100187 SE Masterseminar Neuere deutsche Literatur (2025S)
Der Garten als Topos in der modernen Literatur
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
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Do 08.05. 13:15-14:45
Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
An/Abmeldung
Hinweis: Ihr Anmeldezeitpunkt innerhalb der Frist hat keine Auswirkungen auf die Platzvergabe (kein "first come, first served").
- Anmeldung von Mo 17.02.2025 09:00 bis So 23.02.2025 19:00
- Abmeldung bis So 23.02.2025 19:00
Details
max. 25 Teilnehmer*innen
Sprache: Deutsch
Lehrende
Termine (iCal) - nächster Termin ist mit N markiert
- Donnerstag 06.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 13.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 20.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 27.03. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 03.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 10.04. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- N Donnerstag 08.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 15.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 22.05. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 05.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 12.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
- Donnerstag 26.06. 13:15 - 14:45 Seminarraum I Germanistik Hauptgebäude, 1.Zwischengeschoß, Stiege 7a über Stiege 9
Information
Ziele, Inhalte und Methode der Lehrveranstaltung
Art der Leistungskontrolle und erlaubte Hilfsmittel
Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').
Gefordert sind:
- Anwesenheit, Teilnahme an den Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
- Impulsreferat incl. PPP, Verfassen eines Handouts, Formulierung von vier Leitfragen, Diskussionsleitung
- Seminararbeit im Umfang von 25 Seiten Haupttext, Abgabe bis spätesten 15. 9. 2025 in gedruckter und elektronischer Form.
Gefordert sind:
- Anwesenheit, Teilnahme an den Diskussionen in Kleingruppen und im Plenum
- Impulsreferat incl. PPP, Verfassen eines Handouts, Formulierung von vier Leitfragen, Diskussionsleitung
- Seminararbeit im Umfang von 25 Seiten Haupttext, Abgabe bis spätesten 15. 9. 2025 in gedruckter und elektronischer Form.
Mindestanforderungen und Beurteilungsmaßstab
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltungen aus dem Angebot der SPL10 sind grundsätzlich anwesenheitspflichtig. Maximal zweimaliges Fehlen ist erlaubt. Eine konsequenzlose Abmeldung ist bei wöchentlichen Lehrveranstaltungen bis vor der dritten LV-Einheit möglich, bei 14-tägigen Lehrveranstaltungen und Blöcken bis vor dem zweiten Termin.Umfang der Abschlussarbeiten: Seminararbeiten 25 Seiten HaupttextDas Hauptgewicht der Beurteilung liegt auf der schriftlichen Seminararbeit.Modul V Masterseminar mit Zusatzleistung aus dem Master Deutsche Philologie (12 ECTS): Für die Aufwertung des Seminars um 6 ECTS muss eine verpflichtende schriftliche Mehrleistung (10 Seiten Haupttext) erbracht werden, d.h. es muss eine Seminararbeit im Umfang von 35 Seiten Haupttext verfasst werden.Schriftliche Beiträge aller Lehrveranstaltungstypen der SPL 10 können einer automatischen Plagiatsprüfung unterzogen werden; dazu zählen insbesondere Arbeiten der Pro-, Bachelor- und Masterseminarstufe, aber auch Lehrveranstaltungsprüfungen (z.B. Vorlesungsprüfung) und Teilprüfungen (z.B. Zwischentest, 'Hausübungen').Beurteilungskriterien:- Klare Struktur und wirkungsvolle Technik des Vortrags
- Effizienter und sinnvoller Einsatz von Hilfsmitteln (Handout, Folien, Filmbeispiele etc.)
- Aktive Teilnahme an sämtlichen Sitzungen durch Fragen und Diskussionsbeiträge
- Handout: effizient und konzise aufbereitete Informationen, klare Struktur, Auswahl markanter, aussagekräftiger Zitate
- Leitfragen: Relevante, offene Fragen, Bevorzugung kontroverser Fragestellungen
- Umsichtige Diskussionsleitung, die Impulse setzt, ohne die Diskussion rigide zu steuern.Beurteilungskriterien für die Seminararbeiten:Forschungsstand
- Reflektierte Kenntnis des Forschungsstands
- Angemessenheit der Auswahl der zitierten Literatur
- Wissenschaftlichkeit der Quellen (Lexika, Monographien, Aufsätze etc.)
- Konsistente Einbettung in den aktuellen Forschungsstand
Theorie und Methode
- Präzisierung von Fragestellung(en), Ziel(en) und/oder Hypothese(n)
- Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Formulierung und Begriffsverwendung
- Erklärung und Begründung des methodischen Vorgehens
- Gegenstandsangemessenheit des methodischen oder theoretischen Paradigmas
- Methodische und theoretische Problembewusstheit
Struktur und Aufbau
- Plausibilität der Gesamtstruktur der Arbeit
- Stimmigkeit der jeweiligen Abschnitte in sich
- Logische Abstimmung und Balance der Abschnitte untereinander (Textkohärenz und -kohäsion)
- Plausible Rahmung durch Einleitung und Schluss
- Effizienter und sinnvoller Einsatz von Hilfsmitteln (Handout, Folien, Filmbeispiele etc.)
