Universität Wien

100128 SE Masterseminar Neuere deutsche Literatur (2024W)

Ethik und Künstliche Intelligenz in der Literaturwissenschaft

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 02.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 16.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 30.10. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 13.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 27.11. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 08.01. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5
  • Mittwoch 22.01. 16:45 - 20:00 Hörsaal 5 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Wenn ein Text nicht mehrheitlich von einem Menschen verfasst wurde, wem gehört dann die Autor:innenschaft, und welche Verantwortung trägt der Mensch für die von Maschinen generierten Inhalte? Diese Frage rückt zunehmend in den Fokus der literaturwissenschaftlichen Forschung, da der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in der Textproduktion und -analyse immer weiter verbreitet ist. Sie fordert uns dazu auf, traditionelle Konzepte von Autor:innenschaft, Kreativität und ethischer Verantwortung neu zu überdenken und stellt grundlegende philosophische und praktische Fragen an die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Doch auch in der Literaturwissenschaft selbst eröffnen sich neue ethische Herausforderungen zu der Aktualisierung literaturtheoretischer Perspektiven und dem Einfluss automatisierter und maschineller Methoden zur Analyse von Texten.

In diesem Seminar werden zentrale ethische Prinzipien und Herausforderungen diskutiert, die bei der Integration von KI in die Literaturwissenschaft entstehen. Dazu gehören Fragen des Datenschutzes, der Verzerrung von Algorithmen (Bias), der Urheberrechtsproblematik sowie der Verantwortung gegenüber der literarischen und akademischen Gemeinschaft.

Das Seminar kombiniert theoretische Diskussionen mit Fallstudien und praktischen Übungen, die es ermöglichen, ein tiefgreifendes Verständnis für die ethischen Dimensionen der digitalen Literaturwissenschaft zu entwickeln. Es werden konkrete Anwendungsfälle analysiert, in denen KI in der Literaturforschung eingesetzt wird, um die damit verbundenen ethischen Fragen und möglichen Konflikte zu beleuchten. Ziel ist es, KI-Technologien in der Literaturwissenschaft fundiert, kritisch und verantwortungsbewusst zu reflektieren und anzuwenden. Die Teilnehmenden sollen am Ende des Seminars in der Lage sein, nicht nur die technischen Aspekte von KI zu verstehen, sondern auch deren ethische Auswirkungen zu reflektieren und in ihrer Forschungspraxis zu berücksichtigen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

In diesem Masterseminar wird eine schriftliche Arbeit sowie mündliche Leistung (Impuls-Präsentation in der Gruppe zu einem Themengebiet der LV) gefordert.

WICHTIG: Die Nutzung von KI-basierten Tools - wie etwa ChatGPT - wird in dieser Lehrveranstaltung ausdrücklich unterstützt, allerdings unter der Voraussetzung, dass diese a) mit Kennzeichnung und b) reflektiertem Kommentar (Nutzungsweise, Einfluss auf weiteres Vorgehen bzw. damit verbundene Restriktionen) erfolgt. Die ethische Komponente und der Einfluss automatisierter und generativer Werkzeuge auf die eigene Arbeit müssen bei jedem Einsatz, und sei er noch so klein, reflektiert und einzeln behandelt werden.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Dauer der Impuls-Präsentationen: max. 30 Minuten
Umfang der Abschlussarbeiten: 25-35 Seiten Haupttext

Prüfungsstoff

Die Bearbeitung der schriftlichen Arbeit und der Präsentation soll mehrheitlich mit aktuellen wissenschaftlichen Publikationen erfolgen, um dem aktuellen Charakter des Themas gerecht zu werden.

Literatur

Coeckelbergh, M. (2020): AI Ethics. Cambridge, Mass.: MIT Press.

Miller, A. (2020): The Artist in the Machine. The World of AI-powered Creativity. Cambridge, Mass.: MIT Press.

Passig, K. (2021): Wenn man nicht alles selber schreibt. Sieben Gründe für das Generieren von Texten, in: Bajohr, H. & Gilbert, A. (Hg.): Digitale Literatur II, München: edition text + kritik, S. 120-133 (= Text+Kritik; Sonderband 2021).

Reder, M. & Koska, C. (Hg.) (2024): Künstliche Intelligenz und ethische Verantwortung. Bielefeld: transcript.

Roose, K. (2022): A.I.-Generated Art Is Already Transforming Creative Work. The New York Times, 21. Oktober 2022. Abgerufen von: https://www.nytimes.com/2022/10/21/technology/ai-generated-art-jobs-dall-e-2.html (Zugriff: 30.08.2024)

Stiegler, C. (2021): The 360° Gaze: Immersions in Media, Society, and Culture. Cambridge, Mass.: MIT Press ("Texts as Worlds", S. 103-114; "Posthuman Hybridity and Artificial Intelligence", S. 202-218).

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 15.11.2024 18:05