100151 PS Neuere Deutsche Literatur: Das Politische schreiben (2017S)
Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief, René Pollesch
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 13.02.2017 09:00 bis Fr 24.02.2017 20:00
- Abmeldung bis Fr 24.02.2017 20:00
Details
max. 35 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
Neben den regulären Einheiten sind drei verpflichtende Abendtermine geplant:
23.3.2017, 16.30 Uhr: Ausländer raus! Schlingensiefs Container (Dokumentation von Paul Poet), Stadtkino
28.3.2017, 16.30 Uhr: KNISTERN DER ZEIT - CHRISTOPH SCHLINGENSIEF UND SEIN OPERNDORF IN BURKINA FASO (Dokumentation von Sibylle Dahrendorf), Stadtkino
Im Laufe des April/Mai: René Pollesch: „Carol Reed“ (Arbeitstitel), Akademietheater
- Montag 06.03. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 20.03. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 27.03. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 03.04. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 24.04. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 08.05. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 15.05. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 22.05. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 29.05. 13:15 - 16:30 Hörsaal 33 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 7
- Montag 12.06. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 19.06. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
- Montag 26.06. 13:15 - 14:45 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Was ist politisches Schreiben? Wie hängen Literatur und Politik zusammen? Was kann politisches Schreiben in unserer Gegenwart überhaupt bedeuten? Das Proseminar setzt sich zum Ziel, eben jene Fragen am Beispiel ausgewählter Stücke von Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief und René Pollesch zu diskutieren. Es bezieht sich somit auf KünstlerInnen, deren Arbeiten als Vorwegnahme des sogenannten "Postdramatischen Theaters" (Hans-Thies Lehmann) charakterisiert werden bzw. die als zentrale VertreterInnen dieses Theaters gelten. Ihre Stücke verlassen traditionelle Gattungskonventionen, sie sprengen Werkgrenzen und verweigern eine konventionelle Dramaturgie. Aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit der eigenen Form, die Inhalte eher in den Hintergrund rücken lässt, entstand die These des Unpolitischen in der Gegenwartsliteratur: sie sei zu selbstreferentiell, ohne moralische Aussage. Hans-Thies Lehmann setzt diesem Vorwurf die These entgegen, dass sich das Politische nicht so sehr im Inhalt, als vielmehr in der Form zeige. Das Proseminar nimmt diese These zum Ausgangspunkt, um nach aktuellen politischen Theorien (v.a. Jacques Rancière) und deren Anwendung in der Literaturwissenschaft zu fragen, um methodische Zugänge kennenzulernen und zu diskutieren, und um das Politische im Schreiben von Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Christoph Schlingensief und René Pollesch zu bestimmen.Die Lehrveranstaltung versteht sich als "Werkstatt", in der gemeinsam Forschungsfragen und -thesen entwickelt und diskutiert werden. In gemeinsamen Lektüreeinheiten sollen sowohl die ausgewählten Primärtexte als auch theoretische Literatur gelesen und gemeinsam besprochen werden. Ergänzt werden die Einheiten durch einen gemeinsamen Theaterbesuch (René Pollesch im Akademietheater) und zwei Abende im Stadtkino (Schlingensief). Die Lehrveranstaltung ist darauf bedacht, allen TeilnehmerInnen Raum zu geben, eigene Gedanken zu formulieren und das Sprechen vor KollegInnen zu trainieren. Im Mittelpunkt stehen daher kommunikative Formate wie Diskussionen (in Kleingruppen und im Plenum), Kurzpräsentationen (durch LV-Leiterin und Studierende) und workshopartige Arbeitsphasen. Ziel ist es, Sie bestmöglich bei der Erarbeitung Ihrer Proseminararbeit zu begleiten und Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens aufzufrischen und zu festigen.
