Universität Wien

100136 SE Masterseminar Neuere deutsche Literatur: Representation revisited (2018S)

Repräsentationen von Geschlecht (im literarischen Text)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Mittwoch 07.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 14.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 21.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 18.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 25.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 02.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 09.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 16.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 23.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 30.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 06.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 13.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Samstag 16.06. 12:15 - 15:15 Seminarraum 1 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Mittwoch 20.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
  • Mittwoch 27.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Der Begriff der Repräsentation« gehört per se keiner einzelnen Disziplin an; vielmehr ist er Teil des Grundvokabulars fast aller geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen, auch wenn sie jeweils unterschiedliche theorieimmanente Ausprägungen erfahren. „Repräsentation (lat. representatio) weist im Deutschen mindestens vier Grundbedeutungen auf: Vorstellung, Vergegenwärtigung, Darstellung und Stellvertretung …. Als ein zentrales Merkmal sprachlich-symbolischer Prozesse bezieht sich Repräsentation allgemein auf alle Vermittlungsvorgänge, die durch Verweisen und Stellvertreten funktionieren. Das Schlagwort »Krise der Repräsentation« bezieht sich auf die Erfahrung des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts, dass die menschlichen Repräsentationssysteme – insbesondere die Sprache – nicht mehr in der Lage sind, die »Wirklichkeit« adäquat darzustellen. In der Folge verliert … Repräsentation sukzessive ihren Status als eine gesicherte und allgemeingültige Erkenntnisform.“ (Posselt, Gerald: »Eintrag Repräsentation«, in: Babka, Anna / Posselt, Gerald (Hg.): Gender und Dekonstruktion. Begriffe und kommentierte Grundlagentexte der Gender- und Queer-Theorie. Unter Mitarbeit von Sergej Seitz und Matthias Schmidt. Wien: utb/facultas, 2016, 84-85.) Für feministische und gendertheoretische Ansätze (in der Literaturwissenschaft) erweist sich die Frage der Repräsentation als bedeutsam, analysieren diese doch Texte mit Blick auf die in ihnen impliziten Repräsentationen, Konstruktionen und Praktiken von Geschlechterdifferenz. Dekonstruktiv-feministische Ansätze lesen und hinterfragen vermeintlich gesicherte Schemata wie die Opposition männlich / weiblich und die mit ihr verbundenen Geschlechteridentitäten machtvolle und zugleich widersprüchliche Figurationen, die die rhetorischen Verfahren, durch die geschlechtliche Identitäten konstituiert werden, zugleich verschleiern. Im Rahmen dieser theoretischen Vorannahmen bewegt sich das Seminar.
Ziele:
Neben der Lektüre grundlegender Texte zur Frage der Repräsentation unternehmen wir Versuche eines ‚revisiting‘, also einer kritischen Betrachtung mit dem Ziel, Formen der Repräsentation zu denken, die dichotomen Ordnungsschemata durchkreuzen oder konterkarieren. Als Beispiele gelten etwa, bei allen Widersprüchen, die auch diesen Ansätzen innewohnen, Autorinnen wie Hélène Cixous, Luce Irigaray und Julia Kristeva insbesondere auf die Frage, wie es möglich ist, als Frauen zu sprechen oder zu schreiben, wenn Frauen »keinen Zugang zur Sprache [haben], außer durch Rekurs auf ›männliche‹ Repräsentationssysteme«.
Methoden:
*Gruppen- und Partner_innenarbeit
*Input (von Lehrenden und Studierenden) mit Diskussion
*Lektüre und Diskussion theoretischer Texte, Übertragen der theoretischen Ansätze auf konkrete Fragestellungen

Diese LVA bedient sich einer Mischung aus kommentierten Gruppenabeiten (durch Spezialis-tInnen-Gruppen werden die Grundlagen der theoretischen Konzepte präsentiert und durch eine angeleitete Lektüre der Primärtexte vertieft), zeitweiligem diskursivem Erarbeiten verschiedener Theoriebereiche (z.B. Arbeit in Kleingruppen) sowie angeleiteter Lektürearbeit zu Hause.
Diese LVA zielt auf eine gemeinsame Wissenskonstruktion im Laufe des Semesters ab. Der Erfolg hängt nicht zuletzt davon ab, wie sehr sich die Studierenden mit ihrer jeweils eigenen Kompetenz, die sie im Zuge der Recherche und Vorbereitung der Gruppenreferate erworbenen haben, einbringen.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Anwesenheit, vorbereitetes Mitarbeiten, Referat, schriftliche Arbeit
Teilnahme
Ich erwarte, dass Sie regelmäßig und rechtzeitig ankommen ;-) und bereit sind, an der Diskussion teilzunehmen und mitzuarbeiten.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