- Aktive Teilnahme an sämtlichen Sitzungen durch Fragen und Diskussionsbeiträge
- Handout: effizient und konzise aufbereitete Informationen, klare Struktur, Auswahl markanter, aussagekräftiger Zitate
- Leitfragen: Relevante, offene Fragen, Bevorzugung kontroverser Fragestellungen
- Umsichtige Diskussionsleitung, die Impulse setzt, ohne die Diskussion rigide zu steuern.Beurteilungskriterien für die Seminararbeiten:Forschungsstand
- Reflektierte Kenntnis des Forschungsstands
- Angemessenheit der Auswahl der zitierten Literatur
- Wissenschaftlichkeit der Quellen (Lexika, Monographien, Aufsätze etc.)
- Konsistente Einbettung in den aktuellen Forschungsstand
Theorie und Methode
- Präzisierung von Fragestellung(en), Ziel(en) und/oder Hypothese(n)
- Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Formulierung und Begriffsverwendung
- Erklärung und Begründung des methodischen Vorgehens
- Gegenstandsangemessenheit des methodischen oder theoretischen Paradigmas
- Methodische und theoretische Problembewusstheit
Struktur und Aufbau
- Plausibilität der Gesamtstruktur der Arbeit
- Stimmigkeit der jeweiligen Abschnitte in sich
- Logische Abstimmung und Balance der Abschnitte untereinander (Textkohärenz und -kohäsion)
- Plausible Rahmung durch Einleitung und Schluss
Prüfungsstoff
Prüfungsimmanente Lehrveranstaltung
Literatur
• Friedmar Apel: Die Kunst als Garten. Zur Sprachlichkeit der Welt in der deutschen Romantik und im Ästhetizismus des 19. Jahrhunderts. Heidelberg 1983 (Beihefte zum Euphorion, 20. Heft).
• Roger Bauer: Das Treibhaus oder der Garten des Bösen: Ursprung und Wandlung eines Motivs der Dekadenzliteratur. Wiesbaden 1979.
• Lothar Bluhm, Christoph Zuschlag, Markus Schiefer Ferrari (Hg.): „Und der Garten ist voller Leut’“. Gartenszenen in der deutschen Literatur. Baden-Baden 2018.
• Eva Börsch-Supan: Das Motiv des Gartenraums in Dichtungen des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. In: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 39 (1965), S. 87-124.
• Steffen Burk: Parks und Gärten als Räume des Privaten. In: ders.: Private Kunst: Hermetisierung und Sakralisierung der Literatur um 1900. Baden-Baden 2019, S. 193-214.
• Horst S. und Ingrid G. Daemmrich: Garten. In: dies.: Themen und Motive in der Literatur. Ein Handbuch. 2., überarb. und erw. Aufl. Tübingen, Basel 1995, S. 172-176.
• Marianne Fischer: Das Gartenmotiv in der englischen und deutschen Literatur in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wien (Dipl.arb.) 1997.
• Hubertus Fischer (Hg.): Natur- und Landschaftswahrnehmung in deutschsprachiger jüdischer und christlicher Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. München 2010.
• Michel Foucault: Andere Räume. In: ders.: Botschaften der Macht. Reader Diskurs und Medien. Stuttgart 1999, S. 145-157.
• Hermann Glaser: Hinterm Zaun das Paradies. Wandlungen des Gartenbildes. Cadolzburg 1999.
• Astrid Graf-Wintersberger (Hg.): Der Garten und sein Mensch. Schriftsteller über ihre Leidenschaft. Salzburg, Wien 2001.
• Christian Metz (Hg.): Schön ist mein Garten. Ein literarischer Streifzug. Frankfurt am Main 2009.
• Robert Pogue Harrison: Gärten. Ein Versuch über das Wesen der Menschen. Aus dem Amerikan. von Martin Pfeiffer. München 2010.
• Nils Jablonski: Garten. In: Jan Gerstner u.a. (Hg.): Handbuch Idylle. Stuttgart 2023, S. 407-410.
• Thomas Koebner: Der Garten als literarisches Motiv. Ausblick auf die Jahrhundertwende. In: Park und Garten im 18. Jahrhundert. Colloquium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert der Gesamthochschule Wuppertal. Heidelberg 1978, S. 141-192.
• Astrid Lefenda: Technik in Garten und Park. Künstliche Welten in Franz Werfels „Stern der Ungeborenen“ und Ernst Jüngers „Gläserne Bienen“. Wien (Dipl.arb.) 2002.
