Universität Wien
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100142 SE-B ÄdL: Lieder für den Kaiser - historisch-politische Ereignisdichtung im Umfeld Kaiser Maximilians I. (2024S)

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Donnerstag 07.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 14.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 21.03. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 11.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 18.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 25.04. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 02.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 16.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 23.05. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 06.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 13.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 20.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Donnerstag 27.06. 15:00 - 16:30 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Ausgehend vom Titel der dreibändigen Sammlung Rochus von Liliencrons hat die Forschung für Dichtungen mit historisch-politischem Hintergrund für lange Zeit den Gattungsnamen „historisches Volkslied“ gewählt. Doch bereits in der Einleitung seines zweiten Bandes von 1866 distanzierte sich Liliencron von der unscharfen Bezeichnung, da sie in „beiden Theilen unzutreffend ist […]; richtiger hätte es heißen müssen: politische Volksdichtungen.“ Doch die Dichtungen sind weder im Volk entstanden, noch drücken sie ein Volksempfinden aus, sodass weitere Bezeichnungen bemüht wurden. Mit dem Beginn neuer Studien ab Mitte der 1990er Jahren begann sich die Bezeichnung „historisch- oder politische Ereignisdichtung“ zu etablieren. Es handelt sich um Spruchgedichte und Lieder zum Vorlesen und Singen unterschiedlicher Länge (wenige Verse und Strophen bis zu mehreren tausend Versen), die ein konkretes und zumeist aktuelles politisches Ereignis zum Thema haben und vorrangig im städtischen Umfeld entstanden und rezipiert wurden. Sie setzen sich inhaltlich mit Kriegen, Schlachten, Aufrufen zum Kreuzzug, der Reichs-, Landes- und Stadtpolitik etc. auseinander. Mit ihren subjektiven in Verse überführten Aussagen versuchen die Texte, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Der Stadtchronistik und dem Buchdruck ist die breite Überlieferung der Ereignisdichtungen des 15. und 16. Jahrhunderts zu verdanken. Aus dieser bisher vielfach nur punktuell untersuchten Masse möchte das Seminar die Sprüche und Lieder untersuchen, die sich mit der Politik und dem Wesen Kaiser Maximilians I. (1459–1519) auseinandersetzen.
Am Beginn steht die Einordnung in die historisch-politische Situation. Anschließend wird nach dem Aufbau und der Argumentationsstruktur des jeweiligen Textes gefragt. Wer sind die Verfasser der Sprüche und Lieder? Wie wurden die Texte verbreitet und überliefert? Welche Wirkung geht von ihnen aus? Wie werden die Konflikte und die teilhabenden Parteien geschildert? Welche Muster, Schemata und agitatorischen Elemente lassen sich analysieren? Zu welchen Handlungen werden die Rezipienten aufgerufen? Inwiefern lassen sich Parallelen zu gegenwärtigen publizistischen und propagandistischen Medienformaten erkennen?

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zur Vorbereitung auf die einzelnen Einheiten sind sowohl ausgewählte wissenschaftliche Sekundärtexte als auch die Primärtexte zu lesen und vorzubereiten. Zudem müssen Sie in einer Einheit als ExpertIn fungieren und ein Lied oder Spruch für das Seminar aufbereiten, sodass in der Sitzung eine lebendige Diskussion herrschen wird. Sie bereiten den historischen Hintergrund vor, klären unverständliche Begriffe, gliedern und fassen die einzelnen Sinnabschnitte zusammen und überlegen sich erste Fragen und Thesen (alles mit Hilfe und Absprache der Seminarleitung). Dies stellen Sie im Vorfeld auf moodle ein und präsentieren es kurz in der Einheit. Dies dient der aktiven Seminarteilnahme, die vorausgesetzt wird.

Abgabedatum der BA-Arbeit: 15.09.2024

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.

Umfang der Abschlussarbeiten: Bachelorarbeiten 30 Seiten Haupttext

Prüfungsstoff

Literatur

Primärliteratur:
Ausgewählte Lieder und Sprüche werden auf moodle bereitgestellt.
Liliencron, Rochus von [Hrsg.]: Die historischen Volkslieder Deutschen vom13. bis 16. Jahrhundert, 5 Bde., Leipzig 1865–69.

Sekundärliteratur:
Brednich, Rolf Wilhelm: Die Liedpublizistik im Flugblatt des 15. und 16. Jahrhunderts (Bibliotheca Bibliographica Aureliana, 55), 2 Bde., Baden-Baden 1974.
Kerth, Sonja: Der landsfrid ist zerbrochen. Das Bild des Krieges in den politischen Ereignisdichtungen des 13. bis 16. Jahrhunderts (imagines medii aevi, 1), Wiesbaden 1997, zugl. Würzburg, Univ. Diss. 1996.
Kellermann, Karina: Abschied vom ›historischen Volkslied‹. Studien zu Funktion, Ästhetik und Publizität der Gattung historisch-politische Ereignisdichtung (Hermea N.F., 90), Tübingen 2000.
Claudia Kanz: Also Hans Schneider gesprochen hat. Untersuchungen zur Ereignisdichtung des Spätmittelalters (Euros, 8), Würzburg 2016.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 26.02.2024 17:45