- Profunde Einarbeitung in die entsprechenden Texte
- Lesen, Verstehen und 'Anwenden' der theoretischen Texte und Konzepte
- Schärfung des eigenen begrifflichen Denkens, des Urteilsvermögens, des wissenschaftlichen Arbeitsstiles und Argumentierens
- Reflexionskompetenz und Einnehmen einer Metaperspektive

Leistungen
Lektüreprotokolle: 10%
Referat/Mitarbeit: 20%
schriftliche-Arbeit: 70%

Prüfungsstoff

prüfungsimmanente LV, Mitarbeit, Referat, schriftliche Arbeit

Literatur

Dies hier ist eine kleine Überblicksbibliographie zu Ihrer Information, aus dieser werden im Seminar nur eine Auswahl an Texten behandelt.
Babka, Anna: Representation Revisited. Mit Beiträgen von Marianne Maderna, Nikita Dhawan, Anna Babka und Mieke Bal. Wien/Berlin: Turia&Kant, 2017.
Bronfen, Elisabeth: »Weiblichkeit und Repräsentation«, in: Bußmann, Hadumod / Hof, Renate (Hg.): Genus. Zur Geschlechterdifferenz in den Kulturwissenschaften. Stuttgart: Kröner, 1995, 408-445.
Burke, Peter: »Von der Repräsentation zur Konstruktion« [2004], in: Burke, Peter: Was ist Kulturgeschichte? Frankfurt/M.: Suhrkamp, 2004 ["From Representation to Construction", in: Burke, Peter: What is Cultural History. Cambridge: Polity Press 2004, 74-99].
de Lauretis, Teresa: »The Violence of Rhetoric: Considerations on Representation and Gender«, in: de Lauretis, Teresa: Technologies of Gender. Essays on Theory, Film, and Fiction. Bloomington/Indianapolis: Indiana University Press, 1987, 31-50.
Derrida, Jacques: »Sending: On Representation«, in: Social Research 49 (2) (Current French Philosophy, ed. by Peter Caws), 1982, 294-326 [gegenüber dem Frz. gekürzte Fassung; frz. "Envoi", in: Psyché. Inventions de l’autre. Paris: Galilée 1987, 109-143; engl. wiederabgedr. in: Ormiston, G. L./Schrift, Alan D. (Hg.): Transforming the Hermeneutic Context. Albany, N.Y., 1990, 107-138].
Fischer-Lichte, Erika: »Einleitung der Herausgeberin«, in: Fischer-Lichte, Erika (Hg.): Theatralität und die Krisen der Repräsentation. Stuttgart/Weimar: Metzler, 2001, 1-22.
Freudenberger, Silja: »Repräsentation, Krise der Repräsentation, Paradigmenwechsel«, in: Sandkühler, Hans Jörg / Freudenberger, Silja (Hg.): Repräsentation, Krise der Repräsentation, Paradigmenwechsel: Ein Forschungsprogramm in Philosophie und Wissenschaften. Frankfurt/M.: Lang, 2003, 71-102.
Hall, Stuart: Ideologie, Identität, Repräsentation. Ausgewählte Schriften 4. Hg. von Juha Koivisto. Hamburg: Argument, 2004.
Härtel, Insa / Schade, Sigrid (Hg.): Körper und Repräsentation. Opladen: Leske + Budrich, 2002.
Lewis, Reina: Gendering orientalism. Race, femininity and representation. London: Routledge, 1996.
Lummerding, Susanne: Weibliche Ästhetik?: Möglichkeiten und Grenzen einer Subversion von Codes. Wien: Passagen, 1994.
Mitchell, W.J.T.: »Representation«, in: Lentricchia, Frank / McLaughlin, Thomas (Hg.): Critical Terms for Literary Studies. Second Edition. Chicago/London: University of Chicago Press, 1995, 11-22.
Nöth, Winfried: »Crisis of representation?«, in: Semiotica 143 (1-4), 2003, 9-15.
Rodríguez, Encarnacíon Guitérrez: »Repräsentation«, in: Rodríguez, Encarnacíon Guitérrez / Steyerl, Hito (Hg.): Spricht die Subalterne deutsch? Migration und postkoloniale Kritik. 1. Münster: Unrast-Verlag, 2003, 17-37.
Spivak, Gayatri Chakravorty: »Can the Subaltern Speak?« [1999], in: Die Philosophin, 2003, 42-58.
Trinh, Minh-ha T.: When the Moon Waxes Red: Representation, Gender, and Cultural Politics. New York: Routledge, 1991.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

(I 2260, I 2900)
Teilnahmevoraussetzung im UF Deutsch Diplom:
1.Abschnitt
Zur Äquivalenzliste geht es hier: http://spl-germanistik.univie.ac.at/uploads/media/Aequivalenzliste_LA_UF_Deutsch.pdf

Letzte Änderung: Fr 06.10.2023 00:14