Universität Wien

100144 SE-B Bachelorseminar Sprachwissenschaft (2025S)

Sprachkritik, Sprachpflege, Sprachlenkung

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

  • Dienstag 04.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 11.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 18.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 25.03. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 01.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 08.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 29.04. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 06.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 13.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 20.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 27.05. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 03.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 10.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3
  • Dienstag 17.06. 11:30 - 13:00 Seminarraum 2 Hauptgebäude, Tiefparterre Stiege 9 Hof 3

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Sprachkritik kann sehr schnell und oft unbemerkt geschehen: Wenn man über eine Stilblüte (etwa bei Werbungen) schmunzelt, sich über ein bestimmtes Wort ärgert oder die Sprachschönheit eines Textes bewundert. All das stellt bereits eine Auseinandersetzung mit Sprache dar. Den nächste Schritt bildet die Kommunikation mit dem/der Verursacher/in, etwa in Form eines Lesebriefes oder Blogeintrags. Die Übergänge zur Sprachpflege sind dabei fließend, bedeuten aber eindeutig, dass sich jemand anderer eines anderen Sprachgebrauchs bedienen soll. Der eigene Standpunkt wird dabei meist unreflektiert als „richtig“ vorausgesetzt, nur die anderen machen Fehler. In diese Sparte fallen auch die zahlreichen „Sprachratgeber“ und „Stilfibeln“. Mag dies noch als linguistische Diskussion durchgehen, liegen doch die Übergänge zur Sprachlenkung auf der Hand. Die letzte Stufe der Sprachlenkung ist dann der Sprachzwang, bei dem Sprachteilnehmer/innen mit Mitteln der Gewalt ein bestimmtes Sprachverhalten aufgezwungen wird. Tragische Beispiele sind u.a. die euphemistisch so bezeichneten „Umerziehungslager“ auf der ganzen Welt, in denen den Gefangenen (oft sogar Kindern) der Gebrauch der eigenen Muttersprache abgewöhnt werden soll.
Sprachkritik kann auf allen Sprachebenen erfolgen: der Lautung (etwa bei Akzenten), der Worteinheiten (z.B. bei sogen. Bandwurmwörter), der Wortbildung (z.B. "unkaputtbar"), der Syntax (z.B. bei Kongruenz), des Textes (etwa bei Textsorten) sowie in größeren Zusammenhängen wie Diskursen, Soziolinguistik usw. Sprachverwendung kann das System betreffen wie auch den Sprachgebrauch. Kann man Sprache "pflegen" wie einen Schrebergarten? Soll/darf man wirklich jemandem die Verwendung des Wortes "lecker" in Österreich verbieten? Welche linguistische Theorien können hinter Überlegungen dieser Art stehen? Wie erfolgte Sprachlenkung in früheren Zeiten, z.B. bei der Fremdwortjagd in den Barocken Sprachgesellschaften und am Ende des 19. /Beginn des 20. Jahrhunderts?
Die Lehrveranstaltung soll in diese und weitere Fragestellungen einführen und versuchen, darauf Antworten zu finden. Sie wird von einer Studienassistenz durch Herrn Kappel-Novak begleitet.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig.

Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Der Einsatz von KI wie ChatGPT ist ausdrücklich untersagt.

Umfang der Abschlussarbeiten: Bachelorarbeiten mind. 30 Seiten Haupttext, abzugeben bis spätestens 30.9.2025.
Referat, Übungen, Mitarbeit.

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Abschlussarbeit (50%), Referat (30%), Übungen (10%), Mitarbeit (10%)

Prüfungsstoff

Es werden keine Prüfungen abgehalten.

Literatur

Hans Jürgen Heringer / Rainer Wimmer: Sprachkritik. Eine Einführung. Paderborn: Fink 2015. (utb)
Weitere Literatur wird ab der ersten Einheit laufend bekanntgegeben; selbstständiges Bibliografieren notwendig.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mi 29.01.2025 15:05