• Lilli Lička, Christian Maryška (Hg.): Von Gärten und Menschen. Salzburg, Wien [2023].
• Edgar Marsch: Der Garten als literarische Topographie. Bausteine zu einer Topographie dargestellter Landschaft. In: Edgar Marsch, Giovanni Pozzi (Hg.): Thematologie des Kleinen. Petits thèmes littéraires. Freiburg/CH 1986 (= Seges. Studien und Texte zur Philologie und Literatur Universität Freiburg Schweiz, N. F., 2), S. 33-91.
• Wendelin Schmidt-Dengler: "wir werden heute nicht zum garten gehen" (Stefan George) : Garten als Thema in der Literatur der Jahrhundertwende. Worms am Rhein 1995.
• Wendelin Schmidt-Dengler: Eine kleine Literaturgeschichte des Gartens. In: Garten-Kunst. Bilder und Texte von Gärten und Parks. 284. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien o.J. [2002], S. 12-33.
• Claudia Schmitt, Christiane Solte-Gresser (Hg.): Literatur und Ökologie : neue literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Bielefeld 2017.
• Gisela Steinlechner: Garten-Räume. Erkundungen einer kulturellen Topographie. In: Die Gartenkunst. 19. Jg. H. 2/2007, S. 245-251.
• Hans von Trotha: Im Garten der Romantik. Berlin 2016.
• Helga Volkmann: Unterwegs nach Eden. Von Gärtnern und Gärten in der Literatur. Göttingen 2000.
• Roger Bauer: Das Treibhaus oder der Garten des Bösen: Ursprung und Wandlung eines Motivs der Dekadenzliteratur. Wiesbaden 1979.
• Lothar Bluhm, Christoph Zuschlag, Markus Schiefer Ferrari (Hg.): „Und der Garten ist voller Leut’“. Gartenszenen in der deutschen Literatur. Baden-Baden 2018.
• Eva Börsch-Supan: Das Motiv des Gartenraums in Dichtungen des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. In: Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte 39 (1965), S. 87-124.
• Steffen Burk: Parks und Gärten als Räume des Privaten. In: ders.: Private Kunst: Hermetisierung und Sakralisierung der Literatur um 1900. Baden-Baden 2019, S. 193-214.
• Horst S. und Ingrid G. Daemmrich: Garten. In: dies.: Themen und Motive in der Literatur. Ein Handbuch. 2., überarb. und erw. Aufl. Tübingen, Basel 1995, S. 172-176.
• Marianne Fischer: Das Gartenmotiv in der englischen und deutschen Literatur in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Wien (Dipl.arb.) 1997.
• Hubertus Fischer (Hg.): Natur- und Landschaftswahrnehmung in deutschsprachiger jüdischer und christlicher Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. München 2010.
• Michel Foucault: Andere Räume. In: ders.: Botschaften der Macht. Reader Diskurs und Medien. Stuttgart 1999, S. 145-157.
• Hermann Glaser: Hinterm Zaun das Paradies. Wandlungen des Gartenbildes. Cadolzburg 1999.
• Astrid Graf-Wintersberger (Hg.): Der Garten und sein Mensch. Schriftsteller über ihre Leidenschaft. Salzburg, Wien 2001.
• Christian Metz (Hg.): Schön ist mein Garten. Ein literarischer Streifzug. Frankfurt am Main 2009.
• Robert Pogue Harrison: Gärten. Ein Versuch über das Wesen der Menschen. Aus dem Amerikan. von Martin Pfeiffer. München 2010.
• Nils Jablonski: Garten. In: Jan Gerstner u.a. (Hg.): Handbuch Idylle. Stuttgart 2023, S. 407-410.
• Thomas Koebner: Der Garten als literarisches Motiv. Ausblick auf die Jahrhundertwende. In: Park und Garten im 18. Jahrhundert. Colloquium der Arbeitsstelle 18. Jahrhundert der Gesamthochschule Wuppertal. Heidelberg 1978, S. 141-192.
• Astrid Lefenda: Technik in Garten und Park. Künstliche Welten in Franz Werfels „Stern der Ungeborenen“ und Ernst Jüngers „Gläserne Bienen“. Wien (Dipl.arb.) 2002.
• Lilli Lička, Christian Maryška (Hg.): Von Gärten und Menschen. Salzburg, Wien [2023].
• Edgar Marsch: Der Garten als literarische Topographie. Bausteine zu einer Topographie dargestellter Landschaft. In: Edgar Marsch, Giovanni Pozzi (Hg.): Thematologie des Kleinen. Petits thèmes littéraires. Freiburg/CH 1986 (= Seges. Studien und Texte zur Philologie und Literatur Universität Freiburg Schweiz, N. F., 2), S. 33-91.
