100125 SE Masterseminar Neuere deutsche Literatur (2025S)
Riskantes Schreiben. Poetik der Versicherung
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Mi 30.04. 13:15-14:45
Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 17.02.2025 09:00 bis So 23.02.2025 19:00
- Abmeldung bis So 23.02.2025 19:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Mittwoch 05.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 19.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 26.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 02.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 09.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- N Mittwoch 30.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 07.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 14.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 21.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 28.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 04.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 11.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 18.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Mittwoch 25.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Mit Blick auf sein eigenes ›rückhaltloses‹ oder ›riskantes‹ Schreiben hat Franz Kafka einmal notiert: »das Versicherungswesen selbst interessiert mich sehr.« Doch nicht erst um 1900, bereits seit der Frühen Neuzeit (man denke nur an den Fortunatus oder Shakespeares Merchant of Venice) sind das Risiko, die Assekuranz oder ihr Fehlen immer wieder zum Gegenstand der Dichtung geworden.Mindestens dreierlei kann die Literatur an der Versicherung interessieren: Erstens kümmert sich die Versicherung um mögliche oder künftige Ereignisse, um deren Wahrnehmbarkeit und Wahrscheinlichkeit, mithin um das, worum sich gerade die ›fiktionale‹ Erzählkunst der Moderne dreht. Zweitens umschreibt der Begriff des Risikos einen noch ungewissen Zusammenhang zwischen konkretem Handeln (oder Nicht-Handeln) einerseits, zunächst unabsehbaren, zuletzt womöglich fatalen Folgen andererseits: das also, was im Zentrum zahlreicher narrativer, aber auch dramatischer Texte steht. Und drittens dient das Versicherungswesen der kaufmännischen oder sozialen Bewältigung von Schadensereignissen, die aus individuell oder auch kollektiv gewollten Unternehmungen resultieren, in ökonomischer Hinsicht ist es deshalb für moderne Gesellschaften unverzichtbar und damit für eine realistische, eine sozial oder politisch engagierte Literatur ein unvermeidliches Thema.Vor diesem Hintergrund soll das Seminar untersuchen, was es mit einer »Poetik der Versicherung« auf sich hat. Zunächst soll die Geschichte der Assekuranz und des Risikos Thema sein (ausgehend von der Geburt der Versicherung aus dem Meer). In einem zweiten Schritt soll es um verbrecherische Aspekte der Seeversicherung gehen, die auch in der Literatur für Aufsehen gesorgt haben (um den Sklavenhandel, um systematische Ausbeutung menschlicher Arbeit und um Versicherungsbetrug). Ein dritter Block gilt der Prägung moderner Lebensformen durch die seit 1900 etablierte Lebens- und Sozialversicherung: Was kennzeichnet im ›Vorsorgestaat‹ ein überversichertes, was ein unversicherbares oder programmatisch gefährliches Leben? Abschließend soll es um unsere Gegenwart im Horizont aktueller Versicherungsprobleme gehen: Inwiefern ist, nach dem Rückzug des Wohlfahrtsstaats, das Leben zu einer Frage individuellen Risikomanagements geworden? Und inwiefern führt die globale Klimakrise mitsamt ihrer Katastrophenhäufung die Mittel und Möglichkeiten der Versicherung an ihre Grenze? Droht uns, wie es literarische Szenarien auszumalen versuchen, eine unversicherte oder unversicherbare Zukunft?
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Zudem kann, um den tatsächlichen Eigenanteil der Arbeit bei evt. Benutzung von Chatbots zu ermitteln, die schriftliche Arbeit noch durch eine mündliche Prüfung ergänzt werden.
Zudem kann, um den tatsächlichen Eigenanteil der Arbeit bei evt. Benutzung von Chatbots zu ermitteln, die schriftliche Arbeit noch durch eine mündliche Prüfung ergänzt werden.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten HaupttextDas Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit.Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').Erwartet wird – neben der aktiven und regelmäßigen Teilnahme – die Mitwirkung in einer Expertengruppe, die den Stoff einer Sitzung aufbereitet und präsentiert; mindestens eine Respondenz zur Präsentation einer anderen Expertengruppe; nach Semesterende ein Exposé für eine Seminararbeit und (nach dessen einvernehmlicher Besprechung) eine Arbeit im Umfang von 25 Seiten, Abgabe bis 1. August 2025 (der Abgabetermin ist verhandelbar) in elektronischer Form.Beurteilungskriterien:- im Seminar: aktive Teilnahme an den Sitzungen; sachlich pointiertes Impulsreferat mit kompetenter Diskussionsleitung; Respondenz zu einer Präsentation der anderen Expertengruppen
- Seminararbeit: Länge von 25 Seiten im Haupttext; originelle Themenwahl und klare Fragestellung; Erschließung des aktuellen Forschungsstands; Orthographie, sprachliche Form, Stil; Berücksichtigung wissenschaftlicher Konventionen; Methodenbewusstsein; theoretischer Hintergrund
- Seminararbeit: Länge von 25 Seiten im Haupttext; originelle Themenwahl und klare Fragestellung; Erschließung des aktuellen Forschungsstands; Orthographie, sprachliche Form, Stil; Berücksichtigung wissenschaftlicher Konventionen; Methodenbewusstsein; theoretischer Hintergrund
Prüfungsstoff
Seminarthemen
Literatur
Zur ersten Orientierung: Niklas Luhmann, Soziologie des Risikos, Berlin 1991.Weitere Literaturhinweise erfolgen im Seminar. Forschungsliteratur und kürzere Texte werden über Moodle bereitgestellt; entsprechend der Absprache zu Semesterbeginn sind evt. einige der längeren Texte von den Teilnehmenden selbst anzuschaffen.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Mi 05.03.2025 16:05