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Diskussionsbereitschaft, konzentrierte Lektüre der theoretischen und literarischen Texte, kleinere schriftliche Aufgaben (u.a. Lektüretagebuch, Abstract und Gliederung), mündliche Kurzpräsentationen (Gliederung und Abstract), Proseminararbeit (15 Seiten). Bereitschaft, an den außeruniversitären Veranstaltungen teilzunehmen (Abendtermine).
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsstoff
Literatur
Eine ausführliche Literaturliste wird in der ersten Lehrveranstaltung bekannt gegeben. Alle Texte, die im Rahmen des Proseminars gelesen werden müssen und die als Basis für die Diskussionen dienen, sind auf Moodle abrufbar. Darüber hinaus stehen weiterführende Materialien als Kopiervorlage zur Verfügung.Pflichtlektüre (u.a.):
Müller, Heiner: Hamletmaschine. In: Müller, Heiner: Werke 4: Stücke 2. Hg. v. Frank Höringk. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001, S. 543-554.
Jelinek, Elfriede: Abraumhalde. http://www.elfriedejelinek.com/farhalde.htm (23.1.2017).
Schlingensief, Christoph: Rosebud. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2002.
Pollesch, René: Kill your Darlings! In: Pollesch, René: Kill your Darlings. Reinbek: Rowohlt 2014, S. 285-322.Rancière, Jacques: Das Unvernehmen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002.
Rancière, Jacques: Ist Kunst widerständig? In: Rancière, Jacques: Ist Kunst widerständig? Berlin: Merve 2008, S. 7-35.
Marcuse, Herbert: Repressive Toleranz. In: Wolff, Robert Paul / Moore, Barrington / Marcuse, Herbert (Hg.): Kritik der reinen Toleranz. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1966, S. 91-127.Lehmann, Hans-Thies: Wie politisch ist postdramatisches Theater? In: Lehmann, Hans-Thies: Das Politische Schreiben. Berlin: Theater der Zeit 2002, S. 11-21.
Ernst, Thomas: Literatur und Subversion: politisches Schreiben in der Gegenwart. Bielefeld: transcript 2013, S. 11-85.
Pełka, Artur: Das Spektakel der Gewalt – die Gewalt des Spektakels. Angriff und Flucht in deutschsprachigen Theatertexten zwischen 9/11 und Flüchtlingsdrama. Bielefeld: transcript 2016, S. 45-96.
Müller, Heiner: Hamletmaschine. In: Müller, Heiner: Werke 4: Stücke 2. Hg. v. Frank Höringk. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2001, S. 543-554.
Jelinek, Elfriede: Abraumhalde. http://www.elfriedejelinek.com/farhalde.htm (23.1.2017).
Schlingensief, Christoph: Rosebud. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2002.
Pollesch, René: Kill your Darlings! In: Pollesch, René: Kill your Darlings. Reinbek: Rowohlt 2014, S. 285-322.Rancière, Jacques: Das Unvernehmen. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2002.
Rancière, Jacques: Ist Kunst widerständig? In: Rancière, Jacques: Ist Kunst widerständig? Berlin: Merve 2008, S. 7-35.
Marcuse, Herbert: Repressive Toleranz. In: Wolff, Robert Paul / Moore, Barrington / Marcuse, Herbert (Hg.): Kritik der reinen Toleranz. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1966, S. 91-127.Lehmann, Hans-Thies: Wie politisch ist postdramatisches Theater? In: Lehmann, Hans-Thies: Das Politische Schreiben. Berlin: Theater der Zeit 2002, S. 11-21.
Ernst, Thomas: Literatur und Subversion: politisches Schreiben in der Gegenwart. Bielefeld: transcript 2013, S. 11-85.
Pełka, Artur: Das Spektakel der Gewalt – die Gewalt des Spektakels. Angriff und Flucht in deutschsprachigen Theatertexten zwischen 9/11 und Flüchtlingsdrama. Bielefeld: transcript 2016, S. 45-96.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
(I 1113)
Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32