• Wendelin Schmidt-Dengler: "wir werden heute nicht zum garten gehen" (Stefan George) : Garten als Thema in der Literatur der Jahrhundertwende. Worms am Rhein 1995.
• Wendelin Schmidt-Dengler: Eine kleine Literaturgeschichte des Gartens. In: Garten-Kunst. Bilder und Texte von Gärten und Parks. 284. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien o.J. [2002], S. 12-33.
• Claudia Schmitt, Christiane Solte-Gresser (Hg.): Literatur und Ökologie : neue literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven. Bielefeld 2017.
• Gisela Steinlechner: Garten-Räume. Erkundungen einer kulturellen Topographie. In: Die Gartenkunst. 19. Jg. H. 2/2007, S. 245-251.
• Hans von Trotha: Im Garten der Romantik. Berlin 2016.
• Helga Volkmann: Unterwegs nach Eden. Von Gärtnern und Gärten in der Literatur. Göttingen 2000.
Zuordnung im Vorlesungsverzeichnis
Letzte Änderung: Di 25.02.2025 14:26
Wichtig hinsichtlich des Topos Garten erscheint weiters die Feststellung, dass Moderne mit dem Prozess der Aufklärung verbunden ist. Unter Aufklärung ist nicht nur die „Entzauberung der Welt“ (Max Weber) durch Wissenschaft, Logik und Rationalität zu verstehen. Auch die Kritik an einer einseitigen Orientierung an der Ratio, wie sie die Romantik formuliert hat, gehört zum Prozess der Aufklärung. Sie stellt gewissermaßen eine zweite Aufklärung dar, in der die Vernunft kritisch auf sich selbst reflektiert.
Park und Garten sind Orte, an denen der in der Aufklärung aufgebrochene Konflikt zwischen Natur und Kultur stillgelegt zu sein scheint. Denn schon in der Mythologie und in der religiösen Überlieferung ist der Garten ein Bild der Versöhnung von Natur und Kultur, wie sie im biblischen Paradiesgarten mustergültig zum Ausdruck kommt.
Doch spätestens seit der Romantik wird die Opposition von Kultur und Natur auch auf dem Schauplatz des Gartens und Parks akut. Der Garten ist nicht mehr ein metaphysischer Archetypus, nicht mehr Bild des Kosmos. Die scheinbar gebändigte Natur wird wieder gefährlich, der Garten wird nicht nur zum Ort der Eintracht und Erfüllung, sondern auch zum Ort unabwägbarer Bedrohungen: Geborgenheit und Schutz schlagen oft ins Unheimliche, in Schrecken und Kälte um. Statt Ordnung herrscht Orientierungsverlust, die Pflege der Natur wird zu ihrer Vergewaltigung.
Auch in der Funktion des Gartens und Parks als Kommunikationsraum brechen Ambivalenzen auf. Wie sich das Ideal und die Praxis der Gartenanlagen im Verlauf der Geschichte immer wieder verändern, so verändert sich auch ihre soziale Funktion. Geselligkeit im Garten kontrastiert mit der Einsamkeit, die nicht nur mit Geborgenheit und Ruhe, sondern auch mit Verlassenheit und Grauen assoziiert wird.
Garten und Park sind Inbilder kulturell codierter Räume, in denen sich die Natur zu einem mustergültigen Ganzen zusammenfügt. Die eingerahmte Natur erscheint geordnet und ihre Teile werden als Zeichen lesbar. Damit kann die Gartenkunst mit der Schreibkunst verglichen werden. Gartenkunst wird zur Metapher für Schreibkunst, der Gärtner zum Analogon des Dichters.
Gärten und Parks kann man schließlich als Heterotopien (und Heterochronien) im Sinne Michel Foucaults verstehen: Sie sind zwar wirkliche Orte, aber herausgehoben aus dem alltäglichen Lebensgefüge, in ihnen werden die Regeln der Gesellschaft suspendiert oder widerrufen.
Im Seminar soll es darum gehen, das Park- und Gartenmotiv als Strukturelement literarischer Texte zu begreifen. Ziel ist es nicht, einfach die Belegstellen zusammenzutragen und zu summieren, sondern die Funktion des Motivs zu erfassen. Diese Funktion ist selbstverständlich variabel. Ihre historische Veränderung zu rekonstruieren, verspricht nicht nur Aufschlüsse über den Verlauf der Literaturgeschichte, sondern auch über den kultur- und mentalitätsgeschichtlichen Wandel.
Anhand ausgewählter Beispiele sollen historische Umbrüche und Konstanten in den Wahrnehmungsformen, den Erzählstrategien und der sprachlichen Verbildlichung des Motivs untersucht werden. Durch textnahe Diskussionen sollen die Fähigkeit der Studierenden zu präziser Literaturanalyse und ihre intensive Teilnahme am Seminargeschehen befördert werden.