Universität Wien

100127 KO Ältere deutsche Literatur: Literarische Wertung (2018S)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Montag 05.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 19.03. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 09.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 16.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 23.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 30.04. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 07.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 14.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 28.05. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 04.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 11.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 18.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Montag 25.06. 16:45 - 18:15 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Während im aktuellen Literaturbetrieb die Literaturkritik in Rezensionen, Blogs, Bestenlisten und Literaturempfehlungen eine meinungs- und marktwertsteuernde Rolle spielt, ist die Urteilsfreudigkeit der Literarhistoriker des 19. Jh. auf dem Gebiet der älteren deutschen Literatur vordergründig erloschen. Die aktuelle Forschung versucht, die mittelalterlichen Texte aus ihrem historischen Hintergrund zu verstehen, auf ihre Gebrauchsfunktion zur Zeit ihrer Entstehung hin zu befragen und möglichst deskriptiv und wertfrei zu analysieren. Allerdings sind die am häufigsten in Lehre und Forschung behandelten Texte immer noch dem Kanon der im 19. Jahrhundert propagierten höfischen 'Blütezeit' entnommen. Wir werden diskutieren, ob und wie mittelalterliche Texte zu 'bewerten' sind und wie die bisherige Forschung mit ihnen umging. Themen der einzelnen Sitzungen sind z.B.
Wertende oder wertungsfreie Betrachtung? - Literarische, stilistische, rhetorische Qualität, literarhistorische Bedeutung. - Wertung als Grundlage einer Kanonisierung. - Klassik und Blüte vs. Epigonen, Nachklassik und 'Nachblüte'. - Wertung als Grundlage der Autorzuschreibung bzw. Athetierung. - Kitsch und Schwulst vs. wahre Kunst. - Ethik und Ästhetik. - Objektiv vs. subjektiv. - Kriterien und 'verbindliche Maßstäbe': Mittel der objektiven Kritik oder poesiefernes Schubladendenken? - Mischformen und Außenseiter. - Geschmack und Gefühl. - Trivialität und Unterhaltung.
Als Textbeispiele könnten z.B. dienen: Neidhart und Pseudo-Neidhart in den Editionen (kann Obszönes echt sein?); Rudolf von Ems als 'Epigone'; Heinrich von dem Türlin, 'Diu Crône' (als 'Schwall von Abenteuern', Zeichen einer 'Verrohung des Geschmacks'); Texte des Manierismus; Gottfried von Straßburg, 'Tristan' (den Lachmann 'weichlich' und 'unsittlich' fand), die Erzählung 'Moriz von Craûn' (ein 'merkwürdig einsames Werk', das in keine Schublade passt) etc.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Aktive Teilnahme; Exposé und Mit-Moderation einer Sitzung. Prüfungsgespräch nach Abschluss des KO.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Eigene Meinung zum Thema.

Prüfungsstoff

Themen, die im KO diskutiert wurden.

Literatur

Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000 "Zeitenwende - Die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert", 8: Kanon und Kanonisierung als Probleme der Literaturgeschichtsschreibung, hg. v. Peter Wiesinger, Wien 2003 (darin z.B. Jens Haustein: Kunst- oder Kulturwissenschaft? Zum Kanonproblem der germanistischen Mediävistik, S. 71-77, und Hans-Gert Roloff: Kanon-Modelle im Bereich der mittleren deutschen Literatur (1400–1750) und ihre Konsequenzen, S. 79-86).
Der Kanon – Perspektiven, Erweiterungen und Revisionen. Tagung österreichischer und tschechischer Germanistinnen und Germanisten, Olmütz / Olomouc, 20.–23.9.2007. Hg. von Jürgen Struger. Wien 2008. (= Stimulus. Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Germanistik 2007.)

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 15.12.2021 00:18