionsergebnisse vorzustellen und/oder Rechercheresultate zu theoretischen und methodischen Quellen zu referieren.
Literatur
Neben den Primärtexten und den oben genannten narratologischen Quellen werden Texte zu lesen sein, die sich mit dem Verhältnis von (mittelalterlicher) Literatur und Geschlecht sowie mit weiteren Theoriefeldern beschäftigen.
Eine verbindliche Leseliste wird den Teilnehmenden vor Beginn des Seminars zugehen.Hintergrundliteratur Auswahl:Kudrun. Nach der Ausgabe von Karl Bartsch herausgegeben von Karl Stackmann. Tübingen: Niemeyer, 2000 (Altdeutsche Textbibliothek; 115). und Kudrun. Aus dem Mittelhochdeutschen übersetzt und kommentiert von Bernhard Sowinski. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2002.Das Nibelungenlied. Nach dem Text von Karl Bartsch und Helmut de Boor, ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Siegfried Grosse. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1997.Fludernik, Monika. Erzähltheorie. Eine Einführung. 2. Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008. 153-179.Klinger, Judith. „Gender-Theorien: Ältere deutsche Literatur.“ Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neue Theoriekonzepte. Hrsg. Claudia Benthien und Hans Rudolf Velten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2002. 267-297.Nieberle, Sigrid und Elisabeth Strowick (Hrsg.). Narration und Geschlecht: Texte – Medien – Episteme. Köln Böhlau, 2006.Nünning, Ansgar und Vera Nünning. „Von der feministischen Narratologie zur gender-orientierten Erzähltextanalyse.“ Erzähltextanalyse und Gender Studies. Hrsg. Ansgar Nünning und Vera Nünning. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2004. 1-32.Stephan, Inge. „Literaturwissenschaft.“ Gender-Studien. Eine Einführung. Hrsg. Christina von Braun und Inge Stephan. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2000. 290-299.Walgenbach, Katharina. „Gender als interdependente Kategorie.“ Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität. Hrsg. Katharina Walgenbach, Gabriele Dietze, Antje Hornscheidt und Kerstin Palm. Opladen/Farmington Hills: Barbara Budrich, 2007. 23-64.
Eine verbindliche Leseliste wird den Teilnehmenden vor Beginn des Seminars zugehen.Hintergrundliteratur Auswahl:Kudrun. Nach der Ausgabe von Karl Bartsch herausgegeben von Karl Stackmann. Tübingen: Niemeyer, 2000 (Altdeutsche Textbibliothek; 115). und Kudrun. Aus dem Mittelhochdeutschen übersetzt und kommentiert von Bernhard Sowinski. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 2002.Das Nibelungenlied. Nach dem Text von Karl Bartsch und Helmut de Boor, ins Neuhochdeutsche übersetzt und kommentiert von Siegfried Grosse. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1997.Fludernik, Monika. Erzähltheorie. Eine Einführung. 2. Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2008. 153-179.Klinger, Judith. „Gender-Theorien: Ältere deutsche Literatur.“ Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neue Theoriekonzepte. Hrsg. Claudia Benthien und Hans Rudolf Velten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2002. 267-297.Nieberle, Sigrid und Elisabeth Strowick (Hrsg.). Narration und Geschlecht: Texte – Medien – Episteme. Köln Böhlau, 2006.Nünning, Ansgar und Vera Nünning. „Von der feministischen Narratologie zur gender-orientierten Erzähltextanalyse.“ Erzähltextanalyse und Gender Studies. Hrsg. Ansgar Nünning und Vera Nünning. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2004. 1-32.Stephan, Inge. „Literaturwissenschaft.“ Gender-Studien. Eine Einführung. Hrsg. Christina von Braun und Inge Stephan. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2000. 290-299.Walgenbach, Katharina. „Gender als interdependente Kategorie.“ Gender als interdependente Kategorie. Neue Perspektiven auf Intersektionalität, Diversität und Heterogenität. Hrsg. Katharina Walgenbach, Gabriele Dietze, Antje Hornscheidt und Kerstin Palm. Opladen/Farmington Hills: Barbara Budrich, 2007. 23-64.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
(I 1232, I 2900)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32
Das Augenmerk des Seminars soll nun auf der literarischen Konstruktion der Geschlechter und ihrer Beziehungen zueinander liegen, um einen Vergleich beider Texte auch auf dieser Ebene zu ermöglichen. Mithilfe einer genderorientierten Narratologie (Nünning/Nünning 2004, Nieberle/Strowick 2006, Fludernik 2008), die sich aber auf die historisch und kulturell spezifischen Symbolisierungsformen der mittelalterlichen Literatur einstellen muss, soll der Repräsentation von Geschlecht nachgespürt werden. Dabei werden auch die Wechselwirkung von literarischer Inszenierung und sozialer Praxis, die Interdiskursivität von Geschlechterrepräsentationen und nicht zuletzt die interdependente Verfasstheit der Kategorie Geschlecht mit anderen Differenzachsen zu berücksichtigen sein. Daher wird immer wieder Bezug genommen werden auf Erkenntnisse der Wissen(schaft)sgeschichte, der feministischen und genderorientierten Literaturwissenschaft, der postkolonialen Theorie und der Queer Theory.