Universität Wien

100163 KO Neuere deutsche Literatur: Poesie und Form. Autorenkolloquium neue Poesie: Franz Josef Czernin (2015W)

6.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

Laut Studienplan ist der LV-Typ "Konversatorium" eine literatur- und diskussionsorientierte Lehrveranstaltung, die sich thematisch übergreifenden philologischen Zusammenhängen und Fragestellungen in historischer und systematischer Perspektive widmet.

Seit dem Wintersemester 2012/13 werden an der Universität Wien und in der Alten Schmiede AutorInnenkolloquia Neue Poesie durchgeführt, mit Beteiligung von Autorinnen und Studierenden. Der Ausgangspunkt dazu war, dass in den letzten Jahren sich das Gespräch über Literatur als integrativer Bestandteil der literarischen Praxis erwiesen hat. Gerade die relevante Literatur abseits von merkantil orientierter Belletristik versteht literarische Texte und Poetik als einander ergänzende Ausformungen einer "progressiven Universalpoesie".
Dieser dichterische Erkenntnisprozess soll durch das Wiener AutorInnenkolloquium zugleich in sich weitergetrieben und auch an die Studierenden der Deutschen Philologie vermittelt werden.

An/Abmeldung

Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").

Details

max. 30 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 15.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 22.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 29.10. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 05.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 12.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 19.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 26.11. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 03.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Samstag 05.12. 09:00 - 13:00 Hörsaal 16 Hauptgebäude, Hochparterre, Stiege 5
Donnerstag 10.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 17.12. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 07.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 14.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 21.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Donnerstag 28.01. 18:30 - 20:00 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Seit vielen Jahren arbeitet Franz Josef Czernin neben seinen Gedichten in Form von philosophischen und essayistischen Texten an einer literarisch-ästhetischen Grundlagenforschung der Dichtung. Ein zentraler Baustein dieser seiner Poetik ist neben einer Theorie der Metapher (vgl. Thomas Eder/Franz Josef Czernin (Hg.): Zur Metapher. Die Metapher in Literatur, Philosophie und Wissensachft. Paderborn: Fink 2007) die Frage nach der Bedeutung von formalen Eigenschaften in literarischen Texten (Poesie und Form).
"Die Form literarischer Texte, ja, allgemeiner von Kunstwerken, kann unterschiedliche Funktionen haben. Hat sie etwa die des Schmucks, dann sollen Gedanken oder Gefühle auf gefällige Weise erscheinen. Auch können durch die Form Gefühle und sinnliche Wahrnehmungen ausgedrückt werden. Sie kann dann dazu beitragen, Gedanken zu starker Wirkung zu bringen, etwa um uns davon zu überzeugen, dass diese wahr, falsch oder wichtig sind." (Franz Josef Czernin)

Es ist beinahe selbstverständlich und häufig festgestellt worden, dass nicht alles, was für den Umgang mit literarischen Texten wesentlich ist, propositional, also begrifflich-gedanklich und wahrheitswertfähig ist. Literarische Texte sind im Allgemeinen nicht oder nicht in erster Linie propositional verfasst, das heißt auf Begrifflichkeit und Schlüssigkeit angelegt. Auch kommt es bei ihnen zumeist nicht in erster Linie und jedenfalls nicht ausschließlich auf die Möglichkeit an, Wahrheitswerte zuzuschreiben.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Zum positiven Abschluss der Lehrveranstaltung sind erforderlich:
1) regelmäßige Teilnahme und aktive Mitarbeit in der Diskussion und an der Abschlussveranstaltung in der Alten Schmiede (Abmeldung ohne Benotung bis maximal inkl. der 3. Einheit möglich; max. dreimalige Abwesenheit während des Semesters)

2) Selbststudium: Lektüre der jeweiligen Fokus-Texte für jede Einheit

3) Gestaltung einer Einheit: Erweiterte Lektüre zum Themenkreis, reflektierte Diskussion des Themas, keine klassischen Referate, sondern Expertenstatus in der Diskussion des gewählten Themenkreises; (ich erwarte Sie eine Woche vor Ihrer Präsentation in meiner Sprechstunde)

4) Essay (im Umfang von 15 Seiten) zum gewählten Themenkreis: theoretische Reflexion + praktische Anwendung (aus dem präsentierten Thema, abweichende Themen-Vereinbarung während des Semesters möglich).

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

Das AutorInnenkolloquium erfüllt ein mehrfaches Desiderat:
- die Befassung mit zeitgenössischer Literatur in die Hörsäle der Germanistik zu bringen und damit im Fach-Diskurs zu verankern
- die Studierenden auf die Arbeit als LiteraturvermittlerInnen in Institutionen des literarischen Lebens vorzubereiten und einzuüben (partizipatives Lehr- und Lernmodell)
- der Tendenz einer komplementären Befassung mit Literatur im poetologischen Gespräch zwischen AutorInnen ein Forum zu geben
- die mit dem Ende des Bielefelder Colloquiums Neue Poesie (1978-2003) entstandene Lücke in der Reflexion über gegenwärtige Literatur durch ihre Proponentinnen zumindest partiell zu schließen.

Prüfungsstoff

Die in der Rubrik "LV-Inhalt" angesprochenen Fragen sollen im Seminar diskutiert und in die literaturtheoretische Debatte eingebettet werden.
Ausgewählte Gegenstandsbereiche des Seminars sind neben den Texten von Franz Josef Czernin, Reinhard Priessnitz, Dieter Roth, Gerhard Rühm, Eugen Gomringer auch theoretische Texte von Walter Benjamin, Roman Jakobson, Gottfried Gabriel, Christiane Schildknecht, Maria E. Reicher, Oswald Wiener etc.

Literatur

Distribution von relevanten Texten (Primär- und Sekundärliteratur) via Lernplattform.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Fr 06.10.2023 00:14