Universität Wien

100166 SE-B Neuere deutsche Literatur: Der Februaraufstand 1934 (2014S)

Geschichte, Literatur und Vergangenheitspolitik

10.00 ECTS (2.00 SWS), SPL 10 - Deutsche Philologie
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung

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Details

max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch

Lehrende

Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert

Donnerstag 06.03. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 13.03. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 20.03. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 27.03. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 03.04. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 10.04. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 08.05. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 15.05. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 22.05. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 05.06. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 12.06. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)
Donnerstag 26.06. 15:00 - 16:30 (ehem.Übungsraum 5 Germanistik Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 5)

Information

Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung

Die blutige Niederschlagung des Arbeiteraufstands im Februar 1934 durch Polizei, Bundesheer und Heimwehr und die darauf folgende Etablierung des austrofaschistischen Regimes unter Kanzler Engelbert Dollfuß sind ein umstrittenes Kapitel im kulturellen Gedächtnis Österreichs. Die Ermordung Dollfuß' durch die Nationalsozialisten im Juli 1934, die NS-Herrschaft von 1938 bis 1945 sowie die Zusammenarbeit der politischen Gegner von einst in der Zweiten Republik, der Sozialdemokraten und der Christlichsozialen, haben eine diskontinuierliche, von Spannungen, Tabus und blinden Flecken geprägte Erinnerungsgeschichte zur Folge gehabt, die bis heute andauert, wie die aktuellen Debatten zum 12. Februar gezeigt haben.
Die (österreichische) Literatur hat in dieser Erinnerungsgeschichte eine ganz besondere Rolle gespielt. Sie hat aufgezeichnet, was vergessen zu werden drohte, hat die Perspektive der VerliererInnen eingebracht, hat versucht, politische Lehren aus den Ereignissen zu ziehen, hat in wechselnden Schüben gegen das Verdrängen angeschrieben. Bemerkenswerterweise aber nicht in den Texten der berühmten zeitgenössischen AutorInnen wie Joseph Roth, Elias Canetti oder Heimito von Doderer, sondern bei oft vergessenen, randständigen, wenig bekannten AutorInnen wie Jura Soyfer, Robert Neumann, Franz Höllering, Reinhard Federmann oder Alois Vogel.

Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel

Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab

In diesem Seminar werden wir uns aus der Perspektive der Zeitgeschichtsforschung wie der Literaturwissenschaft mit der historischen Bedeutung der Februarkämpfe, ihren literarischen Bearbeitungen von den dreißiger Jahren bis zur Gegenwart und den Dynamiken der Vergangenheitspolitik in Österreich auseinandersetzen. Um diesen interdisziplinären Zugang zum Thema zu ermöglichen, konnte die renommierte Zeithistorikerin Margit Reiter als zweite Seminarleiterin gewonnen werden.

Prüfungsstoff

Literatur

(Auswahl):
Hackl, Erich; Polt-Heinzl, Evelyne (Hg.): Im Kältefieber. Februargeschichten. Wien: Picus 2014.
Federmann, Reinhard: Das Himmelreich der Lügner. München: Langen-Müller 1959 (Neuauflage: Wien: Picus 1993).
Soyfer, Jura: So starb eine Partei. (Romanfragment, 1937). ). In: ders.: So starb eine Partei. Prosa. Werkausgabe Band III. Hg. Von Horst Jarka. Wien: Deuticke 2002, S. 121-278.

Botz, Gerhard, Die Aufstandsversuche österreichischer Sozialdemokraten am 12. Februar 1934: Ursachen für seinen Ausbruch und seinen Misserfolg, in: ders., Krisenzonen einer Demokratie. Gewalt, Streik und Konfliktunterdrückung in Österreich seit 1918, Frankfurt/New York: Campus 1987, 181-210.
Pelinka, Anton, Von der Funktionalität der Tabus. Zu den "Lebenslügen" der Zweiten Republik, in: Wolfgang Kos/Georg Rigele (Hg.), Inventur 45/55. Österreich im ersten Jahrzehnt der Zweiten Republik, Wien: Sonderzahl 1996, 23-32.

Weitere Literaturangaben in der ersten Sitzung.

Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis

Letzte Änderung: Mo 07.09.2020 15:32